In der Mittelachse des Hauptflügels am Süd-
rand des Platzes fand 1960 das Ehrenmäler
die im Ersten Weltkrieg Gefallenen des 91. In-
fanterieregiments Aufstellung, das ursprüng-
lich 1921 vorderWacheam Schloßplatzstand
und mit seiner Höhe von fast fünf Metern in
diesem enger umgrenzten Raum wohl un-
gleich beeindruckender wirkte. Der Entwurf
stammt von dem durch das Bismarck-Denk-
mal (1901) in Hamburg bekannt gewordenen
Bildhauer Hugo Lederer, der hier auf eine ei-
gene Arbeit, den Wettbewerbsentwurf von
1911 für ein Bismarck-Nationaldenkmal auf
der Elisenhöhe bei Bingerbrück, zurückgriff.
Die Einheit aus wuchtigem Sandsteinsockel
(Steinmetzarbeit von Herford und Krause)
und stilisierender Zeichnung des auf seinen
Hinterbeinen sitzenden Löwen aus Muschel-
kalk verleiht dem Denkmal einen heroischen
Ausdruck.
Über der Verbindung zwischen den beiden
Dobbenteichen wurde 1915 nach Plänen von
Baurat Noack eine Bogenbrücke in Eisenbe-
ton ausgeführt, die 1982/83 durch einen das
originale Vorbild aufgreifenden Neubau er-
setzt wurde.
ÖFFENTLICHE GEBÄUDE IM
DOBBENVIERTEL
Das östliche, in der Hauptsache durch seine
historistische Wohnhausbebauung charakte-
risierte Dobbenviertel besitzt nur wenige öf-
fentliche Gebäude, in erster Linie Schulen,
mit deren Errichtung westlich des Stadtgra-
bens die Aufsiedlung des Dobbengeländes
im letzten Viertel des 19. Jh. eingeleitet
wurde. Unter städtebaulichem Aspekt be-
trachtet, nehmen insbesondere die Cäcilien-
schule, heute als Probenhaus des Staats-
theaters genutzt, und das alte Gymnasium
westlich des Theaterwalls die wichtige Funk-
tion eines Bindeglieds zwischen Altstadtkern
und Stadterweiterungsgebiet ein.
1.
Theaterwall 31, Cäcilienschule, Entwurfszeichnung (nicht ausgeführt)
Theaterwall 31, ehern. Cäcilienschule, 1866/67
Die ehemalige Cäcilienschule
Als erste öffentliche höhere Mädchenschule
im Großherzogtum Oldenburg entstand in
den Jahren 1866/67 auf dem ehemaligen Ra-
velin „Gänsenest“ die Cäcilienschule (Thea-
terwall 31), benannt nach der Großherzogin
Cäcilie, die das Protektorat über die 1836 vom
Herzogshaus gegründete, bis dahin im Haus
Damm 2 untergebrachte Vorläuferin innege-
habt hatte. Dem Bau war 1866 eine vom Magi-
strat veranstaltete Konkurrenz vorausgegan-
gen, deren Vorgabe einen Ziegelbau in einfa-
chen, edlen Formen unter Vermeidung über-
flüssiger Verzierungen forderte. Als besten
Entwurf bewertete man denjenigen des Berli-
ner Architekten J. H. Strack. Unterder Baulei-
tung H. Früstücks d.Ä. wurde über zweibün-
digem Grundriß ein schlichter Backsteinbau
von sieben Achsen errichtet, die im Erdge-
schoß stichbogig, im Obergeschoß rundbo-
gig ausgebildet sind. Eine Rhythmisierung
der zum Theaterwall ausgerichteten Trauf-
Herbartstr. 4, Herbartgymnasium, 1871/72, Architekt H. Früstück
199
rand des Platzes fand 1960 das Ehrenmäler
die im Ersten Weltkrieg Gefallenen des 91. In-
fanterieregiments Aufstellung, das ursprüng-
lich 1921 vorderWacheam Schloßplatzstand
und mit seiner Höhe von fast fünf Metern in
diesem enger umgrenzten Raum wohl un-
gleich beeindruckender wirkte. Der Entwurf
stammt von dem durch das Bismarck-Denk-
mal (1901) in Hamburg bekannt gewordenen
Bildhauer Hugo Lederer, der hier auf eine ei-
gene Arbeit, den Wettbewerbsentwurf von
1911 für ein Bismarck-Nationaldenkmal auf
der Elisenhöhe bei Bingerbrück, zurückgriff.
Die Einheit aus wuchtigem Sandsteinsockel
(Steinmetzarbeit von Herford und Krause)
und stilisierender Zeichnung des auf seinen
Hinterbeinen sitzenden Löwen aus Muschel-
kalk verleiht dem Denkmal einen heroischen
Ausdruck.
Über der Verbindung zwischen den beiden
Dobbenteichen wurde 1915 nach Plänen von
Baurat Noack eine Bogenbrücke in Eisenbe-
ton ausgeführt, die 1982/83 durch einen das
originale Vorbild aufgreifenden Neubau er-
setzt wurde.
ÖFFENTLICHE GEBÄUDE IM
DOBBENVIERTEL
Das östliche, in der Hauptsache durch seine
historistische Wohnhausbebauung charakte-
risierte Dobbenviertel besitzt nur wenige öf-
fentliche Gebäude, in erster Linie Schulen,
mit deren Errichtung westlich des Stadtgra-
bens die Aufsiedlung des Dobbengeländes
im letzten Viertel des 19. Jh. eingeleitet
wurde. Unter städtebaulichem Aspekt be-
trachtet, nehmen insbesondere die Cäcilien-
schule, heute als Probenhaus des Staats-
theaters genutzt, und das alte Gymnasium
westlich des Theaterwalls die wichtige Funk-
tion eines Bindeglieds zwischen Altstadtkern
und Stadterweiterungsgebiet ein.
1.
Theaterwall 31, Cäcilienschule, Entwurfszeichnung (nicht ausgeführt)
Theaterwall 31, ehern. Cäcilienschule, 1866/67
Die ehemalige Cäcilienschule
Als erste öffentliche höhere Mädchenschule
im Großherzogtum Oldenburg entstand in
den Jahren 1866/67 auf dem ehemaligen Ra-
velin „Gänsenest“ die Cäcilienschule (Thea-
terwall 31), benannt nach der Großherzogin
Cäcilie, die das Protektorat über die 1836 vom
Herzogshaus gegründete, bis dahin im Haus
Damm 2 untergebrachte Vorläuferin innege-
habt hatte. Dem Bau war 1866 eine vom Magi-
strat veranstaltete Konkurrenz vorausgegan-
gen, deren Vorgabe einen Ziegelbau in einfa-
chen, edlen Formen unter Vermeidung über-
flüssiger Verzierungen forderte. Als besten
Entwurf bewertete man denjenigen des Berli-
ner Architekten J. H. Strack. Unterder Baulei-
tung H. Früstücks d.Ä. wurde über zweibün-
digem Grundriß ein schlichter Backsteinbau
von sieben Achsen errichtet, die im Erdge-
schoß stichbogig, im Obergeschoß rundbo-
gig ausgebildet sind. Eine Rhythmisierung
der zum Theaterwall ausgerichteten Trauf-
Herbartstr. 4, Herbartgymnasium, 1871/72, Architekt H. Früstück
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