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Antiquitesdel'Alsace

in der Urkunde vom Jahr l()9j erklärt sie bei Gründung die-
ser Priorei durch den Herzog, ihren Sohn, und ihre übrigen
Kinder unterstützt worden zu seyn; unter den letzten wird
auch Otto, Bischof von Strasburg, genannt, der, nachdem er
die Kirche geweiht, dem ersten Kieuzzuge folgte. Ausser-
dem heilst es in dieser Urkunde, dass die Kit che erbaut sty
nach dem Muster des heiligen Grabes — (ecc/tumr?: ad instar
dominier yhetar?:). Dieser Umstand veranlasst den Verf.
näher über die Beschaffenheit der Kirche des heiligen Grabes
zu Jerusalem sich zu verbreiten und daran einige weitere Be-
merkungen zu knüpsen über die Geschichte der Baukunst im
Mittelalter. Die Kirche seihst hat die gewöhnliche Kreuzes-
form; sie hat keine Rotunda, keinen Dom, oben ruht auf ihr
ein achtwinklichter Thurm, mit einer Spitze von massiven
Steinen, die leicht gewölbt ist. Uehrigens gewährt diese
Kirche im Innern wie im Aeuisern einen eigenen Eindruck,
der sie zu einem der merkwürdigsten Denkmahle der alten vor-
gothischen Baukunst macht.
Zuletzt folgen noch einige Notizen über die Stadt
Schlettstadt selber, die zuerst in der ersten Hälfte des
dreizehnten Jahrhunderts unter Friedrich II. mit Mauern um-
geben ward, und in der Folge so sehr an Ansehen zunahm,
dass sie im vierzehnten Jahrhundert das Haupt der zehn freien
Städte des Elsafs ward, die sich auf die Einladung Carls IV. zur
Erhaltung der öffentlichen Ordnung mit einander verbanden.
Ihre vveiteren Schicksale bieten im Ganzen weniger Merkwür-
diges dar.
Wir schliessen unsere Anzeige mit dem Wunsch, dass
das preiswürdige Unternehmen überall die günstigste Ausnahme
finden, und so von allen Seiten unterstützt, einen erfreulichen
Fortgang gewinnen möge!

Beim Schlüsse dieses kömmt uns bereits die zweite
Lieferung von dem Departement des Oberrheins,
nebst der Beschreibung durch Hm. v. Golbery zu. Auch
diese Lieferung schliesst sich durch gleiche Vorzüge würdig
den früheren an, und was von jenen gesagt worden, muss auch
von dieser wiederholt werden. Die gleichförmig der frühe-
ren Lieferung, dem bestimmten Plane gemass hierbeigegebe-
nen vier lithographirten Tafeln sind theils von Ri cheboi*
selber, theils nach dessen Croquis von Villeneuve, Ar-
 
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