von Sydow, Retsebeschretbung.
653
besonders beschwerlich; fetter Thonmergel in stin-
kenden Schieferthon (?) übergehend (die vom Verf.
nach Hacquet's Angabe erwähnten Versteinerungen
iassen genauere Bestimmungen wünschen); Salzthon
Steinsalz in Stöcken (Stockwerke) durch
Thon, lehmige Theile u. s. w. verunreinigt; Mergel-
kalk ganz von Salz durchdrungen; Steinsalz-Flötze;
schwärzlich grauer geschieferter Sandstein,
das Liegende der SalzhÖtze. — Als untergeordnete Va-
rietäten des auf Stöcken vorkommenden Steinsalzes führt
der Verf. auf: Eissalz, das mehr krystallinische, Me-
tallsalz (ISpFzo), von grolser Festigkeit, Mohn salz
und Saa mensalz, kleinkörnig, Perlsalz, dem Rogen-
steine sehr ähnlich. — Die Mächtigkeit der eigentlichen
Salzhötze beträgt mindestens 5 F.; ausnahmsweise wächst
dieselbe bis zu 90 F. an. Mit der Teufe nehmen Rein-
heit und Durchscheinendes zu. Zwischen den SalzAötzen
zeigen sich hin und wieder Gypsschichten und Adern,
meist von geringer Stärke. Der sogenannte Treppen-
oder Gekrösestein entsteht durch zahllose Windungen
solcher Gypsadern. (Der Gyps ist meist Wasser-freier,
Anhydrit) — — DieSalzgrubenvonWieliczka—-
die Entdeckung der Lagerstätte soll in das Jahr 1250.
fallen — erstrecken sich von O. nach W. über 9500 F.,
von 8. nach N. über 3600 F.; ihre gröfste Tiefe beträgt
1220 F. (unter dem Meeresspiegel ungefähr 521 F.).
Sie werden in fünf Etagen (Contignationen) unter einan-
der bearbeitet. Dreizehn Tagschächte führen in die
Gruben, welche früher an Juden verpachtet waren, so
dafs blolser Raubbau getrieben wurde. — In allen
Stöcken und Kammern herrscht die gröiste Trocken-
heit , mitunter staubt es selbst. Durch besondere Grölse
zeichnen sich etwa 60 Kammern vor den übrigen aus.
Der Tanzsaal, durch einen kolossalen Oesterreichi-
schen Adler, den Namenszug des Fürsten Lobkowitz
und zwei transparente, auf Salztafeln gemalte Bilder,
sämmtliche in der Grube bräuchlicheArbeits-Gerät-
schaften darstellend, geziert, wird bei festlichen Gele-
653
besonders beschwerlich; fetter Thonmergel in stin-
kenden Schieferthon (?) übergehend (die vom Verf.
nach Hacquet's Angabe erwähnten Versteinerungen
iassen genauere Bestimmungen wünschen); Salzthon
Steinsalz in Stöcken (Stockwerke) durch
Thon, lehmige Theile u. s. w. verunreinigt; Mergel-
kalk ganz von Salz durchdrungen; Steinsalz-Flötze;
schwärzlich grauer geschieferter Sandstein,
das Liegende der SalzhÖtze. — Als untergeordnete Va-
rietäten des auf Stöcken vorkommenden Steinsalzes führt
der Verf. auf: Eissalz, das mehr krystallinische, Me-
tallsalz (ISpFzo), von grolser Festigkeit, Mohn salz
und Saa mensalz, kleinkörnig, Perlsalz, dem Rogen-
steine sehr ähnlich. — Die Mächtigkeit der eigentlichen
Salzhötze beträgt mindestens 5 F.; ausnahmsweise wächst
dieselbe bis zu 90 F. an. Mit der Teufe nehmen Rein-
heit und Durchscheinendes zu. Zwischen den SalzAötzen
zeigen sich hin und wieder Gypsschichten und Adern,
meist von geringer Stärke. Der sogenannte Treppen-
oder Gekrösestein entsteht durch zahllose Windungen
solcher Gypsadern. (Der Gyps ist meist Wasser-freier,
Anhydrit) — — DieSalzgrubenvonWieliczka—-
die Entdeckung der Lagerstätte soll in das Jahr 1250.
fallen — erstrecken sich von O. nach W. über 9500 F.,
von 8. nach N. über 3600 F.; ihre gröfste Tiefe beträgt
1220 F. (unter dem Meeresspiegel ungefähr 521 F.).
Sie werden in fünf Etagen (Contignationen) unter einan-
der bearbeitet. Dreizehn Tagschächte führen in die
Gruben, welche früher an Juden verpachtet waren, so
dafs blolser Raubbau getrieben wurde. — In allen
Stöcken und Kammern herrscht die gröiste Trocken-
heit , mitunter staubt es selbst. Durch besondere Grölse
zeichnen sich etwa 60 Kammern vor den übrigen aus.
Der Tanzsaal, durch einen kolossalen Oesterreichi-
schen Adler, den Namenszug des Fürsten Lobkowitz
und zwei transparente, auf Salztafeln gemalte Bilder,
sämmtliche in der Grube bräuchlicheArbeits-Gerät-
schaften darstellend, geziert, wird bei festlichen Gele-