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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 15.1904-1905

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Feistel-Rohmeder, Bettina: Ludwig Dill
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https://doi.org/10.11588/diglit.7137#0251

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Ludwig Dill.

sensitiven Zartheit kaum auszusprechender
Extasen. Er holt den Perlmutterglanz sil-
berner Wolken vom Himmel herunter und
schöpft die düsteren, drohlichen Tinten aus
den schwarzen Rinnsalen der Erde; die
stolzen Stämme des heimischen Waldes um-
kleidet er mit weissschimmernder Seide und
mit der beängstigenden Kostbarkeit getigerter
Gewänder. Und die goldenen und silbernen
Schleier des Lichtes legt er als Märchen-
segen auf die irdischen Gefilde.

Um ganz zu wirken, fehlt ihm nur eines:
die Kultur seiner Umgebung. Es wurde

vor einigen Jahren, auch auf einer Karls-
ruher Jubiläums-Ausstellung, der Anfang ge-
macht, für seine Bilder den richtigen Rahmen
zu finden. In kleinen, von Professor Läuger
entworfenen, der delikaten Malweise Dills
wunderbar angepassten Gemächern, gelangten
sie zu ungeahnter, durch die künstlerische
Feinheit der Umgebung doppelt überzeugen-
der Wirkung. So sehen wir um den Namen
Ludwig Dill alle jene Zeichen geschart,
welche uns das Ziel in erreichbare Nähe
rücken, dem wir alle zustreben: den neuen
deutschen Stil.

B. FEISTEL-ROHMEDER—HEIDELBERG.

W. SCHMARJE—BERLIN.

»Der Abschied«. Marmor-Relief.

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