Altsteinzeit — Mittelsteinzeit
159
Zeit hindurch — wahrscheinlich im Ausklang der Rißeiszeit und in einem vielfach
schwankenden Riß-Würm-Interglazial (Bezeichnung alter, Soergel’scher Ordnung) —
von Trägern immer wieder etwas verschiedener „Faustkeil“- oder „Messer“-Kulturen
besucht worden zu sein.
Top. K. 7426. R. Wetzel
Stetten ob Lontal (Kr. Heidenheim). An der Vogelherdhöhle fand stud. geol.
K. Bleich eine von G. Riek als Mammut gedeutete Plastik aus Sandstein von 5,42 cm
Länge (Taf. 41, 1; 2, 1) und S. Weber ein Bärenköpfchen aus Mammutelfenbein von
einer Halbreliefplastik (L = 2,48 cm, Taf. 42, 2, 2). Siehe dazu G. Riek, Zwei neue
diluviale Plastikfunde vom Vogelherd (Württemberg). Germania 32, 1954, 121 ff.
Top. K. 7427 — Verbleib: WLM 53/22 (Mammut); Privatbesitz (Bärenköpfchen).
St. A. f. D.
Stuttgart-Bad Cannstatt. Siehe Freising, S. 7 ff.
Mittelsteinzeit
Eine größere Zahl neuer Fundstellen können in der Welzheimer Gegend
verzeichnet werden, die Fr. Mayle feststellte. Weiter sind hier im einzelnen
eine Reihe von Fundstellen erfaßt, die K. Kirschmer beiderseits des Filstals
fand, über die er in den Blättern des Schwäbischen Albvereins 48, 1936, 59,
berichtete und die in den Fundberichten aus Schwaben, N. F. 9, 9, nur kurz
erwähnt sind. Diese Fundstellen konnten zusammen mit K. Kirschmer im
Gelände aufgesucht und festgelegt werden. Die Funde hieraus, die E. Peters
zur Bearbeitung übergeben worden waren, sind mit dessen übrigem Material
bei Kriegsende in Verlust geraten. Lediglich einiges Abfallmaterial liegt
noch im Heimatmuseum Göppingen. Besonders zu erwähnen sind mittel-
steinzeitliche Funde in Freudenstadt, also bereits im Schwarzwald gelegen,
die Dr. Seemann (Freudenstadt) verdankt werden. Auch die Funde von
Trossingen reichen schon nahe an den Schwarzwald heran. Leider steht eine
zusammenfassende Darstellung der Mittelsteinzeit Württembergs immer
noch aus.
Altersberg (Kr. Backnang). 0,3 km SW auf Flur „Höhe“, Pkt. 575,1, einige Klingen
und Abschläge.
Top. K. 7024 — Verbleib: Privatbesitz. Fr. Mayle
Bargau (Kr. Schwäbisch Gmünd). Auf Flur „Untere Lichs“, 0,3 km S des S-Aus-
gangs des Orts, Siedlungsplatz mit mesolithischen Geräten.
Top. K. 7225 — Verbleib: Privatbesitz. A. Nuber
Bermaringen (Kr. Ulm). Siehe S. 165, Nr. 4.
Blaubeuren (Kr. Ulm). 5 km O liegt 30 m W von Brunnenstein und etwa 60 m
über dem Blautal am Fuß eines Felsens eine kleine Höhle, die rund 2 m in den Felsen
hineingreift. Bei einer Grabung wurde eine mesolithische Kulturschicht angetroffen
mit einer größeren Anzahl typischer Geräte, darunter Mikrolithen, Klingen mit schräg
retuschierten Enden, Klingenschaber, Klingen und Abschläge (Taf. 9 B, 1—48). Spät-
neolithisch ist eine Randscherbe mit verdicktem und getupftem Rand (Taf. 5, 6). Eben-
falls dem Neolithikum dürften angehören einige doppelt durchbohrte rechteckige An-
hänger aus Muschelschalen (Taf. 9 B, 49—55; solche kennt die Rössener Kultur, vgl.
Stroh, Rössen 79, Abb. 21, 5—7) und ein zugeschliffener Beinpfriem (Taf. 5, 7). Latene-
zeitlich sind einige kleinere Scherben mit feinem Kammstrich und die Randscherbe
einer Schale mit eingebogenem Rand. Außerdem fanden sich einige kleinere römische
Scherben rätischer Keramik.
Top. K. 7525 — Verbleib: Privatbesitz. P. Blankenstein, U. Linse, St. A. f. D.
Breuningsweiler (Kr. Waiblingen). 0,6 km SO liegen beiderseits des Straßenknies
nach Buoch mittelsteinzeitliche Spuren.
Top. K. 7122 — Verbleib: Privatbesitz. E. Reinhardt
Bünzwangen (Kr. Göppingen). Auf Flur „Hardt“, 0,3 km NNW an der Kante gegen
das Filstal, Höhe 354,2, einige Feuersteingeräte.
Top. K. 7223. K. Kirschmer
159
Zeit hindurch — wahrscheinlich im Ausklang der Rißeiszeit und in einem vielfach
schwankenden Riß-Würm-Interglazial (Bezeichnung alter, Soergel’scher Ordnung) —
von Trägern immer wieder etwas verschiedener „Faustkeil“- oder „Messer“-Kulturen
besucht worden zu sein.
Top. K. 7426. R. Wetzel
Stetten ob Lontal (Kr. Heidenheim). An der Vogelherdhöhle fand stud. geol.
K. Bleich eine von G. Riek als Mammut gedeutete Plastik aus Sandstein von 5,42 cm
Länge (Taf. 41, 1; 2, 1) und S. Weber ein Bärenköpfchen aus Mammutelfenbein von
einer Halbreliefplastik (L = 2,48 cm, Taf. 42, 2, 2). Siehe dazu G. Riek, Zwei neue
diluviale Plastikfunde vom Vogelherd (Württemberg). Germania 32, 1954, 121 ff.
Top. K. 7427 — Verbleib: WLM 53/22 (Mammut); Privatbesitz (Bärenköpfchen).
St. A. f. D.
Stuttgart-Bad Cannstatt. Siehe Freising, S. 7 ff.
Mittelsteinzeit
Eine größere Zahl neuer Fundstellen können in der Welzheimer Gegend
verzeichnet werden, die Fr. Mayle feststellte. Weiter sind hier im einzelnen
eine Reihe von Fundstellen erfaßt, die K. Kirschmer beiderseits des Filstals
fand, über die er in den Blättern des Schwäbischen Albvereins 48, 1936, 59,
berichtete und die in den Fundberichten aus Schwaben, N. F. 9, 9, nur kurz
erwähnt sind. Diese Fundstellen konnten zusammen mit K. Kirschmer im
Gelände aufgesucht und festgelegt werden. Die Funde hieraus, die E. Peters
zur Bearbeitung übergeben worden waren, sind mit dessen übrigem Material
bei Kriegsende in Verlust geraten. Lediglich einiges Abfallmaterial liegt
noch im Heimatmuseum Göppingen. Besonders zu erwähnen sind mittel-
steinzeitliche Funde in Freudenstadt, also bereits im Schwarzwald gelegen,
die Dr. Seemann (Freudenstadt) verdankt werden. Auch die Funde von
Trossingen reichen schon nahe an den Schwarzwald heran. Leider steht eine
zusammenfassende Darstellung der Mittelsteinzeit Württembergs immer
noch aus.
Altersberg (Kr. Backnang). 0,3 km SW auf Flur „Höhe“, Pkt. 575,1, einige Klingen
und Abschläge.
Top. K. 7024 — Verbleib: Privatbesitz. Fr. Mayle
Bargau (Kr. Schwäbisch Gmünd). Auf Flur „Untere Lichs“, 0,3 km S des S-Aus-
gangs des Orts, Siedlungsplatz mit mesolithischen Geräten.
Top. K. 7225 — Verbleib: Privatbesitz. A. Nuber
Bermaringen (Kr. Ulm). Siehe S. 165, Nr. 4.
Blaubeuren (Kr. Ulm). 5 km O liegt 30 m W von Brunnenstein und etwa 60 m
über dem Blautal am Fuß eines Felsens eine kleine Höhle, die rund 2 m in den Felsen
hineingreift. Bei einer Grabung wurde eine mesolithische Kulturschicht angetroffen
mit einer größeren Anzahl typischer Geräte, darunter Mikrolithen, Klingen mit schräg
retuschierten Enden, Klingenschaber, Klingen und Abschläge (Taf. 9 B, 1—48). Spät-
neolithisch ist eine Randscherbe mit verdicktem und getupftem Rand (Taf. 5, 6). Eben-
falls dem Neolithikum dürften angehören einige doppelt durchbohrte rechteckige An-
hänger aus Muschelschalen (Taf. 9 B, 49—55; solche kennt die Rössener Kultur, vgl.
Stroh, Rössen 79, Abb. 21, 5—7) und ein zugeschliffener Beinpfriem (Taf. 5, 7). Latene-
zeitlich sind einige kleinere Scherben mit feinem Kammstrich und die Randscherbe
einer Schale mit eingebogenem Rand. Außerdem fanden sich einige kleinere römische
Scherben rätischer Keramik.
Top. K. 7525 — Verbleib: Privatbesitz. P. Blankenstein, U. Linse, St. A. f. D.
Breuningsweiler (Kr. Waiblingen). 0,6 km SO liegen beiderseits des Straßenknies
nach Buoch mittelsteinzeitliche Spuren.
Top. K. 7122 — Verbleib: Privatbesitz. E. Reinhardt
Bünzwangen (Kr. Göppingen). Auf Flur „Hardt“, 0,3 km NNW an der Kante gegen
das Filstal, Höhe 354,2, einige Feuersteingeräte.
Top. K. 7223. K. Kirschmer