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N. 55.

1825.

Heidelberger

Jahrbücher der Literatur.

Romane von Walter Scott;
( FortseszMHo-*)
Er erzählt von dem hohen Muthe, den Diana alten Fahr*
lichkeiten entgegen geboten, und wie die Märtyrin würdi
seye, dass er sie, ais das Kostbarste ^ was ihm noch übri
bteibe, Gott weihe, Doch war alte Geiahr noch nicht vor-
über. Denn in der Nacht naht der verräth°rische Rashleigh,
sich der Flüchttinge zu bemächtigen, auch Franz wird wegen
unterlassener Anzeige eines gewussten Verrathes verhaltet.
Schon werden die Gefangenen in der alten Familien-Kutsche
fortgelührt. Da erscheint nochmals, eben von dem Freunde
des alten Vernon gesandt und zu günstiger Stunde hervor tre-
tend, Rohin. Der schändliche Rashleigh fällt indem Kampfe
mit ihm und bleibt auch im Tode unversöhnt. Die Flucht*
singe erreichen glücklich Frankreich.
Franz sieht sich hierdurch in dem ungestörten Besitze des
Schlosses Osbaldistone. Dianens Vater ist bald nach seiner
Ankunlt in Frankreich gestorben und er holt von da die Ge-
liebte aus dem Kloster, wo sie den Schleier noch nicht em-
pfangen hat. Da er indessen in Hinsicht der Schreibstube
sich m den Wiüen seines Vaters gefügt, so ist dieser nun
auch um so weniger seiner Verbindung mit einer Katholikin
entgegen, weil er nicht zweifelt, dass eine so gute Tochter
auch etne gute Gattin seyn werde.
Und fassen wir nun etwas näher die Personen auf, welche
die Hauptbilder in diesem grossartigen Gemälde darstellen, so
ist Diana Vernon nicht blos der Character undMittel-
punct desselben, sondern wir betrachten sie überhaupt als ei-
nen der schönsten und ansprechendsten Cbaractere in Scotts
Romanen. In dem Anfänge zwar zieht sie eben nicht sehr
an, wie sie seihst mit ihren rohen Vettern dem Wilde nach-
jagt, so gar nichts von Milde und Zartheit zeigt und fast den
Anstand verletzt, in dessen Umschirmung uns ein weibliches
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