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Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte in Württemberg und Hohenzollern [Hrsg.]; Württembergischer Altertumsverein [Hrsg.]; Württembergischer Anthropologischer Verein [Hrsg.]; Württembergischer Geschichts- und Altertumsverein [Hrsg.]
Fundberichte aus Schwaben — N.F. 14.1957

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.66264#0195

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Urnenfelderzeit — Hallstattzeit

183

Wendlingen-Unterboihingen (Kr. Nürtingen). Im Neckarkies ausgebaggert wurde
ein Bronzeschwert vom Typ Auvernier (Taf. 14, 7), Schwertspitze fehlt, Klinge ver-
bogen (L noch 66 cm). (Vgl. hiezu E. Sprockhof!, Die germanischen VollgrifTschwerter
der jüngeren Bronzezeit. Röm.-Germ. Forsch., Bd. 9, 1934, 57 ff.)
Top. K. 7322 — Verbleib: Heimatmuseum Kirchheim (Teck). O. Lau
Hallstattzeit
Durch einige Grabungen konnte unsere Kenntnis der württembergischen
Hallstattzeit verschiedentlich bereichert werden. Gefährdete Hügel bei
Oberjettingen am Schwarzwaldrand ergaben ein reines Alb-Salem, wie es
auf der Mittelaib nicht besser gefunden werden könnte. Ein Hügel bei
Offenau enthielt eine Bestattung des Koberstadter Kreises, der bis jetzt nur
spärlich im Neckarland vertreten war. Besonders ergebnisreich sind die
Grabungen in einem der Fürstenhügel im Talhau bei Hundersingen (Donau),
über die S. S c h i e k (S. 139) einen Vorbericht gibt. Die Ausgrabungen auf
der Heuneburg wurden fortgesetzt. Eine ausführliche Darstellung der wich-
tigen Periode der Lehmziegelmauer siehe W. Dehn, S. 78 ff. Von Inter-
esse ist ein Bericht von W. Grube (S. 138) über die Auffindung eines ver-
mutlich späthallstattzeitlichen Fürstengrabes in der Nähe des Hohenaspergs
im Jahre 1580.
Asperg (Kr. Ludwigsburg). Siehe Grube, S. 138.
Blaubeuren-Gerhausen (Kr. Ulm). Siehe S. 179.
Ehingen. 1,35 km S der Kirche zweigt von der Straße Ehingen—Berg bei Kilo-
meter 78 ein am Fuße des Donauhanges entlangführendes Feldsträßchen nach O ab.
Etwa 250 m O von dieser Abzweigung begann 1954 die Stadt mit dem Bau des Haupt-
sammelbeckens für die Kläranlage. Im August 1955 fand sich in einem vom Bagger
ausgeworfenen Erdbrocken eine Bronzepinzette. An der Fundstelle liegt unter einer
30 cm starken Humusdecke eine etwa 130 cm mächtige schwarze, oben braun werdende
Schicht, aus der die Pinzette stammt. Weiterhin zeigten sich in dieser Schicht stark
angewitterte, behauene Eichenbalken.
Die Pinzette ist verbogen, in geradem Zustand noch etwa 4,8 cm lang und dürfte
am ehesten der Hallstattkultur zuzuweisen sein. Es ließ sich nicht mehr klären, ob es
sich um einen Grab-, Siedlungs- oder Einzelfund handelt.
Top. K. 7724 — Verbleib: Heimatmuseum Ehingen. H. Pahl
Gültlingen (Kr. Calw). Im „Sandloch“, einer Tuffgrube 0,5 km O vom Ort an der
Straße nach Deckenpfronn, kamen als Einzelfunde 2 Bronzescheibenflbein zum Vor-
schein (Taf. 23 B, 1, 2). Bei beiden Fibeln ist eine flache Bronzescheibe von 1,5 und
2,3 cm Durchmesser einem Drahtbügel aufgenietet, bei der Fibel Taf. 23 B, 1, besteht
der Nietkopf aus einer halbkugeligen grünen Glasperle. Sie gehören in die späteste
Hallstattzeit (vgl. Germania 30, 1952, 83 ff.). Eine gleiche Fibel aus einem geschlossenen
Grabfund, die versilbert ist, stammt aus Herrlingen-Weidach (siehe Fdb. NF 8, 83, nicht
abgebildet, WLM A 33/38). Außer dieser Fibel (Taf. 23 B, 4) gehören zu dem Weidacher
Grab folgende Funde: 1 kleine Paukenflbel, die Pauke sitzt dem aufgebogenen Fuß an
und bedeckt den Drahtbügel bis zur Spirale hin (Taf. 23 B, 3); 1 geschlossener Bronze-
ring mit Scheuerspuren, wohl ein Fußring (D = 6,9 cm; Taf. 23 B, 5); 1 offener Bronze-
ring mit Stiftverschluß (D = 6,9 cm; Taf. 23 B, 6); 2 geschlossene Drahtringe (D = 6 cm;
Taf. 23 B, 11, 12); 2 geschlossene Ringe (D = 5 cm; Taf. 23 B, 9, 10); 1 geschlossenes
Ringchen (D = 1,6 cm; Taf. 23 B, 7); 1 dunkelblaue Glasperle (D = 1,1 cm; Taf. 23 B, 8).
(1 Drahtspirale nicht mehr vorhanden.)
Top. K. 7318 — Verbleib: Schule Gültlingen. F. Göltenboth, S. Schiek
Herbrechtingen (Kr. Heidenheim). Bei einer Schürfung in einem Abri S des Maler-
felsens, 3 km S vom Ort, wurden Scherben eines Vorratsgefäßes mit Tupfenleiste ge-
funden.
Top. K. 7427 — Verbleib: WLM 54/54. W. Schreiber
Heubach (Kr. Schwäbisch Gmünd). Siehe S. 197.
Hundersingen (Kr. Saulgau). Die im Jahre 1950 begonnenen Ausgrabungen auf der
„Heuneburg“ wurden auch im Jahre 1955 mit Mitteln des Kultusministeriums von
Baden-Württemberg, der Deutschen Forschungsgemeinschaft, des Schwäbischen Alb-
 
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