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N. 56,

1825

H e i d eiberger

Jahrbücher der Literatur.


Romane von Walter Scott.

Obgleich von ihm befreit, geräth er, nach neuen, selt-
samen Abentheuern, abermal in die Hände der ihn verfolgen-
den Diener der Gerechtigkeit, und wird von diesen nach dem
Meerschlosse Walladmor, das ihn von der See so angezogen
hatte, gebracht und da in dem schauerlichen hdeerthurm ein-
geschlossen, Eine Erscheinung in der Nacht und ein Briefe
der ihm zurück bleibt, enthüllt ihm die Leidenschaft Nichols
für die schone Ginievra, welche ihm erst ihre Gegenliebe ge-
schenkt, dann aber, nach dem Vorgänge in der Cato-Stratse,
sich, wie von einem gemeinen Verbrecher, von ihm abge-
zehrt hatte. Und als dieser Nichols, der blos darum au der
Verschwörung Anthei! genommen, um durch den Umsturz der
Verfassung jeden Unterschied des Standes auszugleichen und
so desto sicherer zu dem Besitze der Geliebten zu gelangen,
wird er nun von dem Squire und greisen Friedensrichter —
verhört und gefangen gehalten, bis der wirkliche Nichols durch
seine kühne Erscheinung den alten Sir .Morgan von seiner
Täuschung in Hinsicht der Person seines Gefangenen über-
zeugt. Hierdurch wird Bertram von Schmach und Tod geret-
tet und lebt von nun an als geehrter und geliebter Gastfreund
auf dem Schlosse. Ein immer innigeres Verhältniss knüpft
sich zwischen ihm und der schönen Ginievra.
Der Verschmähete schleicht indessen als gespentisch
schreckende Gestalt umher und wiederholt seinen Schwur, dass
keine Macht der Erde ihn von Ginievra trennen solle, für die
er dem Satan seine Seele verschrieben. Der Frühling naht.
Der Greis güebt sich fortdauernd seinen Träumen Alt-Wäli-
scher Zeit und Herrlichkeit hin und wir erhalten Aufschluss
über den Zustand seines Innern und das Schicksal seines Flau-
ses. Als Friedensrichter hatte er Vor fünf und zwanzig Jah-
ren einen siehenzehnjährigen Burschen, der über dem Schleich-
XYHLJahrg. 9; Hest. 36
 
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