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Rolf Nierhaus
Eine spätlatenezeitliche Riemenzunge der Stradonitz-Kultur
von Grabenstetten (Kr. Reutlingen)
Von RolfNierhaus, Tübingen
Mit 2 Textabbildungen
Von einem Stuttgarter Kunsthändler wurde 1937 oder 1938 das Bruch-
stück einer Riemenzunge der jüngeren Latenezeit angekauft. Es fand sich
in Grabenstetten „beim Ausheben einer Dunggrube auf dem Anwesen des
damaligen Bürgermeisters“. Die Zeit der Auffindung konnte nicht mehr
ermittelt werden. Der Fundort Grabenstetten ist jedoch gesichert (nach
einem Bericht von U. Binder; Verbleib: Württembergisches Landesmuseum
Stuttgart, Inv. 56/62).
Abb. 1. Spätlatenezeitliche Bronzeriemenzungen.
1 Grabenstetten (Kr. Reutlingen); 2—4 Stare Hradisko (Mähren).
1 M. 1 : 1; 2—4 M. etwa 1 :1,5.
Das an sich so unscheinbare Stück (Abb. 1, 1) ist im württembergischen
Lande ein Fremdling und verdient deshalb eine etwas eingehendere
Würdigung.
Bronzene gegossene Riemenzunge mit vasenförmig profiliertem Endglied. Die
beiden glatten Bänder, die das Riemenende umfaßten, sind an ihrer Vereinigungsstelle
oder ein wenig darunter abgebrochen; sonst ist das kaum patinierte und noch metallisch
glänzende Stück gut erhalten. Länge noch 5,4 cm; die ursprüngliche Länge ist, ent-
sprechend den Ausmaßen der gleich zu nennenden Parallelen, auf etwa 8 bis 8,5 cm
zu schätzen.
Riemenzungen derselben Form gibt es mehrfach in der spätlatenezeit-
lichen keltischen Oppidum-Kultur (Latene-D nach P. Reinecke) der zweiten
ouasiaoiaH au
Rolf Nierhaus
Eine spätlatenezeitliche Riemenzunge der Stradonitz-Kultur
von Grabenstetten (Kr. Reutlingen)
Von RolfNierhaus, Tübingen
Mit 2 Textabbildungen
Von einem Stuttgarter Kunsthändler wurde 1937 oder 1938 das Bruch-
stück einer Riemenzunge der jüngeren Latenezeit angekauft. Es fand sich
in Grabenstetten „beim Ausheben einer Dunggrube auf dem Anwesen des
damaligen Bürgermeisters“. Die Zeit der Auffindung konnte nicht mehr
ermittelt werden. Der Fundort Grabenstetten ist jedoch gesichert (nach
einem Bericht von U. Binder; Verbleib: Württembergisches Landesmuseum
Stuttgart, Inv. 56/62).
Abb. 1. Spätlatenezeitliche Bronzeriemenzungen.
1 Grabenstetten (Kr. Reutlingen); 2—4 Stare Hradisko (Mähren).
1 M. 1 : 1; 2—4 M. etwa 1 :1,5.
Das an sich so unscheinbare Stück (Abb. 1, 1) ist im württembergischen
Lande ein Fremdling und verdient deshalb eine etwas eingehendere
Würdigung.
Bronzene gegossene Riemenzunge mit vasenförmig profiliertem Endglied. Die
beiden glatten Bänder, die das Riemenende umfaßten, sind an ihrer Vereinigungsstelle
oder ein wenig darunter abgebrochen; sonst ist das kaum patinierte und noch metallisch
glänzende Stück gut erhalten. Länge noch 5,4 cm; die ursprüngliche Länge ist, ent-
sprechend den Ausmaßen der gleich zu nennenden Parallelen, auf etwa 8 bis 8,5 cm
zu schätzen.
Riemenzungen derselben Form gibt es mehrfach in der spätlatenezeit-
lichen keltischen Oppidum-Kultur (Latene-D nach P. Reinecke) der zweiten
ouasiaoiaH au