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Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte in Württemberg und Hohenzollern [Hrsg.]; Württembergischer Altertumsverein [Hrsg.]; Württembergischer Anthropologischer Verein [Hrsg.]; Württembergischer Geschichts- und Altertumsverein [Hrsg.]
Fundberichte aus Schwaben — N.F. 14.1957

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.66264#0191

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Bronzezeit — Urnenfelderzeit

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6. Bronzenadel mit Kugelkopf und leicht geschwollenem, beripptem Hals
(L = 19,8 cm; Taf. 14, 6).
Top. K. 7625 — Verbleib: WLM 56/1. A. Heckel
Geislingen an der Steige (Kr. Göppingen). Bei Ausschachtung des Neubaus E. Reichart
an der Ecke Eybacher Straße—Mühlbruckenweg im Tuff Scherben eines schwarzen
hügelgräberbronzezeitlichen Henkelgefäßes mit vertieftem Buckel (etwa wie G. Kraft,
Die Kultur der Bronzezeit in Süddeutschland, 1926, Taf. 46, 3) und eine schwarze, mit
Horizontalrillen und spitzen Hängedreiecken verzierte Scherbe (Taf. 16, 7), die wohl in
die früheste Urnenfelderzeit gehört (etwa wie W. Kimmig, Die Urnenfelderkultur in
Baden, Röm.-Germ. Forsch. 14, 1940, Taf. 1 C, 2; vgl. auch W. Kimmig, Beiträge zur
Frühphase der Urnenfelderkultur am Oberrhein, Bad. Fundber. 17, 1941—1947, 148).
Top. K. 7325 — Verbleib: Heimatmuseum Geislingen. A. Kley
Schwäbisch Hall-Hessental. In den Akten aus dem Nachlaß Dr. Kosts findet sich
folgende Notiz: „Bronzedolch von der Teufelskanzel (Hasenbühl) um 1900, verschollen.“
Der Hasenbühl liegt 2,3 km OSO vom Ort.
Top. K. 6824. St. A. f. D.
Heubach (Kr. Schwäbisch Gmünd). Siehe Hundt, S. 27 ff.
Lehr (Kr. Ulm). Siehe S. 169.
Stuttgart-Stadt. Bronzezeitliche Funde aus den Grabhügeln auf dem Hasenberg,
3 km SW vom Alten Schloß, siehe Veröffentl. d. Staatl. Amtes f. Denkmalpflege Stutt-
gart, Reihe A, Heft 1 (1956), 8, Taf. XIII, 1—6, 10.
Uhingen (Kr. Göppingen). Siehe S. 182, Nr. 1.
Ulm. Siehe S. 175, Nr. 1.
Bad Wimpfen (Kr. Heilbronn). Bronzerandleistenbeil (L = 18,1 cm; Taf. 14, 8). Ge-
funden Ende der 20er Jahre auf einem Acker der Markung. Genaue Fundstelle ist nicht
mehr zu ermitteln.
Top. K. 6720/21 — Verbleib: Privatbesitz. K. Rahäuser
Zainingen (Kr. Münsingen). Siehe S. 195.
Urnenfelderzeit
Einige bedeutende Gräber sind in der Berichtszeit zum Vorschein ge-
kommen, so in Heilbronn, Illingen und Gammertingen. Letzteres ist durch
Kimmig (siehe S. 50 ff.) eingehend behandelt worden. Beachtenswert sind
auch einige Siedlungsfunde auf der östlichen Alb. Als bedeutende Höhen-
siedlung ergab sich der Runde Berg bei Urach.
Berghülen (Kr. Ulm). Beim Pflügen stieß man auf der Flur „Oberweiler Höhe“,
0,7 km N vom Ort und 0,25 km W Pkt. 697,4, Parz. 1937, auf eine teilweise schon ver-
schleifte Urne mit Leichenbrand. Die brauntonige Urne (Taf. 16, 6) mit geknicktem
Bauch besitzt auf der Schulter 2 Rillenbündel (H = 26 cm, größter D = 38 cm, Rand-
D = 24 cm). Einige wenige weitere aufgesammelte Scherben stammen von 2 Schalen
und einem zweiten größeren Gefäß. Man möchte daran denken, daß es sich bei diesem
Grab um einen völlig verschleiften Grabhügel der späten Urnenfelderzeit (HB) handelt,
kennt man doch gerade in dieser Gegend Hügelbestattungen dieser Zeit aus Asch (Kr.
Ulm), „Attilau“, und Blaubeuren (Kr. Ulm), „Birkle“ (siehe G. Krähe, Ein Grabhügel
der jüngeren Urnenfelderkultur [Hallstatt B] auf der Schwäbischen Alb; Festschrift für
Peter Goeßler [1954], 108).
Top. K. 7524 — Verbleib: Heimatmuseum Langenau. A. Heckel
Blaubeuren-Gerhausen (Kr. Ulm). Am westlichen Abhang des Rusenschlosses wur-
den aufgelesen: 1. ein Feuersteinabschlag mit Rindenresten; 2. ein kleines geschlossenes
Bronzeringchen (D = 1,2 cm); 3. Randstück einer Urnenfelderschale mit großem Kerb-
schnitt und ein zweites gekantetes Randstück; 4. kleinere Scherbe mit roter Bemalung
und zwei parallelen, graphitierten Riefen; 5. Randstück einer Lateneschale mit ein-
gebogenem Rand. Während die latenezeitliche Besiedlung des Rusenschlosses bekannt
ist (vgl. Bittel, Kelten 52, und Goeßler, Blaubeuren 31), dürften die Belege für die Hall-
stattzeit (Nr. 4) und die Urnenfelderzeit (Nr. 3) neu sein. Nr. 2 läßt sich nicht näher
datieren, ebenso läßt sich Nr. 1 vorerst nicht genauer bestimmen.
Top. K. 7524 — Verbleib: Privatbesitz. P. Blankenstein, U. Linse
 
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