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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 30.1912

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Bredt, Ernst Wilhelm: Altes oder neues Sammeln?
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https://doi.org/10.11588/diglit.7108#0389

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Alles oder Neues sammeln?

EUG. ZAK-
PARIS.
»MUTTER
U. KIND«

Blättern in allen Sammlungen und auf dem
Markte. — Wer nicht die Zeit, nicht das Geld
hat, spare beides — denn beides ist sonst ver-
loren. Denn selbst wenn jemand mittlere Quali-
täten nicht zu teuer bezahlen will, muß er in
jedem Falle sorgfältig Umschau halten. Auch
hier Geldgewinn nicht ohne Zeitverlust.

Natürlich mag jeder irgend welchen alten
Werken Affektionswerte zuwenden, so viel er
nur mag. Die Freude an der Kunst ist ja vom
Marktwert völlig unabhängig. Nur darf der
Affektionssammler nicht mit einer großen markt-
fähigen Steigerung seiner Antiquitäten rechnen.

Auf dem Gebiete der Reproduktionsgraphik
kann aber durch vortreffliche Faksimiles in sehr
vielen Fällen der reinen Kunstfreude viel
billiger gedient werden als durch geringwertige
alte Originale. — Sollte unter diesen Um-
ständen nicht das Sammeln von neueren Kunst-
blättern anzuraten sein?

Gewiß. Genug Gründe gibts dafür. Die
graphische Kunst unserer Zeit hat außerordent-
lich Großes, bleibend Interessantes hervorge-
bracht. Werke, die sicher niemals eine Preis-
minderung erfahren werden. — Und schaffende
Künstler sollten bedenken, daß niemals für sie

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