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E. v. Biilow: das Novellenbuch.
Zusammentreffens, das durch die Natur der Sache
geboten ist, bringen, und nicht dadurch erklären läfst, dafs
beide Verfasser mit gleichem Fleifse und gleicher Gewis-
senhaftigkeit verfuhren (Eigenschaften, welche beide dem
Hrn. Dr. Fr. von Hrn. Pr. D. ohnehin jetzt geradezu abgespro-
chen werden, so dafs die tüchtigem Hände, Welche Hr. Pr.
D. dem Hrn. Dr. Fr. früher zugestand, wie durch einen Zauber-
schlag zu untüchtigem geworden sind); dafs endlich eben so
W'enig der Zufall, als die Benutzung derselben Quellen und Hülfs-
mittel (da sieh nirgends ganz diese Anordnung vorfindet) eine so
wesentliche Übereinstimmung herbeizuführen vermochte, und dafs
folglich dem Hrn. Dr. Fr. (auch wenn des Hrn. Pr. D. Anschul-
digungen wahrer wären, als sie sind) und seinem Werke schwe-
reres und bittereres Unrecht widerfahren ist, als ihm durch irgend
erhe absprechende Kritik seines von ihm gewifs selbst nicht für
mangellos gehaltenen Werkes widerfahren konnte oder konnte.
Mose r.
Das Novellenbuch; oder Hundert Novellen, nach allen italienischen, spa-
nischen , französischen , lateinischen, englischen und deutschen bearbei-
tet von Eduard von Bülow. Mit einem Vorworte von Ludwig
Ti eck. Erster Theil. Leipzig, F. A. Blockhaus. 1834. L und 520 S.
Zweiter Theil. 1835. XXVI und 578 S. Dritter Theil, 1836. XXVI
und 584 S. Vierter Theil. XXXII und 576 S.
Die Aufgabe, die sich der Herausgeber bei diesem Werke
stellte, war, nach seinen eigenen Ausdrücken, mit demselben eine
vollständige Auswahl des Guten und Bessern der alten italieni-
schen und spanischen Novellistik irws Besondere, so wie im All-
gemeinen auch dessen, was sich in den andern abendländischen
Sprachen Einzelnes davon vorfindet, und zwar in Bearbeitungen
darzubieten, welche die Volkstümlichkeit und Eigenthümlichheit
der Verfasser schonen und beibehalten, und also dem Kenner und
Freunde dieser bei uns wenig bekannten Schätze die oft schwer
erreichten Originale so viel als möglich ersetzen. Zugleich wollte
er auch dem gröfsern Theile der deutschen Lesewelt eine ange-
nehme Unterhaltung gewähren , indem er von diesen alten Novel-
len alles Unschickliche oder Ungeschickte, Breite, Störende, Un-
wesentliche in Styl und Stoff abtrennte. Es sollten in dem No-
vellenbuch auch alle Töne der Novellistik angeschlagen werden,
vom höchsten bis zum tiefsten herab; das Leichtsinnigste durfte
E. v. Biilow: das Novellenbuch.
Zusammentreffens, das durch die Natur der Sache
geboten ist, bringen, und nicht dadurch erklären läfst, dafs
beide Verfasser mit gleichem Fleifse und gleicher Gewis-
senhaftigkeit verfuhren (Eigenschaften, welche beide dem
Hrn. Dr. Fr. von Hrn. Pr. D. ohnehin jetzt geradezu abgespro-
chen werden, so dafs die tüchtigem Hände, Welche Hr. Pr.
D. dem Hrn. Dr. Fr. früher zugestand, wie durch einen Zauber-
schlag zu untüchtigem geworden sind); dafs endlich eben so
W'enig der Zufall, als die Benutzung derselben Quellen und Hülfs-
mittel (da sieh nirgends ganz diese Anordnung vorfindet) eine so
wesentliche Übereinstimmung herbeizuführen vermochte, und dafs
folglich dem Hrn. Dr. Fr. (auch wenn des Hrn. Pr. D. Anschul-
digungen wahrer wären, als sie sind) und seinem Werke schwe-
reres und bittereres Unrecht widerfahren ist, als ihm durch irgend
erhe absprechende Kritik seines von ihm gewifs selbst nicht für
mangellos gehaltenen Werkes widerfahren konnte oder konnte.
Mose r.
Das Novellenbuch; oder Hundert Novellen, nach allen italienischen, spa-
nischen , französischen , lateinischen, englischen und deutschen bearbei-
tet von Eduard von Bülow. Mit einem Vorworte von Ludwig
Ti eck. Erster Theil. Leipzig, F. A. Blockhaus. 1834. L und 520 S.
Zweiter Theil. 1835. XXVI und 578 S. Dritter Theil, 1836. XXVI
und 584 S. Vierter Theil. XXXII und 576 S.
Die Aufgabe, die sich der Herausgeber bei diesem Werke
stellte, war, nach seinen eigenen Ausdrücken, mit demselben eine
vollständige Auswahl des Guten und Bessern der alten italieni-
schen und spanischen Novellistik irws Besondere, so wie im All-
gemeinen auch dessen, was sich in den andern abendländischen
Sprachen Einzelnes davon vorfindet, und zwar in Bearbeitungen
darzubieten, welche die Volkstümlichkeit und Eigenthümlichheit
der Verfasser schonen und beibehalten, und also dem Kenner und
Freunde dieser bei uns wenig bekannten Schätze die oft schwer
erreichten Originale so viel als möglich ersetzen. Zugleich wollte
er auch dem gröfsern Theile der deutschen Lesewelt eine ange-
nehme Unterhaltung gewähren , indem er von diesen alten Novel-
len alles Unschickliche oder Ungeschickte, Breite, Störende, Un-
wesentliche in Styl und Stoff abtrennte. Es sollten in dem No-
vellenbuch auch alle Töne der Novellistik angeschlagen werden,
vom höchsten bis zum tiefsten herab; das Leichtsinnigste durfte