Butjadinger Str. 400, Wohngebäude, Gartenansicht von Westen
Butjadinger Str. 400, Verwalterhaus mit Tordurchfahrt von 1910
Butjadinger Str. 400, Wirtschaftshof mit Remise
erlichen Gründen jedoch gefördert. Eine Kö-
terstelle, d.h. eine Hausstelle einschließlich
eines Kamps und eines „Kohlhofs“, konnte
auf Antrag erworben werden. Während sich
die ersten Köter in der Nähe der Hausleute
niederließen, folgten weitere Ansiedlungen
ab den späten 1680er Jahren weiter südlich
in Haseln, d.h. im Bereich des Etzhorner We-
ges sowie zwischen Ekernstraße und Haseler
Weg. Im Zuge der 1805 erfolgten Gemein-
heitsteilung fanden weitere Neugründungen
kleinbäuerlicher Betriebe statt, die seit etwa
1790 Brinksitzer genannt werden. Um 1870
ist dieser Prozeß von Neuansiedlungen weit-
gehend abgeschlossen. Eine vereinzelt ein-
setzende Bebauung entlang des Etzhorner
Weges und der Butjadinger Straße mit Wohn-
häusern städtischer Provenienz, wobei gie-
belständige Häuser mit Vorgärten bevorzugt
wurden, beginnt um 1900, führte jedoch zu
keiner entscheidenden Strukturveränderung.
Eine Siedlungsverdichtung isterst mitder An-
lage größerer Neubaugebiete nach 1945 süd-
lich des Harmswegs und südlich der Korn-
straße zwischen Butjadinger Straße und der
1896 angelegten Eisenbahnlinie nach Brake
(heute stillgelegt) zu beobachten. Das histori-
sche Ortsbild mit verstreut liegenden Einzel-
höfen und alter Feldeinteilung findet sich am
ungestörtesten im südlichen Teil Etzhorns
östlich des Etzhorner Weges zwischen Bot-
terkamp im Norden und Haseler Weg im Sü-
den. Südlich des Haseler Weges hingegen
breitet sich entlang des Etzhorner Weges ein
Gewerbegebiet aus.
Der älteste und nördlichste der vier Hausleu-
tehöfe ist Butjadinger Straße 400, dessen
Hausmann Hullmann 1469 als leibeigener
Meier des Klosters Rastede genannt wird. Auf
dem Hof wurde 1807 die älteste, heute noch
in Betrieb befindliche Branntweinbrennerei
der Umgebung gegründet. Die seit der Mitte
des 19. Jh. getätigten Landkäufe, intensiviert
in den 1880er Jahren durch den Kauf ganzer
Höfe, ließen um 1900 einen landwirtschaftli-
chen und ländlichen Industriebetrieb von be-
deutendem Ausmaß mit entsprechendem ar-
chitektonischem Niederschlag entstehen.
Um den überwiegend mit Kopfsteinen gepfla-
sterten Hof gruppieren sich Rohziegelbauten,
die zum größten Teil zwischen 1845 und kurz
nach 1945 entstanden sind. Insbesondere
sind auf der Nordseite des Hofes das 1845
datierte, zweigeschossige Brennereige-
bäude mit hohem Schornstein und auf der
Südseite das zweigeschossige, durch eine
Lisenengliederung und einen Zwerchgiebel
in Fachwerk ausgezeichnete Remisenge-
bäude mit Drempel zu nennen. Dem Wirt-
schaftshof wurde als westlicher Abschluß
1906 eine von den Bremer Architekten Thöl-
ken und Albert entworfene Villa und ein süd-
lich gegenüberliegendes Verwalterhaus vor-
gelegt. Letztgenanntes ist ein zweigeschos-
siger Putzbau, dem u.a. das Mansarddach,
die gequaderten Ecklisenen und die vasen-
bekrönte Balustrade auf dem gartenseitigen
Vorbau barockisierende Züge verleihen. Die-
ser westliche Vorbau entstammt einem um
1910 vorgenommenen Umbau, in dessen
Zuge die übergiebelte Durchfahrt zwischen
Villa und Verwalterhaus errichtet wurde.
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Butjadinger Str. 400, Verwalterhaus mit Tordurchfahrt von 1910
Butjadinger Str. 400, Wirtschaftshof mit Remise
erlichen Gründen jedoch gefördert. Eine Kö-
terstelle, d.h. eine Hausstelle einschließlich
eines Kamps und eines „Kohlhofs“, konnte
auf Antrag erworben werden. Während sich
die ersten Köter in der Nähe der Hausleute
niederließen, folgten weitere Ansiedlungen
ab den späten 1680er Jahren weiter südlich
in Haseln, d.h. im Bereich des Etzhorner We-
ges sowie zwischen Ekernstraße und Haseler
Weg. Im Zuge der 1805 erfolgten Gemein-
heitsteilung fanden weitere Neugründungen
kleinbäuerlicher Betriebe statt, die seit etwa
1790 Brinksitzer genannt werden. Um 1870
ist dieser Prozeß von Neuansiedlungen weit-
gehend abgeschlossen. Eine vereinzelt ein-
setzende Bebauung entlang des Etzhorner
Weges und der Butjadinger Straße mit Wohn-
häusern städtischer Provenienz, wobei gie-
belständige Häuser mit Vorgärten bevorzugt
wurden, beginnt um 1900, führte jedoch zu
keiner entscheidenden Strukturveränderung.
Eine Siedlungsverdichtung isterst mitder An-
lage größerer Neubaugebiete nach 1945 süd-
lich des Harmswegs und südlich der Korn-
straße zwischen Butjadinger Straße und der
1896 angelegten Eisenbahnlinie nach Brake
(heute stillgelegt) zu beobachten. Das histori-
sche Ortsbild mit verstreut liegenden Einzel-
höfen und alter Feldeinteilung findet sich am
ungestörtesten im südlichen Teil Etzhorns
östlich des Etzhorner Weges zwischen Bot-
terkamp im Norden und Haseler Weg im Sü-
den. Südlich des Haseler Weges hingegen
breitet sich entlang des Etzhorner Weges ein
Gewerbegebiet aus.
Der älteste und nördlichste der vier Hausleu-
tehöfe ist Butjadinger Straße 400, dessen
Hausmann Hullmann 1469 als leibeigener
Meier des Klosters Rastede genannt wird. Auf
dem Hof wurde 1807 die älteste, heute noch
in Betrieb befindliche Branntweinbrennerei
der Umgebung gegründet. Die seit der Mitte
des 19. Jh. getätigten Landkäufe, intensiviert
in den 1880er Jahren durch den Kauf ganzer
Höfe, ließen um 1900 einen landwirtschaftli-
chen und ländlichen Industriebetrieb von be-
deutendem Ausmaß mit entsprechendem ar-
chitektonischem Niederschlag entstehen.
Um den überwiegend mit Kopfsteinen gepfla-
sterten Hof gruppieren sich Rohziegelbauten,
die zum größten Teil zwischen 1845 und kurz
nach 1945 entstanden sind. Insbesondere
sind auf der Nordseite des Hofes das 1845
datierte, zweigeschossige Brennereige-
bäude mit hohem Schornstein und auf der
Südseite das zweigeschossige, durch eine
Lisenengliederung und einen Zwerchgiebel
in Fachwerk ausgezeichnete Remisenge-
bäude mit Drempel zu nennen. Dem Wirt-
schaftshof wurde als westlicher Abschluß
1906 eine von den Bremer Architekten Thöl-
ken und Albert entworfene Villa und ein süd-
lich gegenüberliegendes Verwalterhaus vor-
gelegt. Letztgenanntes ist ein zweigeschos-
siger Putzbau, dem u.a. das Mansarddach,
die gequaderten Ecklisenen und die vasen-
bekrönte Balustrade auf dem gartenseitigen
Vorbau barockisierende Züge verleihen. Die-
ser westliche Vorbau entstammt einem um
1910 vorgenommenen Umbau, in dessen
Zuge die übergiebelte Durchfahrt zwischen
Villa und Verwalterhaus errichtet wurde.
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