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Die Gartenkunst — 9.1907

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Heicke, C.: Die hainartige Umgestaltung der sogenannten Holzecke im Frankfurter Stadtwalde
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https://doi.org/10.11588/diglit.22777#0014

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DIE GARTENKUNST

IX, 1

der stetig wachsenden Grot'sstädte er-
reicht werden. Porstwirtschaft kann in
solchen Waldteilen nicht mehr betrieben
werden, ihre technischen Mal'snahmen
versagen vollständig angesichts des Ver-
kehrsstromes, der sich aus der Stadt in
diese Waldteile ergiel'st. Hier mufs die
Porstwirtschaft durch die Waldpflege
ersetzt werden und es mufs das, was dem
Porstmanne nicht mehr gelingen will,
nämlich die Erhaltung eines ästhetisch
befriedigenden Zustandes, durch das Ein-
greifen des Gartenfachmannes angestrebt
werden.

Damit soll nicht gesagt sein, dal's
dieser Wechsel in den Behandlungs-
grundsätzen auch einen Wechsel in der
Person des verantwortlichen Leiters zur
Folge haben mttfste. Wir haben Bei-
spiele, wo der Forstmann mehr Schön-
heitssinn und künstlerisches^Verständnis
an den Tag gelegt hat, um eine solche
Umwandlung durchzuführen, als mancher
Gartenfachmann. Es liegt die Gefahr
sehr oft nahe, dal's letzterer in vollstän-
digem Verkennen der Aufgabe sein Ziel
darin erblickt, aus dem Wald möglichst
gründlich einen nichtssagenden Park mit
Schlängelwegen, glattem Rasenteppich,
mit obligatem Zierstrauch- und buntblätt-
rigen Gehölzsortiment und all dem anderen
Zubehör „landschaftlicher Anlagen" macht,
und also die Sache soverkehrt wie irgend
möglich anfafst.

indessen darf im allgemeinen ange-
nommen werden, dal's er, wie auch in
zahlreichen mit Geschick durchgeführten
Umwandlungen erwiesen ist, infolge seiner
Schulung und fachlichen Vorbildung eher
der geeignete Mann ist, als der Forst-
beamte, bei dessen Ausbildung bisher
allzusehr auf die wirtschaftliche Seite
seiner Tätigkeit Gewicht gelegt worden
ist. Unter Berücksichtigung dessen ist
auch die hainartige Umgestaltung der
sogen. Holzhecke im Frankfurter Stadt-
wald der städtischen Gartenverwaltung
übertragen worden.

Schon seit einer Reihe von Jahren
war unter Hinweis auf Beispiele in anderen
Städten der Plan einer solchen Um-
wandlung von Teilen des Frankfurter
Stadtwaldes erörtert worden. Namentlich
ist es der in vielen Dingen rocht weit-
schauende verst. Heinrich Siesmayer
gewesen, der gern jede Gelegenheit
wahrnahm, dafürStimmung zumachenund
im FrankfurterVerschönerungsverein fielen
 
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