1823
N. 48.
Heidelberger
Jahrbücher der Literatur.
Neue Untersuchungen des Keltenthums von Dr^
J.S. Radloh
(UejcA/uyi.)
Fünfte Untersuchung. Unterschied Zwischen den Keltert
und Galatern oder Galliern. §. 2 ist abermals ein Fehler zu
rügen in dem Gedichtchen der Anyte. Rec. schweigt von der
drolligen Verwechslung des „getrieben" und ,,erwähnt/* (ob-
gleich man dieselbe weder durch einen Lese- noch Hörfehler
leicht erklären kann; sehr leicht aber durch eine Verwechslung
von und weil der Vf. es seihst noch verbessert
hat; nur ist es unbegreiflich $ wie Hr. R. die
Galater beziehen kann , da ja die Galater gen; masc. sind ,
aber fern.; es bezieht sich auf -n-ay9$v;xai rpcrj-aö Auch leuchtet
es nicht ein, in wiefern dieses eine Hauptstelle genannt
werden kann; wenn nicht diese Benennung zusammenstürzt
zugleich mit dem Verschwinden der Galater, weiche „vom
Ares der Kelten ernährt werden/* Die Unterscheidung der
Galater und Kelten, wie sie der Vf. anführt, wird wohl we-
nig Beifall sinden, nemltch, Kelten hiessen anfänglich alleVöR
ker des zumeist in Germanien wurzelnden Hauptstammes ;
Galater und Galäoi aber die einzelnen Fernenzweige (?), wel-
che sich von demselben staatisch gesondert hatten und sich
vielleicht durch eine weichere JVRmdart unterschieden^ Nach
dem Beweise dieser an und für sich schon sehr unwahrschein-
lichen Sache sucht man vergebens; die angesührten Stellen we-*
nigstens beweisen durchaus nicht die angegebene Unterscheid
düng.
Im 3- §. lernen wir, ausser einer Note, dass die Senon!-*
sehen Gallier nichts anders waren als — Samanäer oderBudhi*
sten , also Verehrer des Bndha. Das Xtyyc^^o; hei Diog.
Laert. j, 1. übersetzt der Vf. geradezu „Semiionenpriester.
Der Beweis bleibt natürlich aus; nur verweist uns der Ht\
XVHL Jahrg. g. Heft. 48
N. 48.
Heidelberger
Jahrbücher der Literatur.
Neue Untersuchungen des Keltenthums von Dr^
J.S. Radloh
(UejcA/uyi.)
Fünfte Untersuchung. Unterschied Zwischen den Keltert
und Galatern oder Galliern. §. 2 ist abermals ein Fehler zu
rügen in dem Gedichtchen der Anyte. Rec. schweigt von der
drolligen Verwechslung des „getrieben" und ,,erwähnt/* (ob-
gleich man dieselbe weder durch einen Lese- noch Hörfehler
leicht erklären kann; sehr leicht aber durch eine Verwechslung
von und weil der Vf. es seihst noch verbessert
hat; nur ist es unbegreiflich $ wie Hr. R. die
Galater beziehen kann , da ja die Galater gen; masc. sind ,
aber fern.; es bezieht sich auf -n-ay9$v;xai rpcrj-aö Auch leuchtet
es nicht ein, in wiefern dieses eine Hauptstelle genannt
werden kann; wenn nicht diese Benennung zusammenstürzt
zugleich mit dem Verschwinden der Galater, weiche „vom
Ares der Kelten ernährt werden/* Die Unterscheidung der
Galater und Kelten, wie sie der Vf. anführt, wird wohl we-
nig Beifall sinden, nemltch, Kelten hiessen anfänglich alleVöR
ker des zumeist in Germanien wurzelnden Hauptstammes ;
Galater und Galäoi aber die einzelnen Fernenzweige (?), wel-
che sich von demselben staatisch gesondert hatten und sich
vielleicht durch eine weichere JVRmdart unterschieden^ Nach
dem Beweise dieser an und für sich schon sehr unwahrschein-
lichen Sache sucht man vergebens; die angesührten Stellen we-*
nigstens beweisen durchaus nicht die angegebene Unterscheid
düng.
Im 3- §. lernen wir, ausser einer Note, dass die Senon!-*
sehen Gallier nichts anders waren als — Samanäer oderBudhi*
sten , also Verehrer des Bndha. Das Xtyyc^^o; hei Diog.
Laert. j, 1. übersetzt der Vf. geradezu „Semiionenpriester.
Der Beweis bleibt natürlich aus; nur verweist uns der Ht\
XVHL Jahrg. g. Heft. 48