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N°. 42. HEIDELB. JAHRB. D. LITERATUR 4831.

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Von den meisten Reisenden werden die Liptauer
Alpen und das Tatra-Gebirge viel unzugänglicher
geschildert, als sie wirklich sind ; unersteiglich findet
man nur einige Punkte der nördlichen Kalk-Bildungen.
— Sehr deutlich zeigt sich der Einflufs, welchen die
Lage des Gebirges gegen die Sonne und der rasche
Wechsel der Temperatur auf die Verwitterung fester Ge-
stein-Massen üben. Das nördliche Gehänge, alle von
der Sonne nicht beschienenen Thäler sind auffallend mehr
zerstört, als das Süd-Gehänge. — Die hohen Central-
Karpathen bilden eine klimatische Grenze. Im Nor-
den der Kette ist die Luft durchaus verschieden von der
im Süden. Der schnelle Wechsel von Witterung und
Temperatur wirkt sehr nachtheiiig auf Thier - und
Pflanzenleben. (Im Jahr 1810. sollen in der Nacht vom
5. zum 6. August auf einer Berghütung im Bukowiner
Revier mehrere Pferde und 400 Schaafe nach plötzlicher
Abkühlung der Luft an Erkältung gestorben seyn.) —
Die Central-Karpathen haben, ihren Höhen-Ver-
hältnissen gemäfs, eine Alpen - Flora und im Allgemeinen
eine reiche Vegetation. Man findet auf ihnen die Schwei-
zer Pflanzen mit denen von Lappland vereinigt. Die
Wald-Region, den niedernTheil des Gebirges einneh-
mend, reicht im Allgemeinen nur bis zu 4200 F. hinauf.
Jene des Krummholzes zieht sich bis zu Höhen von
5600 und selbst von 6100 F. Die Alpen-Region steigt
bis zu den höchsten Gipfeln hinan. Während nach
Rumi über dem Krummholze nur wenige Steinmoose
gefunden werden, und nach Wahlenberg, einige sel-
tene Alpenpflanzen, Moose und Flechten abgerechnet,
blos sparsame Gräser, fand unser Verf., weit über die
XXIV. Jabyg. 7. Heft. 42
 
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