Hildesheim, Brühl 30, Wappen und Inschrift
Hildesheim, Brühl 30
Hildesheim, Brühl 21
gangs. Aufgrund von dendrochronologischen
Untersuchungen lässt sich das Haus auf die
Zeit nach 1468 (letztes Fälldatum) datieren,
gehört also mit Abstand zu den wohl ältesten
bürgerlichen Fachwerkbauten Hildesheims.
Typisches Ornament für die Zeit um 1500 ist die
Dreieckszier im Obergeschoss auf Knaggen
und Schwelle, wie auch der Trapezfries des
Schwellbalkens zum Obergeschoss. Im Zuge
einer Sanierung im Jahr 2000 sind die Wind-
bretter mit ornamentaler Malerei wiederherge-
stellt worden, wobei nicht geklärt ist, ob eine
Orientierung an den vorherigen Malereien statt-
fand. Das Innere wird durch das konstruktive
Gefüge und die Erschließung durch eine Quer-
diele in sechs Kompartimente gegliedert,
durchgängig in allen Geschossen erkennbar.
Reste von Grisaillemalerei fanden sich im
Inneren auf der Fachwerkkonstruktion. Ein ton-
nengewölbter Keller nimmt die gesamte rück-
wärtige Front ein und zwar in der Breite eines
Drittels der Haustiefe. Wahrscheinlich ist der
Keller auf Umbaumaßnahmen des 16. Jh. zu-
rückzuführen. Diesem schließt sich rückseitig
ein ebenfalls tonnengewölbtes Kellergeviert
hangabwärts an der Nordwestecke an. Mit
seiner Trauflänge besitzt das Haus ungewöhn-
liche Ausmaße. Offenbar handelt es sich hier
um die Überbauung mehrerer Parzellen aus der
Zeit um 1500.
Ähnliches bleibt auch für die so genannte Kurie
Henemann, Brühl 30, zu vermuten. Heute
präsentiert sich der Baukörper als dreigeschos-
sige, traufständige Fachwerkkonstruktion. In
seiner Grundstruktur geht er auf einen goti-
schen Ursprungsbau zurück. Das zweite Ober-
geschoss kragt über Knaggen kräftig aus. Eine
Inschrift mit der Jahreszahl „1563“ über dem
Eingang verweist auf eine mögliche Datierung.
Der gegenwärtige Eingang des Hauses befindet
sich auf der nördlichen Seite; darüber ist im
Dach eine Windeluke angebracht. Ursprünglich
besaß das Haus zwei Eingänge, von gotischen
Spitzbögen mit verschnittenen Zierstäben ge-
rahmt. Durch spätere Veränderungen, sowohl
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