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Corpus imcnptloama Graeearum*
gelehrte Boeckh macht zwar auf der letzten Seite des Um-
Schlags einen Unterschied zwischen semerzfRi und andacza, wel-
che letztere er sich mit Recht eigen gemacht habe: allein
schon Cicero uberhebt uns der Antwort, wenn er znue/zt.
64 C) sagt „audzzcza yUennae appoihazzz — et sazne/! Dztzuzzz Zu.
dieser azzJacza mag denn auch wohl gehören das Absprechen
über doch immer noch zweifelhaft bleibende Inschriften. Wer
kann es billigen, wenn anderer Gelehrten Auslegungen üiep-
fmumaes rtrbca/ae genannt werden? Wenn bei einer sehr
ungewissen Gonjectur gesagt wird : recte ha jappJetazzz erre nenro
per:t:or Ja&:ta&ü? Wenn, umallem Tadel über die Verfahrungs-
art zuvorzukommen , behauptet wird „<-g ih io/h, <yat ne^ae
rerrm: zzsoaea notztzaürjtrnctirant, zzec ctzzzcayaczz/tatepoJ/ezzt, potert
teznerztar uzherz" Und dennoch will Unterzeichneter sieb lieber
zu diesen zählen lassen, als jene Verfabrungsart billigen. Sind
solche Machtsprüche schon bei einem einzelnen Gelehrten un-
schicklich , so sind sie es noch mehr in einem Werke, welches,
wie der Titel besagt, unter der Autorität einer achtungswer-
tben Akademie erscheint. . Sie sind nicht nur unnütz, son-
dern können auch schaden. Unnütz, weil der Kecke , der
darum nicht immer der beste ist, sich seine Stimme durch
solche Mächtsprüche schwerlich wird nehmen lassen. Sie kön-
nen schaden, weil dem Behutsamen, der hei der Kritik immer
weit vorzuziehen, durch das Ansehen der Akademie das freie
Urthei! genommen wird.
So klar dieses ist, so wird es doch noch klarer werden,
wenn man , wie es nun mit Recht gefordert werden kann,
über die zu freie Kritik in diesem Werke Belege heibringt.
Davon sey denn gleich die erste Jnschrift einer. Die Zeich-
nung ist derjenigen gleich, welche zuerst bekannt ge-
macht, und dabei ehrlich gestanden hat „Azzt z:o one 7;as ^zzcccz/et
iz! JcaeJopzzzj fTze Rzjfejs pars cf üi jzjzzz/zcatzo'Z." Eben SO be-
kennt Ref., dass er die Inschrist nicht ganz verstehe. Mas
allenfalls darinnen von ihm errathen werde, wird folgen. Das
glaubt er aber zu verstehen, wie Weit die Kritik in
Ansehung der zu lesenden Schriftzüge gehen
dürfe, und wo sie ihre Grenzen habe.
Corpus imcnptloama Graeearum*
gelehrte Boeckh macht zwar auf der letzten Seite des Um-
Schlags einen Unterschied zwischen semerzfRi und andacza, wel-
che letztere er sich mit Recht eigen gemacht habe: allein
schon Cicero uberhebt uns der Antwort, wenn er znue/zt.
64 C) sagt „audzzcza yUennae appoihazzz — et sazne/! Dztzuzzz Zu.
dieser azzJacza mag denn auch wohl gehören das Absprechen
über doch immer noch zweifelhaft bleibende Inschriften. Wer
kann es billigen, wenn anderer Gelehrten Auslegungen üiep-
fmumaes rtrbca/ae genannt werden? Wenn bei einer sehr
ungewissen Gonjectur gesagt wird : recte ha jappJetazzz erre nenro
per:t:or Ja&:ta&ü? Wenn, umallem Tadel über die Verfahrungs-
art zuvorzukommen , behauptet wird „<-g ih io/h, <yat ne^ae
rerrm: zzsoaea notztzaürjtrnctirant, zzec ctzzzcayaczz/tatepoJ/ezzt, potert
teznerztar uzherz" Und dennoch will Unterzeichneter sieb lieber
zu diesen zählen lassen, als jene Verfabrungsart billigen. Sind
solche Machtsprüche schon bei einem einzelnen Gelehrten un-
schicklich , so sind sie es noch mehr in einem Werke, welches,
wie der Titel besagt, unter der Autorität einer achtungswer-
tben Akademie erscheint. . Sie sind nicht nur unnütz, son-
dern können auch schaden. Unnütz, weil der Kecke , der
darum nicht immer der beste ist, sich seine Stimme durch
solche Mächtsprüche schwerlich wird nehmen lassen. Sie kön-
nen schaden, weil dem Behutsamen, der hei der Kritik immer
weit vorzuziehen, durch das Ansehen der Akademie das freie
Urthei! genommen wird.
So klar dieses ist, so wird es doch noch klarer werden,
wenn man , wie es nun mit Recht gefordert werden kann,
über die zu freie Kritik in diesem Werke Belege heibringt.
Davon sey denn gleich die erste Jnschrift einer. Die Zeich-
nung ist derjenigen gleich, welche zuerst bekannt ge-
macht, und dabei ehrlich gestanden hat „Azzt z:o one 7;as ^zzcccz/et
iz! JcaeJopzzzj fTze Rzjfejs pars cf üi jzjzzz/zcatzo'Z." Eben SO be-
kennt Ref., dass er die Inschrist nicht ganz verstehe. Mas
allenfalls darinnen von ihm errathen werde, wird folgen. Das
glaubt er aber zu verstehen, wie Weit die Kritik in
Ansehung der zu lesenden Schriftzüge gehen
dürfe, und wo sie ihre Grenzen habe.