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N- 61.

1825

H ei d ei b e rge r
Jahrbücher der Literatur.
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Lz szoe: 27zezGo. Primer oder mdjeozezzzer F/zeH. (S^zzf^zzr^ 1824.
gr. 8. 586 J. ß8. 43 kr.
Da mit dem vorliegenden ersten Theile eigentlich nur dte
Einleitung in die Wissenschaft der Mythologie gegeben wird,
so haben wir vor der Hand weniger zu prüfen, wie diese ge-
fördert worden ist, als die Grundsätze, die Ansichten und
das Streben des Vf. zu würdigen, der sich zum erstenmal in
diesem Fache öffentlich vernehmen lässt , und haben das Pu-
blicum darauf aufmerksam zu machen, was er verspricht, in-
dem wir uns Vorbehalten, hei Erscheinung des zweiten Thei-
les zu berichten, wie er Wort gehalten.
Das eigenthümliche Verdienst des Hm. B. besteht darin,
dass er sich nach Vorrede S. 8- die Durchführung eines my-
thologischen Systems zur Aufgabe gesetzt hat. Nur durch
Beziehung der Mythologie auf die Religionsphilocophie kann
jene „zu der befriedigenden Gewissheit kommen, das ganze
Gebiet des religiösen Glaubens nach allen Seiten hin erschö-
pfend zu umfassen, jede einzelne Lehre in ihrem wahren Cha-
rakter darzustellen, und durch ihre Stellung, im Verhältniss
zu den übrigen, die inneru Harmonie und das eigenthümliche
Gepräge einer besonderen Glaubensweise in dem rechten
Lichte erscheinen zu lassen" S. 112. Zuvörderst musste also
der Gegenstand und Inhalt der Mythologie als ein abgeschlos-
senes Ganze, ohne welches eine Wissenschaft unmöglich ist,
fest in's Auge gefässt werden. Die Religion des A) certhums
ist ihr Gegenstand , Religionslehre ihr Inhalt. Die Mytho-
logie wird daher S. 91. als die wissenschaftliche Erkenntnils
der bildlich ausgedrückten religiösen Ideen der alten Aölker
beschrieben. Vollbringt sie sich diesem ihrem Begrisfe ge-
mäis, so ist zwar ihr Umfang enger gezogen, als gemeiniglich
geschieht, weil hlos Religionsmythen in sie aufgenommen
werden; aber es wird auch der Uebelstand vermieden, dass
XVIII. Jalirg. io. Heft. 6 I
 
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