daß das reetgedeckte Walmdach am Wirt-
schaftsgiebel abgeschleppt ist, während der
Wohnteil einen Krüppelwalm zeigt. Die Pro-
portion des Gebäudes wird wesentlich durch
die sehr niedrigen, z.T. durch neugebro-
chene Fenster veränderten Umfassungs-
wände bestimmt.
Bei dem ehemaligen Flettdielenhaus Wil-
helmshavener Heerstraße 55, eine 200 m
westlich der Straße 1751 angesiedelte Köter-
stelle, ist der Wirtschaftsgiebel mit den Vor-
derkübbungen noch in Fachwerk mit Ziegel-
ausfachung erhalten. Die Diele des im übri-
gen massiv ummantelten Gebäudes ist teil-
weise überbaut. Das um 1800 entstande-
ne Wohnwirtschaftsgebäude Weißenmoor-
straße 86, ein Zweiständer-Hallenhaus in
Oberrähmkonstruktion, wurde bereits gegen
Ende des 19. Jh. verändert, indem sowohl
Wohn- als auch Wirtschaftsteil verlängert
wurden. Der nun massiv aufgeführte Wirt-
schaftsgiebel, an den sich nach Nordwesten
ein Stallanbau mit Rundbogenfenstern sowie
eine ältere Scheune anschließen, zeigt die
charakteristische Gestaltung mit korbbogi-
gem Dielentor, zwei Fenstern in Kämpfer-
höhe und zwei Fenstern im Giebeltrapez.
ETZHORN
Die ehemaligen Bauerschaft Etzhorn, auf de-
ren Gebiet Bodenfunden zufolge bereits in
der Jungsteinzeit gesiedelt wurde, liegt nörd-
lich von Ohmstede und umfaßte außer Etz-
horn die Dörfer Wahnbeck, Ipwege und bis
etwa um 1750 auch Nadorst. 1897 wurde der
gesamte Ort der neugeschaffenen Gemeinde
Ohmstede zugeschlagen und mit ihr 1933 in
die Stadt Oldenburg eingemeindet. Die nörd-
liche Stadtgrenze bildet seit dieser Zeit die
Wahnbäke, über die das zur Siedlung gehö-
rige Weideland entwässert wurde.
Die als „eddeshorne“ zu Anfang des 14. Jh.
erstmals urkundlich genannte Gewannsied-
lung entwickelte sich östlich der Wilhelmsha-
vener Heerstraße am Geestrand, der im
Osten an große Moorgebiete grenzt, so daß
eine Bebauung vorwiegend in Nord-Süd-
Richtung an der nach Loy und von dort weiter
nach Butjadingen führenden Straße entstand.
Diese Straße, von der Wilhelmshavener
Heerstraße als Etzhorner Weg nach Nord-
osten abzweigend und ab dem Etzhorner
Krug (Nr. 341) Butjadinger Straße genannt,
wurde bis 1933 als Loyer Weg bezeichnet
und war in den fünfziger Jahren des 19. Jh.
als gepflasterte Chaussee ausgebaut wor-
den.
Den Siedlungskern von Etzhorn bildeten die
vier, quellenkundlich ab dem späten Mittelal-
ter nachzuweisenden Hausleutehöfe, wobei
jeweils zwei benachbart waren: Hullmann und
Harms (Butjadinger Straße 400 und 398) so-
wie Hilbers und Helmers (ButjadingerStr. 346
und Kornstraße 47). Eine Ansiedlung von
kleinbäuerlichen Betrieben, den Kötern, istim
17. Jh. zunächst zögernd zu beobachten,
wird unter der dänischen Herrschaft aus steu-
Etzhorn
aA. X-
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Etzhorn, Flurkarte von 1842 (Bezirksegierung Weser-Ems)
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schaftsgiebel abgeschleppt ist, während der
Wohnteil einen Krüppelwalm zeigt. Die Pro-
portion des Gebäudes wird wesentlich durch
die sehr niedrigen, z.T. durch neugebro-
chene Fenster veränderten Umfassungs-
wände bestimmt.
Bei dem ehemaligen Flettdielenhaus Wil-
helmshavener Heerstraße 55, eine 200 m
westlich der Straße 1751 angesiedelte Köter-
stelle, ist der Wirtschaftsgiebel mit den Vor-
derkübbungen noch in Fachwerk mit Ziegel-
ausfachung erhalten. Die Diele des im übri-
gen massiv ummantelten Gebäudes ist teil-
weise überbaut. Das um 1800 entstande-
ne Wohnwirtschaftsgebäude Weißenmoor-
straße 86, ein Zweiständer-Hallenhaus in
Oberrähmkonstruktion, wurde bereits gegen
Ende des 19. Jh. verändert, indem sowohl
Wohn- als auch Wirtschaftsteil verlängert
wurden. Der nun massiv aufgeführte Wirt-
schaftsgiebel, an den sich nach Nordwesten
ein Stallanbau mit Rundbogenfenstern sowie
eine ältere Scheune anschließen, zeigt die
charakteristische Gestaltung mit korbbogi-
gem Dielentor, zwei Fenstern in Kämpfer-
höhe und zwei Fenstern im Giebeltrapez.
ETZHORN
Die ehemaligen Bauerschaft Etzhorn, auf de-
ren Gebiet Bodenfunden zufolge bereits in
der Jungsteinzeit gesiedelt wurde, liegt nörd-
lich von Ohmstede und umfaßte außer Etz-
horn die Dörfer Wahnbeck, Ipwege und bis
etwa um 1750 auch Nadorst. 1897 wurde der
gesamte Ort der neugeschaffenen Gemeinde
Ohmstede zugeschlagen und mit ihr 1933 in
die Stadt Oldenburg eingemeindet. Die nörd-
liche Stadtgrenze bildet seit dieser Zeit die
Wahnbäke, über die das zur Siedlung gehö-
rige Weideland entwässert wurde.
Die als „eddeshorne“ zu Anfang des 14. Jh.
erstmals urkundlich genannte Gewannsied-
lung entwickelte sich östlich der Wilhelmsha-
vener Heerstraße am Geestrand, der im
Osten an große Moorgebiete grenzt, so daß
eine Bebauung vorwiegend in Nord-Süd-
Richtung an der nach Loy und von dort weiter
nach Butjadingen führenden Straße entstand.
Diese Straße, von der Wilhelmshavener
Heerstraße als Etzhorner Weg nach Nord-
osten abzweigend und ab dem Etzhorner
Krug (Nr. 341) Butjadinger Straße genannt,
wurde bis 1933 als Loyer Weg bezeichnet
und war in den fünfziger Jahren des 19. Jh.
als gepflasterte Chaussee ausgebaut wor-
den.
Den Siedlungskern von Etzhorn bildeten die
vier, quellenkundlich ab dem späten Mittelal-
ter nachzuweisenden Hausleutehöfe, wobei
jeweils zwei benachbart waren: Hullmann und
Harms (Butjadinger Straße 400 und 398) so-
wie Hilbers und Helmers (ButjadingerStr. 346
und Kornstraße 47). Eine Ansiedlung von
kleinbäuerlichen Betrieben, den Kötern, istim
17. Jh. zunächst zögernd zu beobachten,
wird unter der dänischen Herrschaft aus steu-
Etzhorn
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Etzhorn, Flurkarte von 1842 (Bezirksegierung Weser-Ems)
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