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Böker, Doris [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 31): Stadt Oldenburg (Oldenburg) — Braunschweig, 1993

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https://doi.org/10.11588/diglit.44439#0109
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baut (Poststr. 8). Das fast kreisförmig erschei-
nende Obergeschoß, abgeschlossen von ei-
nem flachgeneigten Ringpultdach, erhebt
sich über einem eingezogenen Unterbau (die
Stahlstützen wurden 1978 zur statischen Si-
cherung hinzugefügt). Dieser feingliedrigen,
Leichtigkeit suggerierenden Konstruktion
entsprach die ursprüngliche Fensterteilung
der Segmente, die bis auf ein Brüstungsfeld
vollständig verglast sind, durch die Rhythmi-
sierung in vier hochrechteckige Bahnen mit
Oberlicht. Zu seiner Entstehungszeit ein hef-
tig kritisierter Bau, da er keine Heimatverbun-
denheit zeige, stellt er ein frühes Beispiel ei-
ner sich am internationalen Funktionalismus
orientierenden Architektur in Oldenburg dar.

STADTERWEITERUNGEN DES
19. JAHRHUNDERTS

DAMMVIERTEL
Der Damm, als Teilstück der Friesischen
Heerstraße eine der ältesten Oldenburger
Straßen, bildet das Rückgrat des Dammvier-
tels. Es wird im Westen von der Alten Hunte
und den ihrem Verlauf folgenden Straßen,
Elisabeth- und Huntestraße, im Norden durch
den Hafen, im Osten durch den Küstenkanal
umschlossen und grenzt im Süden an die un-
bebauten Huntewiesen nördlich der Auto-
bahn 28 Emden-Delmenhorst. Den Aus-
gangspunkt für die Entstehung dieses Vier-
tels bildete die im Zuge der Entfestigungs-
maßnahmen auf dem niedergelegten Kron-
werk südlich des Schlosses 1790 angelegte
Huntestraße am rechten Hunteufer.
Im Anschluß an den Huntedurchstich 1845/
46, der den 300 m langen nördlichen Bogen
der Hunte bis zur Mündung des Öljestrichs
um das Doktorsklappe genannte Wiesenge-
lände beseitigte und statt dessen ein gerade
in westöstlicher Richtung laufendes Bett
schuf, entwickelte sich der Plan zum Ausbau
des östlich der Hunte gelegenen Gebiets. Die
Initiative dazu ging von dem Kaufmann J. D.
Klävemann aus, dem Besitzer der meisten
Grundstücke auf diesem Areal. Beginnend
mit der Verlängerung der Huntestraße 1847
nach Norden, ließ er, von dieser nach Osten
abzweigend, ab 1848 die Amalienstraße bis
zur heutigen Nikolausstraße anlegen. 1849
folgte die von der Amalienstraße nach Norden
abgehende Friederikenstraße und schließlich
1852 die Friederiken- und Nikolausstraße
verbindende Elimarstraße. Erst nachdem Klä-
vemann alle seine Bauplätze verkauft hatte,
gingen die Straßen in öffentlichen Besitz
über: die Amalienstraße 1850, die Friederi-
kenstraße drei Jahre später und die Elimar-
straße 1870. Von einem weiteren Ausbau des
von mehreren Wasseradern durchzogenen
Niederungsgebiets wurde wohl wegen der
Notwendigkeit kostspieliger Aufschüttungs-
arbeiten Abstand genommen.
Zunächst setzte sich die Aufsiedlung westlich
des Damms fort, indem die Stadt 1855 von
der Regierung den Auftrag erhielt, auf diesem
Terrain eine Verlängerung der Huntestraße zu

Rüder, Grundriß der Stadt Oldenburg, auf der Grundlage der Pläne von Hüner und Vollimhauss mit Nachträ-
gen bis 1835 (Stadtmuseum Oldenburg, KP 500)


Poststr. 8,1948/49, Architekt K. J. Pfeiffer Achterdiek, Kammerschleuse, 1927



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