Vorwort
Nach Abschluß der Schnellerfassung kann das Institut für Denkmalpflege in der Reihe
„Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland - Baudenkmale in Niedersachsen“
nunmehr einen dritten Band vorlegen. Er behandelt die Baudenkmale der kreisfreien
Stadt Oldenburg, deren historische und gegenwärtige Bedeutung als kultureller, wirt-
schaftlicher und administrativer Mittelpunkt des Weser-Ems-Gebietes die Herausgabe
eines eigenen Bandes rechtfertigt.
Oldenburg präsentiert sich heute als eine Großstadt, deren Struktur wesentlich durch die
nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte beträchtliche Bevölkerungszunahme und die damit
verbundene Erschließung großer Neubaugebiete, insbesondere im Westen der Stadt,
geprägt wird. Der aus einer kleinen Siedlung des 7./8. Jahrhunderts hervorgegangene
Altstadtkern am Hunteübergang erhielt als Herrschaftszentrum der Oldenburger Grafen
im Jahre 1345 Stadtrechte und entwickelte sich zu einem regional wichtigen Stapel- und
Umschlagplatz, der seine Blütezeit am Ende des Mittelalters erlebte. Dem Ausbau als
Residenzstadt in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde mit der Errichtung einer Reihe
klassizistischer Großbauten Rechnung getragen, die das Stadtbild bis heute entschei-
dend charakterisieren. Der sich in der zweiten Jahrhunderthälfte fortsetzende Prozeß in
der Entwicklung als Garnison- und Beamtenstadt war mit einem steten Bevölkerungs-
wachstum verknüpft, das die Entstehung neuer Stadtviertel begleitete.
Die hier nur skizzenhaft angedeutete Stadtbaugeschichte bildet den Hintergrund, vor
dem in der Denkmaltopographie die Baudenkmale Oldenburgs über ihre individuellen
Merkmale hinaus in historisch-topographische Zusammenhänge eingebettet werden.
Erst dieser Kontext ermöglicht es, die Qualität der wegen ihrer geschichtlichen, künstleri-
schen, wissenschaftlichen und städtebaulichen Bedeutung als Kulturdenkmale ausge-
wiesenen Bauten bzw. Gruppen baulicher Anlagen nachzuvollziehen.
Die Erfahrungen in der Denkmalpflege zeigen immer wieder, daß die Erhaltung der Kul-
turdenkmale uns stets dann gelingt, wenn wir den Denkmaleigentümern und Maßnah-
menträgern als auch einer möglichst breiten Öffentlichkeit die Denkmalbedeutung der
jeweils gefährdeten Objekte überzeugend verständlich machen können. Deshalb gehö-
ren die Erfassung und Veröffentlichung unseres Denkmalbestandes auch zu den ureige-
nen und bedeutsamen Aufgaben unseres denkmalpflegerischen Tuns.
Die von den Landesdenkmalpflegern nach einheitlichen Richtlinien herausgegebene
Denkmaltopographie stellt eine flächendeckende Dokumentation des Bestandes der
Baudenkmale dar. Die durch kartographische Darstellung und die Fülle von erläuternden
Abbildungen gesuchte und erreichte Anschaulichkeit übertrifft alle bisherüblichen Doku-
mentationsformen. Hier liegt auch die Stärke dieses topographischen Werkes. Es will im
wahrsten Sinne des Wortes anschaulich machen. Neben der Denkmalausweisung soll
die Denkmaltopographie zur Information der Denkmalöffentlichkeit dienen und ist für die
praktische Arbeit aller an Denkmalschutz und Denkmalpflege beteiligten Personen, Insti-
tutionen und Behörden als eine tägliche Arbeits- und Entscheidungshilfe auch und ge-
rade im Denkmalvollzug gedacht.
Der Band verdankt sein Erscheinen im wesentlichen der großzügigen finanziellen Betei-
ligung der Stadt Oldenburg. Hervorzuheben ist die vielseitige Unterstützung, die der Be-
arbeiterin zuteil wurde, insbesondere durch die Herren F. Precht und P. Kapels vom
Bauordnungsamt der Stadt-Untere Denkmalschutzbehörde, E. Gäßlerund E. Elerd vom
Stadtmuseum, Herrn P. Reindl vom Landesmuseum sowie Herrn H. Rajkowski vom Nds.
Staatsarchiv.
Das der Publikation zugrundeliegende Material wurde innerhalb der 1977 durchgeführten
Inventarisation der Stadt Oldenburg erarbeitet und für die Publikation aktualisierend er-
gänzt. Beteiligt an diesen Arbeiten waren H. Braun, J. Jansch, H. Kayser, M. Neumann,
H. Osing, F.-R. Sänger, R. Siedlecki, K. Wiedeburg und S. Yuval. Die fotografische Doku-
mentation besorgten mit großem Engagement B. Knoche, H. Loch und Ch. Fuchs.
Allen, die an der Entstehung der Topographie Anteil hatten, sei herzlich gedankt.
Dr. Christiane Segers-Glocke
Landeskonservatorin
9
Nach Abschluß der Schnellerfassung kann das Institut für Denkmalpflege in der Reihe
„Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland - Baudenkmale in Niedersachsen“
nunmehr einen dritten Band vorlegen. Er behandelt die Baudenkmale der kreisfreien
Stadt Oldenburg, deren historische und gegenwärtige Bedeutung als kultureller, wirt-
schaftlicher und administrativer Mittelpunkt des Weser-Ems-Gebietes die Herausgabe
eines eigenen Bandes rechtfertigt.
Oldenburg präsentiert sich heute als eine Großstadt, deren Struktur wesentlich durch die
nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte beträchtliche Bevölkerungszunahme und die damit
verbundene Erschließung großer Neubaugebiete, insbesondere im Westen der Stadt,
geprägt wird. Der aus einer kleinen Siedlung des 7./8. Jahrhunderts hervorgegangene
Altstadtkern am Hunteübergang erhielt als Herrschaftszentrum der Oldenburger Grafen
im Jahre 1345 Stadtrechte und entwickelte sich zu einem regional wichtigen Stapel- und
Umschlagplatz, der seine Blütezeit am Ende des Mittelalters erlebte. Dem Ausbau als
Residenzstadt in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde mit der Errichtung einer Reihe
klassizistischer Großbauten Rechnung getragen, die das Stadtbild bis heute entschei-
dend charakterisieren. Der sich in der zweiten Jahrhunderthälfte fortsetzende Prozeß in
der Entwicklung als Garnison- und Beamtenstadt war mit einem steten Bevölkerungs-
wachstum verknüpft, das die Entstehung neuer Stadtviertel begleitete.
Die hier nur skizzenhaft angedeutete Stadtbaugeschichte bildet den Hintergrund, vor
dem in der Denkmaltopographie die Baudenkmale Oldenburgs über ihre individuellen
Merkmale hinaus in historisch-topographische Zusammenhänge eingebettet werden.
Erst dieser Kontext ermöglicht es, die Qualität der wegen ihrer geschichtlichen, künstleri-
schen, wissenschaftlichen und städtebaulichen Bedeutung als Kulturdenkmale ausge-
wiesenen Bauten bzw. Gruppen baulicher Anlagen nachzuvollziehen.
Die Erfahrungen in der Denkmalpflege zeigen immer wieder, daß die Erhaltung der Kul-
turdenkmale uns stets dann gelingt, wenn wir den Denkmaleigentümern und Maßnah-
menträgern als auch einer möglichst breiten Öffentlichkeit die Denkmalbedeutung der
jeweils gefährdeten Objekte überzeugend verständlich machen können. Deshalb gehö-
ren die Erfassung und Veröffentlichung unseres Denkmalbestandes auch zu den ureige-
nen und bedeutsamen Aufgaben unseres denkmalpflegerischen Tuns.
Die von den Landesdenkmalpflegern nach einheitlichen Richtlinien herausgegebene
Denkmaltopographie stellt eine flächendeckende Dokumentation des Bestandes der
Baudenkmale dar. Die durch kartographische Darstellung und die Fülle von erläuternden
Abbildungen gesuchte und erreichte Anschaulichkeit übertrifft alle bisherüblichen Doku-
mentationsformen. Hier liegt auch die Stärke dieses topographischen Werkes. Es will im
wahrsten Sinne des Wortes anschaulich machen. Neben der Denkmalausweisung soll
die Denkmaltopographie zur Information der Denkmalöffentlichkeit dienen und ist für die
praktische Arbeit aller an Denkmalschutz und Denkmalpflege beteiligten Personen, Insti-
tutionen und Behörden als eine tägliche Arbeits- und Entscheidungshilfe auch und ge-
rade im Denkmalvollzug gedacht.
Der Band verdankt sein Erscheinen im wesentlichen der großzügigen finanziellen Betei-
ligung der Stadt Oldenburg. Hervorzuheben ist die vielseitige Unterstützung, die der Be-
arbeiterin zuteil wurde, insbesondere durch die Herren F. Precht und P. Kapels vom
Bauordnungsamt der Stadt-Untere Denkmalschutzbehörde, E. Gäßlerund E. Elerd vom
Stadtmuseum, Herrn P. Reindl vom Landesmuseum sowie Herrn H. Rajkowski vom Nds.
Staatsarchiv.
Das der Publikation zugrundeliegende Material wurde innerhalb der 1977 durchgeführten
Inventarisation der Stadt Oldenburg erarbeitet und für die Publikation aktualisierend er-
gänzt. Beteiligt an diesen Arbeiten waren H. Braun, J. Jansch, H. Kayser, M. Neumann,
H. Osing, F.-R. Sänger, R. Siedlecki, K. Wiedeburg und S. Yuval. Die fotografische Doku-
mentation besorgten mit großem Engagement B. Knoche, H. Loch und Ch. Fuchs.
Allen, die an der Entstehung der Topographie Anteil hatten, sei herzlich gedankt.
Dr. Christiane Segers-Glocke
Landeskonservatorin
9