Camille Bomhöis-Paris
CAMILLE BOMBOIS—PARIS »WASCHERINNEN AN DER YONNE«
SAMMLUNG MARCEL MON'TEUX - PARIS
er sich mit 20 Jahren einer Truppe anschloß, dem er ein besonderes Zeichen des Vertrauens
die auf den Märkten sportliche Vorstellungen geben wollte. Mit Kriegskreuz und Militär-
gab. Doch befriedigte ihn das bunte Leben der medaille kam er aus dem Felde zurück. Daß es
Wanderzeit nicht auf die Dauer. Die Fülle der Frau Bombois inzwischen gelungen war, seine
Eindrücke von Land und Menschen hatte seine Bildchen zu verkaufen, belebte den Heimge-
Vorstellungswelt bereichert und mit künstler- kehrten mit neuem Glauben an seine Berufung,
ischen Stoffen belebt, ohne daß er sich noch Aber die Armut hinderte ihn, das Malerhand-
über die in ihm schlummernden Fähigkeiten im werk ausschließlich auszuüben. Da fand er
Klaren war. Aber eine unbestimmte Sehnsucht Stellung in einer Druckerei, die ihn die Nächte
trieb ihn nach der Stadt der Maler, und 1907 durch beschäftigte. Über vier Jahre blieb er
kam Bombois nach Paris, wo es ihm gelang, zu- unverdrossen im nächtlichen Frondienst dieses
nächst eine Anstellung als Bauhandwerker beim Unternehmens und schlief einen Teil der Tage
Metropolitain zu erhalten. Sein erster Ausgang nur, um den Rest der hellen Stunden seiner
galt dem Louvre, wo er mit glühender Hingabe Malerei zu widmen. Was das Louvre ihn nicht
die Werke der alten Meister studierte. Und lehren konnte, das enthüllte ihm ein Buch über
damals machte er seine ersten noch unbehol- die Haarlemer Maler, das ihm der Zufall in die
fenen Versuche im Malen. Doch zwang ihn die Hände spielte und aus dem er sich ganze Seiten
Not, Arbeit zu nehmen, und jahrelang erwarb über die Technik der Alten herausschrieb. Als
er sich sein Brot mit schwerer Erdarbeit beim endlich im Jahre 1923 die ersten Kenner Proben
Bau der Straßen in Paris. In seltenen Feierstun- seiner Kunst am Wege fanden und kauften, da
den malte er kleine Bilder, und als der Krieg ihn verließ er die Druckerei und holte sich einen
1914 an die Front rief, legte er die verschwie- Hut mit breiter Krempe, ein seidenes Band,
genen Zeugnisse seiner Kunst behutsam in die das er um den Kragen in großer Schleife knotete,
Hände seiner jungen Frau und eines Freundes, und weiße Gamaschen, mit denen er den Neid
CAMILLE BOMBOIS—PARIS »WASCHERINNEN AN DER YONNE«
SAMMLUNG MARCEL MON'TEUX - PARIS
er sich mit 20 Jahren einer Truppe anschloß, dem er ein besonderes Zeichen des Vertrauens
die auf den Märkten sportliche Vorstellungen geben wollte. Mit Kriegskreuz und Militär-
gab. Doch befriedigte ihn das bunte Leben der medaille kam er aus dem Felde zurück. Daß es
Wanderzeit nicht auf die Dauer. Die Fülle der Frau Bombois inzwischen gelungen war, seine
Eindrücke von Land und Menschen hatte seine Bildchen zu verkaufen, belebte den Heimge-
Vorstellungswelt bereichert und mit künstler- kehrten mit neuem Glauben an seine Berufung,
ischen Stoffen belebt, ohne daß er sich noch Aber die Armut hinderte ihn, das Malerhand-
über die in ihm schlummernden Fähigkeiten im werk ausschließlich auszuüben. Da fand er
Klaren war. Aber eine unbestimmte Sehnsucht Stellung in einer Druckerei, die ihn die Nächte
trieb ihn nach der Stadt der Maler, und 1907 durch beschäftigte. Über vier Jahre blieb er
kam Bombois nach Paris, wo es ihm gelang, zu- unverdrossen im nächtlichen Frondienst dieses
nächst eine Anstellung als Bauhandwerker beim Unternehmens und schlief einen Teil der Tage
Metropolitain zu erhalten. Sein erster Ausgang nur, um den Rest der hellen Stunden seiner
galt dem Louvre, wo er mit glühender Hingabe Malerei zu widmen. Was das Louvre ihn nicht
die Werke der alten Meister studierte. Und lehren konnte, das enthüllte ihm ein Buch über
damals machte er seine ersten noch unbehol- die Haarlemer Maler, das ihm der Zufall in die
fenen Versuche im Malen. Doch zwang ihn die Hände spielte und aus dem er sich ganze Seiten
Not, Arbeit zu nehmen, und jahrelang erwarb über die Technik der Alten herausschrieb. Als
er sich sein Brot mit schwerer Erdarbeit beim endlich im Jahre 1923 die ersten Kenner Proben
Bau der Straßen in Paris. In seltenen Feierstun- seiner Kunst am Wege fanden und kauften, da
den malte er kleine Bilder, und als der Krieg ihn verließ er die Druckerei und holte sich einen
1914 an die Front rief, legte er die verschwie- Hut mit breiter Krempe, ein seidenes Band,
genen Zeugnisse seiner Kunst behutsam in die das er um den Kragen in großer Schleife knotete,
Hände seiner jungen Frau und eines Freundes, und weiße Gamaschen, mit denen er den Neid