DOI Heft:
N. 45
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.33358#0087
N. 45.
Heidelberger
Jahrbücher der Literatur.
Bickell über die Sammlungen der Extravaganten.
(Be.sc7r7zzyG.)
Mit vorzüglichem Fleifs ist S. 27 — was die Haupt"
aus gäbe von Chappuis betrifft, beleuchtet. Ch. selbst
beschreibt (S. 3l) sein Satnmeln als das Werk glücklicher Um-
stände: bsactus ego olzuzzz lezzzyo'zr orcrrszozzerzz, cozzznzzzzzzzzzzz Ex-
travagautiutn cozzjerzenz in unurn cogendam duxi. Er theilte
sie in 5 Abschnitte (libros). Weil aber keine E. de Matri-
monio handelte, so schrreb er: ([uartus /z^er vacat ( ist
leer) welches, wie der Vf. S. 3g. bemerkt, in Schröckhs EG.
nicht verstanden worden seyn sollte: Es sey verloren. —-
Selbst in der Boehmerischen Ausgabe ist nach S. 39. der Text
noch in seinem zum Th eil sehr verdorbenen Zustand^
Ist dies Beweis von 5o7zcüzzJo CEzmmzz (von universeller Für-
sorglichkeit) das, was zum Rechtsprechen in dem kathol,
Kirchenwesen gebraucht wird, in solchem precaeren Zustand
zu lassen ?
II. Ueher Gültigkeit der Extravaganten. WVs,
viele Kanonisten-'or und seit der Reforuiation für Miss-
brauch der päpstlichen Vlacht erklärten (S. 41)? darin
finden die Curialisten oberste Machtvollkommenheit,
des Papstes! Und in einem Kirchen wesen, wo eine so
grosse Differenz über die ersten Principien der gesetzgeberi-
schen Machtvollkommenheit notorisch fortdauert und , nur
nach politischen Zeitverhältnissen bald der einen, bald der
andern Partbei Princip und Ansicht praktisch vorherrscht, soll
doch die Uniformität das höchste Lob, und die Sicherheit der
Ueberlieferung soll der zuverlässigste Wahrheitsbeweis, seyn?
Ist irgend eine weltliche Gesetzverfassung in ihren Grund ag n
so unstät? so zwischen zweierlei opponirten Grundprincipi rs
schwankend ? so zwischezi den unabhängigeren Rechtsforsche' n
und denen, die in proptia causa urtheilen, getheilt? Und
diese Theilung dauert schon, sogar aus dem Mittelalter her^
XVIII. Jalirg. 7. Heft, 45
Heidelberger
Jahrbücher der Literatur.
Bickell über die Sammlungen der Extravaganten.
(Be.sc7r7zzyG.)
Mit vorzüglichem Fleifs ist S. 27 — was die Haupt"
aus gäbe von Chappuis betrifft, beleuchtet. Ch. selbst
beschreibt (S. 3l) sein Satnmeln als das Werk glücklicher Um-
stände: bsactus ego olzuzzz lezzzyo'zr orcrrszozzerzz, cozzznzzzzzzzzzzz Ex-
travagautiutn cozzjerzenz in unurn cogendam duxi. Er theilte
sie in 5 Abschnitte (libros). Weil aber keine E. de Matri-
monio handelte, so schrreb er: ([uartus /z^er vacat ( ist
leer) welches, wie der Vf. S. 3g. bemerkt, in Schröckhs EG.
nicht verstanden worden seyn sollte: Es sey verloren. —-
Selbst in der Boehmerischen Ausgabe ist nach S. 39. der Text
noch in seinem zum Th eil sehr verdorbenen Zustand^
Ist dies Beweis von 5o7zcüzzJo CEzmmzz (von universeller Für-
sorglichkeit) das, was zum Rechtsprechen in dem kathol,
Kirchenwesen gebraucht wird, in solchem precaeren Zustand
zu lassen ?
II. Ueher Gültigkeit der Extravaganten. WVs,
viele Kanonisten-'or und seit der Reforuiation für Miss-
brauch der päpstlichen Vlacht erklärten (S. 41)? darin
finden die Curialisten oberste Machtvollkommenheit,
des Papstes! Und in einem Kirchen wesen, wo eine so
grosse Differenz über die ersten Principien der gesetzgeberi-
schen Machtvollkommenheit notorisch fortdauert und , nur
nach politischen Zeitverhältnissen bald der einen, bald der
andern Partbei Princip und Ansicht praktisch vorherrscht, soll
doch die Uniformität das höchste Lob, und die Sicherheit der
Ueberlieferung soll der zuverlässigste Wahrheitsbeweis, seyn?
Ist irgend eine weltliche Gesetzverfassung in ihren Grund ag n
so unstät? so zwischen zweierlei opponirten Grundprincipi rs
schwankend ? so zwischezi den unabhängigeren Rechtsforsche' n
und denen, die in proptia causa urtheilen, getheilt? Und
diese Theilung dauert schon, sogar aus dem Mittelalter her^
XVIII. Jalirg. 7. Heft, 45