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Böker, Doris [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 31): Stadt Oldenburg (Oldenburg) — Braunschweig, 1993

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https://doi.org/10.11588/diglit.44439#0173
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gutachtung durch den anerkannten Städte-
bauer Josef Stubben in Köln vorausgegangen
war, wurde schließlich in einer Art Synthese
beider Projekte gegen Ende des 19. Jh. und
zu Anfang unseres Jahrhunderts die Realisie-
rung in Angriff genommen. Blumen-, Marga-
retenstraße und Kastanienallee verlängerte
man zunächst bis zur Adlerstraße, die in den
späten neunziger Jahren bis zur Blumen-
straße bereits mit einigen Häusern besetzt
worden war, aber erst zwischen 1902 und
1906 bis zur Bahnlinie ausgebaut wurde, und
schließlich bis zum Philosophenweg. Hier
schoben die beiden großen Baukomplexe in-
nerhalb parkartig gestalteter Grundstücke,
das 1897 erbaute Elisabethstift und das 1901
errichtete Friedas Friedenstift, der weiteren
Ausdehnung einen Riegel vor.

PETERSTRASSE
Die Anlage der Peterstraße ab 1837 verfolgte
den Zweck, unter Umgehung des Altstadt-
kerns eine unmittelbare Verbindung zwi-
schen Haarentor und den auf dem Pferde-
markt neu erbauten Kasernen herzustellen. In
die Projektierung, die der 1836 von Krito ge-
zeichnete Plan zeigt, mußten einige, künftig
auf ihrer Ostseite gelegene Häuser einbezo-
gen werden.

Das Peter-Friedrich-Ludwigs-Hospital
Straßenbildprägender Bau der Peterstraße ist
das 1838-41 nach Plänen von H. Strack
errichtete Peter-Friedrich-Ludwigs-Hospital,
das bis 1984 seine ursprüngliche Funktion er-
füllte und in dem nach Abschluß der Restau-
rierung 1992 ein Krankenhausmuseum eröff-
net wurde (Peterstr. 3). Die gesamte Anlage,
sowohl was die Standortwahl außerhalb der
Stadt als auch die vorgelegte repräsentative
Gartenzone mit Auffahrt betrifft, folgte Grund-
sätzen, die im späten 18. Jh. für den Kranken-
hausbau entwickelt worden waren.
Von Peter Friedrich Ludwig 1821 durch die
Gründung eines Fonds eingeleitete Bemü-
hungen um den Bau eines Hospitals, insbe-
sondere für Militärangehörige, blieben auf-
grund der angespannten Finanzlage nach der
französischen Besatzung ohne Erfolg. Erst
sein Nachfolger Peter Friedrich August
konnte das Vorhaben realisieren. In den drei-
ßiger Jahren des 19. Jh. ließ er von O. F. E.
Lasius mehrere Entwürfe anfertigen, wobei
sich das ausgeführte Projekt Stracks an dem
vierten Entwurf von Lasius orientierte.
Es wurde ein dreiflügeliger, verputzter Ziegel-
bau errichtet, der heute nach einem Befund in
hellgelbem Ton mit hellgrauen Gliederungs-
elementen gefaßt ist (nicht die originale Far-
bigkeit). Den unter einem Walmdach 65 m
langen, zweigeschossigen Hauptflügel rah-
men leicht vortretende Eckrisalite, deren Fen-
ster jeweils zu einer Dreiergruppe zusam-
mengefaßt sind, während sich die mittleren
15 Rechteckfenster in gleichmäßigem Ab-

Plan der Großherzogi. Haupt- und Residenz-Stadt Oldenburg, Ausschnitt, H. Hotes, 1867 (Stadtmuseum
Oldenburg, KP 1691)


Peterstr., Peter-Friedrich-Ludwigs-Hospital und Wallanlagen, Th. Presuhn, 1848 (Stadtmuseum Olden-
burg, XIX B/2042/19)


Peterstr., Peter-Friedrich-Ludwigs-Hospital, 1838-41, Architekt H. Strack


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