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Böker, Doris [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 31): Stadt Oldenburg (Oldenburg) — Braunschweig, 1993

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https://doi.org/10.11588/diglit.44439#0194
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Cäcilienplatz, historische Ansicht (Stadtmuseum Oldenburg, PK 121)


DOBBENVIERTEL

Die Stadt Oldenburg mit den Vorstädten, A. v. Hirschfeld/W. Niebour, 1840 (Nds. Staatsarchiv Oldenburg,
Best. 298 OL, C 303)


Im Westen der Oldenburger Altstadt liegt zwi-
schen Theaterwall im Osten, Prinzessinweg
im Westen, Haarenufer im Norden sowie
Eversten Holz und Gartenstraße im Südwe-
sten bzw. Süden das Dobbenviertel. Das Ge-
lände umfaßt das ehemalige Überschwem-
mungsgebiet der Haaren, deren ältester Lauf
die sumpfigen Wiesen durchzog, ursprüng-
lich durch den heutigen Schloßgarten floß
und in die obere Hunte mündete. Durch Zug-
gräben in einzelne, nach ihren Besitzern be-
nannte Dobben unterteilt, wurde das Areal
zumeist als Weideland genutzt. Nordwestlich
des Eversten Holzes, unmittelbar östlich des
heutigen Prinzessinweges waren seit 1644
die Gerberhütten der Kürschner und Schuh-
macher angesiedelt, die aufgrund der Fe-
stungserweiterung zu dieser Zeit ihren stadt-
nahen Standort aufgeben mußten. Die Hotes-
Karte von 1851 verzeichnet im Bereich des
Gerberhofs eine kleinmaßstäbliche Bebau-
ung auf schmalen Parzellen.
Auf dem städtischen Dobbengelände, das
unmittelbar westlich an die Altstadt anschloß,
wurde 1811 eine Bleiche eingerichtet und
verpachtet. Die Gebäude, Wohn-, Trocken-
haus und ein später angefügtes Waschhaus,
standen auf dem heutigen Herbartplatz. Von
hier führte, die Haaren überbrückend, ein
Weg zur Ofener Straße, aus dem die spätere
Herbartstraße hervorging. Auch die westlich
der Bleiche, am Nordende der heutigen Lin-
denallee 1833 erbaute Lohgerberei mit
Wohnhaus war über eine Haarenbrücke zu
erreichen. Eine dritte Brücke überquerte
schließlich vom Rummelweg aus die Haaren,
der unter dieser Bezeichnung schon 1854 ur-
kundlich belegt ist und wohl mit der Anlage
der Gerberhütten im 17. Jh. in Zusammen-
hang steht.
Die im Gegensatz zur Ofener Straße erst spät
einsetzende Wohnhausbebauung des Haa-

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