DOI Heft:
N. 57
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.33358#0279
N. 57
1825.
Heidelberger
Jahrbücher der Literatur.
Romane von Walter Scott,
Doch Wayland, der Schmied, ist ihm, von Tressilian
gesandt, bereits zuvorgekommen* sein Trank schützt gegen
des Doctors Becher, und da die von Yarney schwer Bedrängte
keinen andern Ausweg sieht, so bedient sie sich der ihr von
dem Schmiede dargehotenen Mitte], in der Nacht mit Hülle
ihrer treuen Dienerin Ja net, Fosters Tochter, zu entsliehen,
um sich in den Schutz ihres Gemahls zu begehen. Unter
vielen Gefährlichkeiten langt sie wirklich glücklich in Kenil-
worth an und kommt durch Flibbertiggebet's zaubernde Kunst,
der bei den festlichen Spielen eine Rolle übernehmen soll, bis
in den Hof des Schlosses, Verlegen, wohin sie sich wenden
solle, findet sie endlich ein lediges Zimmer in dem grauen-
vollen Mervyn-Thurme; und hier* nun knüpft der Zufall eine
neue Verwickelung. Denn eben dieses Zimmer ist für Tres-
silian bestimmt, der sie, nachdem sie ihren Begleiter mit ei-
nem Blatte an ihren Gemahl abgesandt, hier allein trifst. Sie
will nicht voreilig das Geheimniss ihrer Vermählung enthül-
len, und gewinnt so ihrem aufrichtigen Freunde das Verspre-
chen ab, ihr die nächsten vier und zwanzig Stunden das Ge-
mach zu überlassen und sich weder mit Wort^ noch That in
ihre Angelegenheiten zu mischen.
Die Königin, der alle Herren entgegen gezogen waren,
hielt indessen in der Dämmerung eines schönen Sommer-
abends, am 9ten Julius 1575 , ihren glänzenden Einzug, der
herrlich beschrieben wird, Blunt, des Grafen Sussex Stall-
meister, Raleigh und Varney schlägt sie mit eigener Hand zu
Rittern, indessen Tressilian, durch sein Wort gebunden, in
dem Versuche der Rettung einer Undankbaren sich die Un-
gnade seiner Königin und bei seinen Freunden den Verdacht
der Geisteszerrüttung zuzieht. Das Fest dauert bis spät m
die Nacht fort, und umsonst harret Emma, die Gemahlin des
XVIII. Jpdu-g. 9. Hest. 57
1825.
Heidelberger
Jahrbücher der Literatur.
Romane von Walter Scott,
Doch Wayland, der Schmied, ist ihm, von Tressilian
gesandt, bereits zuvorgekommen* sein Trank schützt gegen
des Doctors Becher, und da die von Yarney schwer Bedrängte
keinen andern Ausweg sieht, so bedient sie sich der ihr von
dem Schmiede dargehotenen Mitte], in der Nacht mit Hülle
ihrer treuen Dienerin Ja net, Fosters Tochter, zu entsliehen,
um sich in den Schutz ihres Gemahls zu begehen. Unter
vielen Gefährlichkeiten langt sie wirklich glücklich in Kenil-
worth an und kommt durch Flibbertiggebet's zaubernde Kunst,
der bei den festlichen Spielen eine Rolle übernehmen soll, bis
in den Hof des Schlosses, Verlegen, wohin sie sich wenden
solle, findet sie endlich ein lediges Zimmer in dem grauen-
vollen Mervyn-Thurme; und hier* nun knüpft der Zufall eine
neue Verwickelung. Denn eben dieses Zimmer ist für Tres-
silian bestimmt, der sie, nachdem sie ihren Begleiter mit ei-
nem Blatte an ihren Gemahl abgesandt, hier allein trifst. Sie
will nicht voreilig das Geheimniss ihrer Vermählung enthül-
len, und gewinnt so ihrem aufrichtigen Freunde das Verspre-
chen ab, ihr die nächsten vier und zwanzig Stunden das Ge-
mach zu überlassen und sich weder mit Wort^ noch That in
ihre Angelegenheiten zu mischen.
Die Königin, der alle Herren entgegen gezogen waren,
hielt indessen in der Dämmerung eines schönen Sommer-
abends, am 9ten Julius 1575 , ihren glänzenden Einzug, der
herrlich beschrieben wird, Blunt, des Grafen Sussex Stall-
meister, Raleigh und Varney schlägt sie mit eigener Hand zu
Rittern, indessen Tressilian, durch sein Wort gebunden, in
dem Versuche der Rettung einer Undankbaren sich die Un-
gnade seiner Königin und bei seinen Freunden den Verdacht
der Geisteszerrüttung zuzieht. Das Fest dauert bis spät m
die Nacht fort, und umsonst harret Emma, die Gemahlin des
XVIII. Jpdu-g. 9. Hest. 57