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Ness, Wolfgang
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 10, Teil 2): Stadt Hannover — Braunschweig, 1985

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https://doi.org/10.11588/diglit.44415#0089

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gutes sowie der 1886 eröffnete Friedhof Nak-
kenberg, dessen schöne Backsteinmauer mit
gotisierendem Eingang zum Teil noch be-
steht, waren zu erhalten; drei verschieden
große Einfamilienhaustypen mit wenigstens
fünf Zimmern und Gärten von mindestens
150 m2 waren zu planen, wobei die Baukosten
bestimmte Summen nicht überschreiten durf-
ten; weiterhin war die in Material und Form
einheitliche architektonische Gestaltung der
Häuser und eine günstige Sonnenlage, d.h.
überwiegend Ausrichtung in Nord-Süd-Rich-
tung, zur Bedingung gemacht.
Da von vornherein damit gerechnet wurde,
daß kein Wettbewerbsentwurf ohne Änderung
zur Ausführung kommen könne, war für die
Realisierung eine enge Zusammenarbeit mit
dem Stadtbauamt und den beteiligten Garten-
architekten geplant. Durchgeführt werden
sollte das Bauvorhaben von einer eigens für
diesen Zweck von der Stadt gegründeten
„Gemeinnützige Baugesellschaft m.b.H.“
Unter 39 eingereichten Entwürfen ging der er-
ste Preis an Kölliker & Springer, ein zweiter
Preis wurde an die Brüder Siebrecht verlie-
hen. Die endgültige Planbearbeitung lag in
den Händen des Stadtbauamtes unter K. El-
kart, die die Preisträger Kölliker & Springer
und die Träger des dritten Preises Architekt
Fricke und die Gartenarchitekten Hübotter
und zusätzlich Langerhans hinzuzogen.
Das zu bebauende Gelände erstreckte sich
von der Uhlhornstraße bis zur Heimchenstra-
ße. Von den 600 geplanten Häusern gelang-
ten jedoch bis 1930 nur 140 zur Ausführung,
so daß die östliche Begrenzung der Garten-
stadt von der Ebellstraße sowie etwa der rück-
wärtigen Grundstücksgrenze der Scharnikau-
straße gebildet wird. Teilweise wurden Häuser
erst nach 1930 (Uhlhornstraße 10, 12, 14)
bzw. nach 1945 (Ostseite der Ebellstraße) fer-
tiggestellt. Diese Bebauungsgrenze ent-
sprach etwa dem ersten der geplanten Bauab-
schnitte, der im Winter 1927/28 begonnen
wurde.
Die Aufteilung des Geländes erfolgte wegen
der Besonnung durch Straßen in Nord-Süd-
Richtung (Uhlhornstraße, Münchhausenstra-
ße, Wangenheimstraße, Ebellstraße), die mit
Ausnahme der Ebellstraße nicht bis zur Kirch-
röder Straße durchgeführt sind, sondern in die
parallel verlaufende Wallmodenstraße mün-
den. Dadurch wird eine Verkehrsberuhigung
erzielt. Entlang der Bahnlinie schirmt ein
Grüngürtel an der Senator-Bauer-Straße den
Eisenbahnverkehr von der Gartenstadt ab.
Überhaupt kam entsprechend dem Charakter
einer Gartenstadt der Begrünung eine beson-
dere Bedeutung zu. Ein von den Gartenarchi-
tekten vorgelegtes Konzept für das Straßen-
grün (einschließlich der Vorgärten) wurde ein-
heitlich verwirklicht. Die Straßen erhielten un-
terschiedliche Baumbepflanzungen in ein-
facher und doppelter Reihe; die Rasenflächen
der Vorgärten wurden ohne trennende Einfrie-
dungen nur mit niedrigen Kantensteinen oder
Ligusterhecken eingefaßt, so daß das Bild ei-
ner zusammenhängenden Grünfläche ent-
stand. Als zentraler Schmuckplatz wurde der
Platz an der Wallmodenstraße gestaltet: Die
Hausgärten der angrenzenden Häuser sind
hier auf die nach Süden gerichtete Vordersei-
te verlegt, so daß eine enge Verknüpfung von

LAGEPLAN DER GARTEN/TADT KLEEFELD.

Gartenstadt Kleefeld, Lageplan, 1927 (Gartenkunst, 1933)


Wallmodenstraße 23, 25,
Gartenstadt Kleefeld


Wallmodenstraße 1,3-19, Gartenstadt Kleefeld


Wallmodenstraße 28, 26,24, 22,
Gartenstadt Kleefeld


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