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H eideiberger

Jahrbücher der Literatur.


Corpus inscriptionum Graeoarum.

Ist ein Marmor einzusehen leicht mögh^n^ wie deren
viele in Oxford, London, Paris, Leiden u. s. w. wirklich
vorhanden sind , oder hat man ein. zuverlässiges Fac Simile
davon, so niufs jeder Schriftzug heilig seyn, und man darf
eher die schwierige Erklärung auf abweichende Orthographie
oder das Dunkele in der .Sprache gründen, als auf Fehler in
der Schrift* Denn diese haben wir vor Augen, jene nur ab-
strahirt aus unserer bei weitem noch nicht hinreichenden Er-
fahrung. Ist der Marmor aber nicht zugänglich; so darf man
sich freilich schon etwas mehr erlauben. Aber auch dieses
hat seine Grenzen. Erstlich kommt allerdings hierbei das Per-*
sönliche in Betrachtung, indem z. B. ein grosser Unterschied
zwischen einem Hughes und einem Fourmont obwaltet.
Zweitens dürfen unsere Conjecturen nicht über die Länge des
Marmors oder der Zeilen hinausschweifen, und drittens dür-
fen sie nicht zu unmässig seyn. Um deutlicher zu werden^
siebet man sich genothigt, jene Inschrist hierneben unteyNr. I.
im Holzschnitte mitzutheilen. Nur die Puncte sind zuge-
setzt, um anzudeuten, wo etwa weggefallene Buchstaben
oder Theile derselben vermuthet werden dürfen. Man hat
zwar auiser dieser Zeichnung in vorliegendem Werke (S. 2.)
noch einen Kupferstich beigefügt, der durch die punctirtetl
Buchstaben anzeigen sollte, wie weit die Kritik gegangeni
allein er ist nicht treu, indem man vieles auf dem Steine ver-
geblich sucht, was dennoch schwarz gezeichnet ist, als ob es
wirklich auf demselben stünde. Wir haben daher die Inschrift
noch einmal unter Nr. II, ahdrucken lassen , in welchem Ab-
drucke die Perpendikulär-Linien die gröbste Länge der aus
dem Marmor vorhandenen Zeilen andeuten; die mit unterbro-
chenen Strichen gezeichneten Buchstaben aber alle diejenigen^
welche entweder verändert oder neu zugesetzt worden,
XVIII. Jahrg. 7. Hest. 44
 
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