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Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte in Württemberg und Hohenzollern [Editor]; Württembergischer Altertumsverein [Editor]; Württembergischer Anthropologischer Verein [Editor]; Württembergischer Geschichts- und Altertumsverein [Editor]
Fundberichte aus Schwaben — N.F. 14.1957

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.66264#0219

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Römische Zeit — Alamannisch-fränkische Zeit

207

Bad Wimpfen-Wimpfen im Tal. 1. Längs des S-Randes des römischen Vicus, ent-
lang der Salinenmauer, wurde ein Graben für eine Wasserleitung ausgehoben. Dabei
zeigten sich an verschiedenen Stellen gemörtelte Mauern und Brandschutt mit Ziegel-
resten. Unter einigen Scherben ein Sigillata-Stempel LVCIVS.
Top. K. 6721 — Verbleib: Privatbesitz. K. Rahäuser
2. 1 km SO vom Ort liegt auf Flur „Im Löhle“, Parz. 17, am N-Fuß des Mittelbergs,
römischer Bauschutt, darunter Reste von Leistenziegeln, Bruchstück einer Heizkachel
und Scherben. Die Fundstelle liegt dicht O des Feldwegs, der von der Straße Wimpfen
im Tal—Untereisesheim durch den Tüppelesgraben führt. In der Nähe eine Quelle.
Auf derselben Parzelle fand sich ein spitznackiges Steinbeil (Taf. 3, 5) und latenezeit-
liche Scherben, darunter Randstück einer Schale mit eingebogenem Rand und ein
kleiner Kammstrichscherben.
Top. K. 6721 — Verbleib: WLM 55/4; Privatbesitz. G. Scholl
3. Siehe S. 220.

Alamannisch-fränkische Zeit
An bedeutenderen Funden sind zu erwähnen die in Weil der Stadt auf-
gedeckten Gräber, von denen einige mit Münzen versehen waren, wie ein
reiches Grab von Dischingen mit einem Münzabschlag. Neue Runenfunde
stammen aus Heilbronn-Böckingen und Weingarten, die zusammen mit
früheren Funden von H. Arntz-H. Jänichen,S. 117ff., behandelt sind.
Über das umfangreiche Grabfeld Weingarten wird in einem Vorbericht von
G. Wein, S. 142 ff., berichtet. Von besonderer Bedeutung sind die ala-
mannischen Funde vom Runden Berg bei Urach, der auch alamannische
Siedlungskeramik geliefert hat, ebenso wie die alamannische Siedlung in
Geislingen (Steige)-Altenstadt, wo kleine Grubenhütten freigelegt werden
konnten (siehe H. Zürn, S. 145ff.).
Althausen (Kr. Mergentheim). Beim Ausheben eines Kanalgrabens in der Tal-
senke beim Zusammenfluß von Brunnentalbach und Lustbronner Bach wurde in 2,9 m
Tiefe nebst mittelalterlichen Funden das Bruchstück eines Eisensaxes mit beiderseits
3 Blutrillen gefunden, Spitze fehlt (L noch 39 cm). Reihengräber liegen 0,4 km SW
davon bei der Kirche (vgl. Fdb. NF 9, 117; 12, 99).
Top. K. 6524 — Verbleib: Schule Althausen. F. Deeg
Auernheim (Kr. Heidenheim). Bei Ausschachtung für den Forsthausneubau am
W-Rand vom Ort auf der Parz. 63/2 wurde ein Grab mit einer Spatha angetroffen
(L = 80 cm). Es soll auch ein Sax gefunden worden sein, der nicht mehr aufzutreiben
war. Es handelt sich hier anscheinend um einen zweiten Begräbnisplatz (vgl. Veeck,
Alamannen, 180).
Top. K. 7227 — Verbleib: Heimatmuseum Neresheim. M. Brenner
Beutelsbach (Kr. Waiblingen). Bei Ausschachtung des Neubaues Hindenburg-
straße 19, Parz. 5388 auf Flur „Kirchäcker“ am N-Rand des Orts, wurden Reste eines
zum größten Teil schon zerstörten, O—W-gerichteten Steinplattengrabes beobachtet.
Nach Angaben der Arbeiter soll Eisen im Grab gelegen haben, Rostspuren waren noch
zu sehen. Grabsohle 1,2 m tief. Bei einem Hausbau in der Nähe sollen ebenfalls
Skelette und Eisenwäffen gefunden worden sein. Die Fundstelle liegt am W-Fuß des
Kappeibergs. Anscheinend handelt es sich um einen zweiten alamannischen Begräbnis-
platz, der erste liegt 0,35 km WNW von hier (vgl. Veeck, Alamannen, 183).
Top. K. 7122. L. Reinhardt
Bönnigheim (Kr. Ludwigsburg). Beim Ausschachten des Neubaues H. Feil, Erlig-
heimer Straße 14, Parz. 638/3, am S-Ausgang des Orts, Flur „An der Erligheimer
Straße“, wurde ein Grab gefunden. Funde: 1 hellrote, scheibengedrehte Tonflasche
(H = 24,5 cm; Taf. 36, 1); 1 Bronzeohrgehänge (Taf. 31 A, 1); 5 doppelkonische, rot-
braune und 5 ebensolche gelbbraune Glasperlen, 1 blaue Glasperle. (Frühere Funde
siehe Veeck, Alamannen, 185.)
Top. K. 6920 — Verbleib: Privatbesitz. H. Feil
Burladingen (Kr. Hechingen). Am O-Rand der Stadt fanden sich im April 1954
bei einer Ortserweiterung alamannische Gräber. Die Fundstelle liegt etwa 0,85 km O
vom Bahnhof und 45 m N der Bahnlinie. Bei Ausschachtungsarbeiten für das östlichste
Gebäude auf Parz. 8565/8566 wurden mindestens zwei Gräber vom Bagger zerstört
 
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