Straße (Nr. 2, 4, 6, 8) haben sich vier um 1895
entstandene Geschäftshäuser in weitgehend
originalem Zustand erhalten, die ebenfalls die
beiden stilistischen Möglichkeiten der Linde-
ner Fassadenarchitektur — Hannoversche
Bauschule oder Neorenaissance - vorführen.
Für die Anfahrt von Westen sind die Gebäude
von eminent prägender städtebaulicher Be-
deutung.
BADENSTEDTER STRASSE
Sie führt von der Egestorffstraße zunächst an-
steigend am Lindener Berg vorbei nach Ba-
denstedt. An ihrem westlichen Abschnitt zwi-
schen Schnellweg und Güterumgehungsbahn
- hier eine Eisenbahnbrücke von 1909 -
wechselt in lockerer Folge Wohnbebauung
mit Industrieanlagen.
Der Durchbruch von der Brauhofstraße nach
Osten zur Egestorffstraße erfolgte zusammen
mit der Planung um den Lindener Markt (s.o.).
Ausgehend von der neu entstandenen Ecke
zur Kirchstraße begann ab 1983/4 die Besied-
lung der Nordseite mit vier- und fünfgeschos-
sigen Mietwohnhäusern - an den Kreuzun-
gen z.T. mit Ladeneinbauten - und einigen öf-
fentlichen Bauwerken.
Eines der ältesten Gebäude ist die Kapelle der
Neuapostolischen Gemeinde (Badenstedter
Straße 3), ein in der Fluchtlinie stehender klei-
ner Saal in Nord-Süd-Ausrichtung mit polygo-
nalem Chor; das Material ist roter Ziegel.
1901 trat H. Lodemann sein Amt als zweiter
Lindener Bürgermeister an und ließ sich von
G. Fröhlich 1905 das Dienstwohnhaus an der
Badenstedter Straße 12 entwerfen. Im Zwei-
ten Weltkrieg teilzerstört wurde es 1952 ver-
einfacht instandgesetzt und dadurch vor allem
in der Dachzone beeinträchtigt. Es ist eines
der wenigen Gebäude in Linden, an dem sich
Jugendstileinfluß nicht im Dekor erschöpft,
sondern der Versuch einer Jugendstil-Archi-
tektur unternommen wurde.
Auf dem Nachbargrundstück errichtete die
Stadt nach Plänen von G. Fröhlich (Grundriß)
und Carl Arend (Fassaden) 1910/12 die Höhe-
re Mädchenschule (Frederiken-Schule, heute
Ihme-Schule, Badenstedter Straße 14). Es
handelt sich um einen dreigeschossigen Putz-
bau mit gequadertem Natursteinsockel. Der
Baukörper gliedert sich in einen rechten trauf-
ständigen Flügel unter Mansardwalmdach
und einem rechtwinklig anschließenden rück-
wärtigen Trakt, der sich an der Straßenfront
als Risalit mit mächtigem Giebel und einer
asymmetrischen Fassade darstellt. Hier findet
sich sparsamer Spätjugendstildekor. Auffällig
ist, wie an der sonst nüchternen Architektur im
mächtigen Natursteinportal und in der In-
schriftenkartusche geradezu zitatartig Remi-
niszenzen an Barockes auftauchen. Auch an
dieser Schule wurde das Dach lädiert und ver-
einfacht ohne die charakteristische „Kuppel
auf Tambour“ und die Fledermausgaube wie-
der aufgebaut.
Gut zehn Jahre älter sind die westlich an-
schließenden Eckgebäude zur Brauhofstraße
(Brauhofstraße 9/11 und Badenstedter Straße
23, um 1985), die für die westliche Einfahrt in
den älteren Bereich von Linden von evident
städtebaulicher Bedeutung sind, und durch ih-
Plan von Linden, Ausschnitt Linden-Mitte,
1889/90, Landesbibliothek Hannover
XIX C Calenberg, Mappe 18c, Nr. 248
Karte der Stadt und Feldmark Linden,
Ausschnitt Linden-Mitte, 1905, Stadtarchiv Hannover
Lindener Marktplatz 1, ehern. Lindener Rathaus, 1897/99, Architekt E. Seydel
Badenstedter Straße 3, Kapelle
Badenstedter Straße 14, Schulgebäude, 1910/12,
Architekten G. Fröhlich / C. Arend
Badenstedter Straße 23,
Am Lindener Berg 6, um 1895
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entstandene Geschäftshäuser in weitgehend
originalem Zustand erhalten, die ebenfalls die
beiden stilistischen Möglichkeiten der Linde-
ner Fassadenarchitektur — Hannoversche
Bauschule oder Neorenaissance - vorführen.
Für die Anfahrt von Westen sind die Gebäude
von eminent prägender städtebaulicher Be-
deutung.
BADENSTEDTER STRASSE
Sie führt von der Egestorffstraße zunächst an-
steigend am Lindener Berg vorbei nach Ba-
denstedt. An ihrem westlichen Abschnitt zwi-
schen Schnellweg und Güterumgehungsbahn
- hier eine Eisenbahnbrücke von 1909 -
wechselt in lockerer Folge Wohnbebauung
mit Industrieanlagen.
Der Durchbruch von der Brauhofstraße nach
Osten zur Egestorffstraße erfolgte zusammen
mit der Planung um den Lindener Markt (s.o.).
Ausgehend von der neu entstandenen Ecke
zur Kirchstraße begann ab 1983/4 die Besied-
lung der Nordseite mit vier- und fünfgeschos-
sigen Mietwohnhäusern - an den Kreuzun-
gen z.T. mit Ladeneinbauten - und einigen öf-
fentlichen Bauwerken.
Eines der ältesten Gebäude ist die Kapelle der
Neuapostolischen Gemeinde (Badenstedter
Straße 3), ein in der Fluchtlinie stehender klei-
ner Saal in Nord-Süd-Ausrichtung mit polygo-
nalem Chor; das Material ist roter Ziegel.
1901 trat H. Lodemann sein Amt als zweiter
Lindener Bürgermeister an und ließ sich von
G. Fröhlich 1905 das Dienstwohnhaus an der
Badenstedter Straße 12 entwerfen. Im Zwei-
ten Weltkrieg teilzerstört wurde es 1952 ver-
einfacht instandgesetzt und dadurch vor allem
in der Dachzone beeinträchtigt. Es ist eines
der wenigen Gebäude in Linden, an dem sich
Jugendstileinfluß nicht im Dekor erschöpft,
sondern der Versuch einer Jugendstil-Archi-
tektur unternommen wurde.
Auf dem Nachbargrundstück errichtete die
Stadt nach Plänen von G. Fröhlich (Grundriß)
und Carl Arend (Fassaden) 1910/12 die Höhe-
re Mädchenschule (Frederiken-Schule, heute
Ihme-Schule, Badenstedter Straße 14). Es
handelt sich um einen dreigeschossigen Putz-
bau mit gequadertem Natursteinsockel. Der
Baukörper gliedert sich in einen rechten trauf-
ständigen Flügel unter Mansardwalmdach
und einem rechtwinklig anschließenden rück-
wärtigen Trakt, der sich an der Straßenfront
als Risalit mit mächtigem Giebel und einer
asymmetrischen Fassade darstellt. Hier findet
sich sparsamer Spätjugendstildekor. Auffällig
ist, wie an der sonst nüchternen Architektur im
mächtigen Natursteinportal und in der In-
schriftenkartusche geradezu zitatartig Remi-
niszenzen an Barockes auftauchen. Auch an
dieser Schule wurde das Dach lädiert und ver-
einfacht ohne die charakteristische „Kuppel
auf Tambour“ und die Fledermausgaube wie-
der aufgebaut.
Gut zehn Jahre älter sind die westlich an-
schließenden Eckgebäude zur Brauhofstraße
(Brauhofstraße 9/11 und Badenstedter Straße
23, um 1985), die für die westliche Einfahrt in
den älteren Bereich von Linden von evident
städtebaulicher Bedeutung sind, und durch ih-
Plan von Linden, Ausschnitt Linden-Mitte,
1889/90, Landesbibliothek Hannover
XIX C Calenberg, Mappe 18c, Nr. 248
Karte der Stadt und Feldmark Linden,
Ausschnitt Linden-Mitte, 1905, Stadtarchiv Hannover
Lindener Marktplatz 1, ehern. Lindener Rathaus, 1897/99, Architekt E. Seydel
Badenstedter Straße 3, Kapelle
Badenstedter Straße 14, Schulgebäude, 1910/12,
Architekten G. Fröhlich / C. Arend
Badenstedter Straße 23,
Am Lindener Berg 6, um 1895
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