DOI Heft:
No. 48
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.34670#0151
Wolf's Consilio scholast. von Föhllsch.
zweckmäfsiger Metbotle beruhe, gleichsam zum Er-
satz, Wolfs Einleitung zu der Lateinischen
Grammatik aus einer besondern Vorlesung desselben
in einem Anhang S. 35 ff. mitgetheilt, und diesen An-
hang zugleich mit vielen eigenen Noten bereichert,
Woll betrachtete die Lateinische Sprache von einem
doppelten Standpunkt: erstens als todte und zweitens
als lebende Sprache, und darnach folgt eine Reihe
von Bemerkungen und Vorschriften , die zwar nicht
gerade etwas Neues enthalten (worauf auch Wolf durch-
aus keine Ansprüche machte), aber doch Vieles, was,
obschon bekannt, doch nicht genug w iederholt wer-
den kann , weil die kurzsichtige Zeit so gern darüber
weggeht und ihrer Bequemlichkeit Polster und Ruhe-
sessel durch Verwerfung dessen zu bereiten sucht,
was nicht ohne ernste Thätigkeit und tüchtigen kleifs
zu erringen ist. Was Wolf S. 3?. über die Nothwen-
digkeit der Beibehaltung der Lateinischen Sprache, als
einer lebenden sagt, ist eben so klar Und fafslich, als
wahr. Anderes hat der Herausgeber hinzugefügt, zu-
nächst mit Bezug auf einige seichte Pädagogen neue-
ster Zeit, die das Lateinschreiben wohl gänzlich aus
dem Kreise des Schulunterrichts wegbannen möchten,
ohne in ihrer Kurzsichtigkeit zu bedenken oder zu
ahnden , dafs gründliches Studium der Lateinischen
Sprache und genügende Kenntnils derselben zu wis-
senschaftlicher Bildung und Humanität ohne Latein-
schreiben unmöglich ist, und dafs mit Entfernung die-
ser Hebung auch zuglich eine Entfernung der classi-
schen Römischen Literatur aus dem gesammten Unter-
richt am besten vorbereitet wird. Das aber ist es
eben am Ende, was solche Menschen bezwecken,
deren wahre Absicht hinter solchen Angriffen nicht
verborgen bleibt. Die Lateinische Sprache, sagt Wolf,
ist ein nothwendiges Mittel der Communication der
Ideen, wie Algarotti, D'Alembert und Andere schon
einsahen. Wir bitten damit die lesenswerthen Be-
zweckmäfsiger Metbotle beruhe, gleichsam zum Er-
satz, Wolfs Einleitung zu der Lateinischen
Grammatik aus einer besondern Vorlesung desselben
in einem Anhang S. 35 ff. mitgetheilt, und diesen An-
hang zugleich mit vielen eigenen Noten bereichert,
Woll betrachtete die Lateinische Sprache von einem
doppelten Standpunkt: erstens als todte und zweitens
als lebende Sprache, und darnach folgt eine Reihe
von Bemerkungen und Vorschriften , die zwar nicht
gerade etwas Neues enthalten (worauf auch Wolf durch-
aus keine Ansprüche machte), aber doch Vieles, was,
obschon bekannt, doch nicht genug w iederholt wer-
den kann , weil die kurzsichtige Zeit so gern darüber
weggeht und ihrer Bequemlichkeit Polster und Ruhe-
sessel durch Verwerfung dessen zu bereiten sucht,
was nicht ohne ernste Thätigkeit und tüchtigen kleifs
zu erringen ist. Was Wolf S. 3?. über die Nothwen-
digkeit der Beibehaltung der Lateinischen Sprache, als
einer lebenden sagt, ist eben so klar Und fafslich, als
wahr. Anderes hat der Herausgeber hinzugefügt, zu-
nächst mit Bezug auf einige seichte Pädagogen neue-
ster Zeit, die das Lateinschreiben wohl gänzlich aus
dem Kreise des Schulunterrichts wegbannen möchten,
ohne in ihrer Kurzsichtigkeit zu bedenken oder zu
ahnden , dafs gründliches Studium der Lateinischen
Sprache und genügende Kenntnils derselben zu wis-
senschaftlicher Bildung und Humanität ohne Latein-
schreiben unmöglich ist, und dafs mit Entfernung die-
ser Hebung auch zuglich eine Entfernung der classi-
schen Römischen Literatur aus dem gesammten Unter-
richt am besten vorbereitet wird. Das aber ist es
eben am Ende, was solche Menschen bezwecken,
deren wahre Absicht hinter solchen Angriffen nicht
verborgen bleibt. Die Lateinische Sprache, sagt Wolf,
ist ein nothwendiges Mittel der Communication der
Ideen, wie Algarotti, D'Alembert und Andere schon
einsahen. Wir bitten damit die lesenswerthen Be-