Seit der 1. Hälfte des 19. Jh. entstand eine
verstreute offene Bebauung, so z.B. das
Gasthaus Lindener Straße 7, ein zweige-
schossiger Fachwerkbau unter Krüppelwalm-
dach mit späterem Wohnhausanbau von
1900. In der 2. Hälfte des 19. Jh. wurde
diese Bauphase vielfach abgelöst durch eine
geschlossene Reihe von einfachen traufstän-
digen, zweigeschossigen, aneinandergebauten
Fachwerkhäusern. Diese prägen insbesondere
das Bild der Friedrich-Wilhelm-Straße mit
den Häusern Nr. 21—29, die 1867—81 von
einem Bauherrn/Unternehmer errichtet wur-
den. Der erste Abschnitt der Leipziger
Straße mit der geschlossenen Häuserzeile Nr.
2—7 sowie die Bebauung der Nordseite der
Lindener Straße 2—6 auf dem ehemaligen
Grundstück des Hauses Juliusmarkt 1 sind
entsprechend in der 2. Hälfte des 19. Jh.
errichtet worden.
Doch auch in dieser Zeit baute man hier be-
merkenswerte Einzelgebäude, die sich bis
heute in ihrem typischen Ausdruck erhalten
haben. Dies sind an der Lindener Straße das
zweigeschossige Wohnhaus Nr. 5 von 1885
mit straßenseitigem dekorativem Fachwerk
sowie das gleichzeitig errichtete eingeschossi-
ge Fachwerkhaus Nr. 9 in ähnlichem Stil. An
der Friedrich-Wilhelm-Straße sind dies das
kleine Doppelwohnhaus Nr. 6/7 von 1896
sowie Nr. 5 und 8 von 1882 bzw. 1885.
Eine Besonderheit ist hier das in neoromani-
schem Stil erbaute kleine Spritzenhaus
Nr. 2d von um 1890.
Im Laufe des 19. Jh. siedelten sich meist na-
he des historischen Kernbereichs größere Ge-
werbebetriebe an. Von einer Essigfabrik zu
Beginn der Leipziger Straße 1 steht noch das
gut erhaltene Wohnhaus in historisierendem
Fachwerkstil von 1887. Am prägendsten
für die historische Juliusstadt war die Er-
richtung des großen Germania-Brauerei-
Komplexes Marktstraße/Ecke Friedrich-Wil-
helm-Straße, deren dreigeschossige Rohzie-
gelbauten noch heute den Bereich zwischen
Marktplatz und Oker beherrschen (siehe
Marktstraße).
Auf dem eingemeindeten Gebiet westlich der
Lindener Straße entstand ab 1899 auf Ko-
sten der Stadt eine Artilleriekaserne, die
lange Zeit bedeutender Wirtschaftsfaktor für
Wolfenbüttel war. Zahlreiche Gebäude muß-
ten 1968 Schulbauten weichen. Eines der
verbliebenen Gebäude ist die Reithalle, Lin-
dener Straße 11, ein lisenengegliederter Roh-
ziegelbau, der derzeit dem Technischen
Hilfswerk dient.
Die Zeughausstraße im Süden des Kasernen-
geländes entstand ebenfalls gegen Ende des
vorigen Jahrhunderts. Sie ist heute noch ein-
heitlich mit zu Doppelhäusern zusammenge-
faßten dreigeschossigen, teilweise verputzten
Mehrfamilienhäusern in Fachwerkkonstruk-
tion bebaut.
Sie ist der Beginn der südlich anschließenden
Siedlung, in der seit 1918 bis ca. 1930 Ein-
und Zweifamilienwohnhäuser errichtet wur-
den, z.B. am Heimstättenweg, Vor dem
Gotteslager u.a. In jüngster Zeit entstan-
den besonders an der Lindener Straße grö-
ßere Industrieunternehmen und mehrere
Schulen.
ZWII'
Zeughausstraße 1 — 7
Friedrich-Wilhelm-Straße 8—5
Lindener Straße 11, Reithalle der ehemaligen Friedrich-Wilhelm-Straße 30—16
Artilleriekaserne, 1898/99
Leipziger Straße 1—7
99
verstreute offene Bebauung, so z.B. das
Gasthaus Lindener Straße 7, ein zweige-
schossiger Fachwerkbau unter Krüppelwalm-
dach mit späterem Wohnhausanbau von
1900. In der 2. Hälfte des 19. Jh. wurde
diese Bauphase vielfach abgelöst durch eine
geschlossene Reihe von einfachen traufstän-
digen, zweigeschossigen, aneinandergebauten
Fachwerkhäusern. Diese prägen insbesondere
das Bild der Friedrich-Wilhelm-Straße mit
den Häusern Nr. 21—29, die 1867—81 von
einem Bauherrn/Unternehmer errichtet wur-
den. Der erste Abschnitt der Leipziger
Straße mit der geschlossenen Häuserzeile Nr.
2—7 sowie die Bebauung der Nordseite der
Lindener Straße 2—6 auf dem ehemaligen
Grundstück des Hauses Juliusmarkt 1 sind
entsprechend in der 2. Hälfte des 19. Jh.
errichtet worden.
Doch auch in dieser Zeit baute man hier be-
merkenswerte Einzelgebäude, die sich bis
heute in ihrem typischen Ausdruck erhalten
haben. Dies sind an der Lindener Straße das
zweigeschossige Wohnhaus Nr. 5 von 1885
mit straßenseitigem dekorativem Fachwerk
sowie das gleichzeitig errichtete eingeschossi-
ge Fachwerkhaus Nr. 9 in ähnlichem Stil. An
der Friedrich-Wilhelm-Straße sind dies das
kleine Doppelwohnhaus Nr. 6/7 von 1896
sowie Nr. 5 und 8 von 1882 bzw. 1885.
Eine Besonderheit ist hier das in neoromani-
schem Stil erbaute kleine Spritzenhaus
Nr. 2d von um 1890.
Im Laufe des 19. Jh. siedelten sich meist na-
he des historischen Kernbereichs größere Ge-
werbebetriebe an. Von einer Essigfabrik zu
Beginn der Leipziger Straße 1 steht noch das
gut erhaltene Wohnhaus in historisierendem
Fachwerkstil von 1887. Am prägendsten
für die historische Juliusstadt war die Er-
richtung des großen Germania-Brauerei-
Komplexes Marktstraße/Ecke Friedrich-Wil-
helm-Straße, deren dreigeschossige Rohzie-
gelbauten noch heute den Bereich zwischen
Marktplatz und Oker beherrschen (siehe
Marktstraße).
Auf dem eingemeindeten Gebiet westlich der
Lindener Straße entstand ab 1899 auf Ko-
sten der Stadt eine Artilleriekaserne, die
lange Zeit bedeutender Wirtschaftsfaktor für
Wolfenbüttel war. Zahlreiche Gebäude muß-
ten 1968 Schulbauten weichen. Eines der
verbliebenen Gebäude ist die Reithalle, Lin-
dener Straße 11, ein lisenengegliederter Roh-
ziegelbau, der derzeit dem Technischen
Hilfswerk dient.
Die Zeughausstraße im Süden des Kasernen-
geländes entstand ebenfalls gegen Ende des
vorigen Jahrhunderts. Sie ist heute noch ein-
heitlich mit zu Doppelhäusern zusammenge-
faßten dreigeschossigen, teilweise verputzten
Mehrfamilienhäusern in Fachwerkkonstruk-
tion bebaut.
Sie ist der Beginn der südlich anschließenden
Siedlung, in der seit 1918 bis ca. 1930 Ein-
und Zweifamilienwohnhäuser errichtet wur-
den, z.B. am Heimstättenweg, Vor dem
Gotteslager u.a. In jüngster Zeit entstan-
den besonders an der Lindener Straße grö-
ßere Industrieunternehmen und mehrere
Schulen.
ZWII'
Zeughausstraße 1 — 7
Friedrich-Wilhelm-Straße 8—5
Lindener Straße 11, Reithalle der ehemaligen Friedrich-Wilhelm-Straße 30—16
Artilleriekaserne, 1898/99
Leipziger Straße 1—7
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