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Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte in Württemberg und Hohenzollern [Editor]; Württembergischer Altertumsverein [Editor]; Württembergischer Anthropologischer Verein [Editor]; Württembergischer Geschichts- und Altertumsverein [Editor]
Fundberichte aus Schwaben — N.F. 14.1957

DOI article:
Dehn, Wolfgang: Die Heuneburg beim Talhof unweit Riedlingen (Kr. Saulgau): Periode IV nach den Ergebnissen der Grabungen 1950 bis 1955
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.66264#0086

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78

Wolfgang Dehn

Die Heuneburg beim Talhof unweit Riedlingen (Kr. Saulgau)
Periode IV nach den Ergebnissen der Grabungen 1950 bis 1955*
Von Wolfgang Dehn, Marburg
(Zeichnungen von Franz Schubert, Marburg)
Mit 5 Abbildungen im Text und auf 2 Beilagen, Tafel 45—49 und einem Übersichtsplan
als Beilage

Inhalt Seite
Vorbemerkung.78
Zur Periodenfolge der Heuneburganlagen.78
Die Grundrißbildung der Heuneburg, Periode IV . . . 81
Das Holzrahmenwerk .83
Die Stein-Lehmziegel-Mauer.84
Vergleichende Betrachtung.91

Vorbemerkung
Als K. Bittel und A. Rieth im Sommer und Herbst 1950 mit zwei kurzen
Kampagnen die Erforschung der Heuneburg begannen, leitete sie der Ge-
danke, daß diese mächtige Wallburg, in unmittelbarer Nähe der Hunder-
singer Fürstenhügel gelegen und rings umgeben von einem Kranz weiterer
großer Einzelgrabhügel, besondere Ergebnisse versprechen müsse. Diese
Hoffnung hat nicht getrogen (K. Bittel und A. Rieth, Die Heuneburg, 1951).
Über fünf Jahre wird nun alljährlich mit Unterstützung der staatlichen
Denkmalpflege, der Deutschen Forschungsgemeinschaft, des Schwäbischen
Alb Vereins und privater Freunde auf der Heuneburg ausgegraben; vier
aufeinanderfolgende Wehranlagen der späten Hallstatt- und der frühen
Latenezeit haben sich herausschälen und in ihrer Linienführung sowie in
ihren konstruktiven Eigenheiten in den Grundzügen klären lassen, so daß
vor zwei Jahren ein zusammenfassender Bericht gegeben werden konnte
(W. Dehn, E. Sangmeister und W. Kimmig in Germania 32, 1954, 22—59).
Trotzdem wird auch weiterhin zunächst das Hauptgewicht der Grabungen
auf dem Befestigungsring ruhen, weil eine der Burgmauern, die der spät-
hallstättischen Heuneburgperiode IV, sich durch ihren fremdartigen „medi-
terranen“ Charakter so sehr von allem in Mitteleuropa bisher Bekannten
abhebt, daß es wissenschaftliches Gebot scheint, ein zuverlässiges Gesamt-
bild dieser Anlage zu gewinnen. Davon sind wir vorerst noch ein gutes
Stück entfernt, vor allem fehlen noch die Untersuchungen des Tores an der
Stelle des heutigen Burgaufgangs. Immerhin haben die Grabungen der
Jahre 1954 und 1955 das Bild soweit bereichert, daß sich ein leidlich ge-
schlossener Gesamtüberblick bietet. Ihn schon jetzt bekanntzumachen,
scheint um so mehr angezeigt, als dadurch die Suche nach vergleichbaren
Anlagen und Vorbildern erleichtert wird. Im Mittelpunkt des folgenden
Berichts steht also die Mauer mit Steinsockel und Lehmziegelaufbau der
Heuneburgperiode IV, wie sie sich nach den Ergebnissen der Grabungen
1950—1955 darstellt.
Zur Periodenfolge der Heuneburganlagen
Schon K. Bittel hatte das Nacheinander mehrerer Befestigungen fest-
gestellt; die Beobachtungen der folgenden Jahre haben seine Perioden-
zählung ergänzt und abgewandelt, so daß sechs Perioden aufgestellt werden
konnten, von denen fünf (I—V) die hallstatt-latenezeitlichen Burgmauern
* In den Übersichtsplan (Beilage) konnten die Ergebnisse der Grabung 1956 noch
aufgenommen werden, im Text sind sie nur zum Teil berücksichtigt worden.
 
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