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1825

N. 76.

Heidelberger
Jahrbücher der Literatur:


Etat des Juiis en France, en Espagne et en Italie,
par ie Chevalier Bad.

Ist dann der allgemeine Rechtszustand geschichtlich erör-
tert^ so wird der besondere charakteristischer hervortreten
und in schärferen Umrissen sich darstellen lassen. Das Werk
des Rechtsgelehrten MarquarduS de Susannis : De Judaeis et
aliislnhdelibus, 1558- 4* ohne Druckort, es gieht auch einen
Frankfurter Nachdruck, enthält, bei manchem Abentheuer-
lichen, viele Materialien über den Rechtszustand der Juden.
S. 306- fragt der Verfasser ganz ernstlich: warum der Teufel
die Christen mehr als die Juden plage? Die Antwort lautet
folgendermassen : quia ipsi sunt diaboli lilii , ut Salvator dixit
Joann. VH1, diabolus non vexat autem diabölutn, sicut nec
digitus digitum intrare poteSt. S. 77. a. untersucht er, ob
die Juden Doctores werden können? Die Antwort ist: nein,
weil der Kaiser die Doctoren amicos , nobilissimos und pa-
rentes nennt, was er doch nimmermehr von einem Juden
sagen könne.
So eine allgemeine, die speciellen Verfolgungen nur ne-
benbei berührende, die welthistorische Bedeutung dieses
Volkes immer im Auge behaltende Darstellung dieses Volkes
im Mittelalter würde eine vorzügliche Bereicherung für unsere
historische Literatur Seyn. Die Academie scheint, wie iri
der aufgestellten Frage, so in den eingelaufenen Antworten
nicht besonders glücklich gewesen zu seyn. Hm. Capehgue's
Schrift ist gekrönt worden, aber bis jetzt, sö viel Referent
Weiss, noch nicht erschienen ; die Schrift des Hm. Beugnöt:
Les Juifs de l'occident, Paris 1824. kennt Ref. nut aus einer
Anzeige von Daunou im Journal des savans 1824. Hr. Che-
valier Bail hat in dem vorliegenden Werkcheh den Gegenstand,
wie er selbst sagt, philosophiquement dans sesprit du siede
aufgefasst, und ist voll von Declarüationen; obgleich er selbst
XVIII. Jahrg. 12. Heft. 76
 
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