Jungsteinzeitlicher Grabhügel bei Unterjettingen
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Ein jungsteinzeitlicher Grabhügel bei Unterjettingen
(Kr. Böblingen)
Von Hartwig Zürn, Stuttgart
Mit 3 Textabbildungen und Tafel 6 B, 42, 43 und 44, 1
Anläßlich der Ausgrabung hallstattzeitlicher Grabhügel auf der Mar-
kung Oberjettingen (siehe S. 184) fand F. Maurer im Ackergelände 1 km SW
von Unterjettingen einen auf den Parzellen 4251 und 4252 (Abb. 1) liegen-
den, wohl schon verflachten, aber doch noch deutlich sich abhebenden Hügel
von rund 35 m Durchmesser und 0,6 m Höhe (Topographische Karte 1:25 000,
Abb. 1. Unterjettingen (Kr. Böblingen).
Jungsteinzeitlicher Grabhügel, Lageplan.
Blatt 7418 Nagold). Eine Erkundung bei den Besitzern der Parzellen ergab,
daß durch einen von diesen etwa um 1910 verschiedentlich in dem Hügel
gegraben worden war, daß man dabei auf viele Steine gestoßen sei, außer-
dem eine „Mauer aus roten Steinen“ angetroffen habe, die dann heraus-
gerissen worden sei. Der Hügel war seither nicht bekannt gewesen, von der
damaligen „Grabung“ ist nichts bekannt geworden, und auch H. Stoll hat
den Hügel in seiner „Urgeschichte des Oberen Gäus“ (1933) nicht ver-
zeichnet. Veranlaßt durch die Angaben der Parzellenbesitzer wurde der
Hügel in der Zeit vom 29. Oktober bis 8. November 1955 untersucht1.
Der Hügel liegt an einer Stelle, die einen weiten Blick auf der einen
Seite nach Westen gegen den Schwarzwald, auf der anderen nach Süden
und Südosten bis zur Schwäbischen Alb hin gewährt. 1,2 km NW von dem
Hügel liegt im „Lehleshau“ eine keltische Viereckschanze. Das Gelände war
noch vor 150 Jahren Wald gewesen, wie auch der Name der Flur, „Hau“,
darauf hindeutet. Nach Abtragung der Hügelaufschüttung, die keinerlei
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Ein jungsteinzeitlicher Grabhügel bei Unterjettingen
(Kr. Böblingen)
Von Hartwig Zürn, Stuttgart
Mit 3 Textabbildungen und Tafel 6 B, 42, 43 und 44, 1
Anläßlich der Ausgrabung hallstattzeitlicher Grabhügel auf der Mar-
kung Oberjettingen (siehe S. 184) fand F. Maurer im Ackergelände 1 km SW
von Unterjettingen einen auf den Parzellen 4251 und 4252 (Abb. 1) liegen-
den, wohl schon verflachten, aber doch noch deutlich sich abhebenden Hügel
von rund 35 m Durchmesser und 0,6 m Höhe (Topographische Karte 1:25 000,
Abb. 1. Unterjettingen (Kr. Böblingen).
Jungsteinzeitlicher Grabhügel, Lageplan.
Blatt 7418 Nagold). Eine Erkundung bei den Besitzern der Parzellen ergab,
daß durch einen von diesen etwa um 1910 verschiedentlich in dem Hügel
gegraben worden war, daß man dabei auf viele Steine gestoßen sei, außer-
dem eine „Mauer aus roten Steinen“ angetroffen habe, die dann heraus-
gerissen worden sei. Der Hügel war seither nicht bekannt gewesen, von der
damaligen „Grabung“ ist nichts bekannt geworden, und auch H. Stoll hat
den Hügel in seiner „Urgeschichte des Oberen Gäus“ (1933) nicht ver-
zeichnet. Veranlaßt durch die Angaben der Parzellenbesitzer wurde der
Hügel in der Zeit vom 29. Oktober bis 8. November 1955 untersucht1.
Der Hügel liegt an einer Stelle, die einen weiten Blick auf der einen
Seite nach Westen gegen den Schwarzwald, auf der anderen nach Süden
und Südosten bis zur Schwäbischen Alb hin gewährt. 1,2 km NW von dem
Hügel liegt im „Lehleshau“ eine keltische Viereckschanze. Das Gelände war
noch vor 150 Jahren Wald gewesen, wie auch der Name der Flur, „Hau“,
darauf hindeutet. Nach Abtragung der Hügelaufschüttung, die keinerlei