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Twachtmann-Schlichter, Anke [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 14,1): Stadt Hildesheim: mit den Stadtteilen Achtum, Bavenstedt, Drispenstedt, Einum, Himmelsthür, Itzum, Marienburg, Marienrode, Neuhof, Ochtersum, Sorsum, Steuerwald und Uppen — Hameln, 2007

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https://doi.org/10.11588/diglit.44417#0219
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einem rückwärtigen Erweiterungsbau, entstand
der seitliche Eingang und der heutige
bemerkenswerte Innenhof, dessen imposantes
Eingangsportal durch die einläufige große
Treppe erschlossen wird. Mit der Verwendung
von Werkstein im Sockel- bzw. Untergeschoss
und spitzbogigen Blendbögen und Arkaturen in
den Obergeschossen der östlichen Fassade
greift Schwartz auf lokale Eigenheiten zurück.
Mit dem asymmetrischen Giebel, dem seit-
lichen Torturm und dem leicht vorspringenden
Mittelrisalit ergibt sich ein spannungsreiches
Miteinander, das in der bewegten Dachland-
schaft seine Fortsetzung findet. Interessantes
gestalterisches Detail sind die polychrom
angelegten Fenster im Mittelrisalit des ersten
Obergeschosses. Auch wurde die rückwärtige
Fassade von Schwartz nicht außer Acht
gelassen und überzeugt durch die gestalte-
rische Konzeption ebenso wie der mit Kas-
kaden angelegte Garten. Verschont von Kriegs-
zerstörungen konnte auch die Innenausstat-
tung zum großen Teil erhalten werden.
Die Bebauung der Gartenstraße zeichnet sich
als durchaus heterogen ab. Die innerhalb eines
Schemas um 1890 entworfenen Gebäude
Gartenstraße 8-12 spiegeln bereits die Abkehr
vom Stil der „Hannoverschen Schule“ wider. Für
Entwurf und Ausführung war der Maurermeister
H. König verantwortlich. Umlaufende Gesimse
gliedern den Solitärbau Nr.8 mit mittigem
Zwerchhaus und seitlichem Treppenanbau, den
König für sich errichtete. Reicher Ornament-
schmuck der Fensterverdachungen mit Her-
men und Akroterien sowie der Fensterbrüs-
tungen tragen vor allem im ersten Oberge-
schoss zur Auflockerung bei. Durch die leicht
zurückgesetzte Bebauung entsteht eine
schmale Vorgartenzone, so auch bei Nr. 9-12.
Symmetrisch angelegt, akzentuiert ein breiter
Frontispiz die Fassadenfront, Eckpunkte setzen
jeweils die seitlichen flachen Zwerchhäuser mit
ihren formal einfach gehaltenen Dreieckgiebeln.
Die horizontale Gliederung erfolgt ebenfalls
durch Gesimse, Fensterverdachungen und
Brüstungen, wenn auch im Formenkanon un-
wesentlich zurückhaltender.


Hildesheim, Gartenstraße 12


Hildesheim, Gartenstraße 8

Hildesheim, Gartenstraße 9-12

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