HEIDELBERGER
N°. 77. HEIDELBERGER 1837.
JAHRBÜCHER HER LITERATUR.
ÜBERSETZUNGSLITERATUR — SCHULSCHRIFTEN.
Isokrates P ane gyrikus. Aus dem, Griechischen übersetzt und mit den
nothigsten Anmerkungen versehen von Dr J. Iloffa, Privatdocenten
an der Universität zu Marburg. Marburg, bei ZV. G. Eiwert. 1836.
IV und 92 S. in 8. _ -
Der Verf. , dessen früher erschienene Übersetzung der Lob-
rede des Plinius in diesen Blättern seiner Zeit mit dem gebühren-
den Lobe angezeigt worden (s. Jhrgg. 1834 S· 1143), iibergiebt
uns hier einen ähnlichen Versuch der berühmten Lobrede des
Isokrates, die allerdings durch die einfache, natürliche, unge-
zwungene Darstellungsweise, welche darin durchweg vorherrscht,
auch einem Übersetzer es möglich machen konnte, seiner Über-
setzung den Anstrich gröfserer Leichtigkeit zu geben, als die oft
gezwungene, geschraubte und gekünstelte Sprache eines Plinius,
so sehr dieselbe auch Muster für Alle die geworden ist, die nach
Plinius in der römischen Welt in ähnlichen Darstellungen sich
versucht haben. Was der Verf. als Ziel seiner Aufgabe S. IV
hinstellt: »Möglichste Treue, die bei · dem vollen Periodenbau
des griechischen Schriftstellers zu erreichen gewifs keine leichte
Aufgabe ist, so wie Reinheit und Verständlichkeit des Ausdrucks
sind diejenigen Eigenschaften, welche man dieser Arbeit zu ge-
ben sich bestrebt hat«, — das hat er auch möglichst zu errei-
chen gesucht. Ref. hat die Übersetzung sorgfältig durchgangen,
und mit dem Original verglichen; er hat sich daraus überzeugt,
wie der Übersetzer, ohne sich besondere Freiheiten zu gestatten,
möglichst treu an den griechischen Text anschliefst, und dieses
Meisterwerk griechischer Beredtsamkeit auf eine Weise wieder-
giebt, die auch dem des Originals Unkundigen einen Begriff yon
der Darstellungsweise sines Isokrates, von seiner einfachen, aber
gefälligen und wohlgerundeten, durch einleuchtende Gründe über-
zeugenden Redeweise zu geben vermag. Der deutsche Ausdruck
ist durchaus klar, einfach und wohlverständlich, er gefällt sich
nicht in der Nachbildung griechischer Constructionen und Wen-
dungen , die nun einmal dem Genius unserer Sprache zuwider
sind, und daher hemmend und störend wirken können. Wir
haben Nichts der Art in dieser Übersetzung, die sich vielmehr
recht gut liest, bemerkt, und glauben sie darum auch füglich
als Führer bei Privatstudien empfehlen zu können.
ΤΪ
XXX. Jahrg. 12. Heft.
N°. 77. HEIDELBERGER 1837.
JAHRBÜCHER HER LITERATUR.
ÜBERSETZUNGSLITERATUR — SCHULSCHRIFTEN.
Isokrates P ane gyrikus. Aus dem, Griechischen übersetzt und mit den
nothigsten Anmerkungen versehen von Dr J. Iloffa, Privatdocenten
an der Universität zu Marburg. Marburg, bei ZV. G. Eiwert. 1836.
IV und 92 S. in 8. _ -
Der Verf. , dessen früher erschienene Übersetzung der Lob-
rede des Plinius in diesen Blättern seiner Zeit mit dem gebühren-
den Lobe angezeigt worden (s. Jhrgg. 1834 S· 1143), iibergiebt
uns hier einen ähnlichen Versuch der berühmten Lobrede des
Isokrates, die allerdings durch die einfache, natürliche, unge-
zwungene Darstellungsweise, welche darin durchweg vorherrscht,
auch einem Übersetzer es möglich machen konnte, seiner Über-
setzung den Anstrich gröfserer Leichtigkeit zu geben, als die oft
gezwungene, geschraubte und gekünstelte Sprache eines Plinius,
so sehr dieselbe auch Muster für Alle die geworden ist, die nach
Plinius in der römischen Welt in ähnlichen Darstellungen sich
versucht haben. Was der Verf. als Ziel seiner Aufgabe S. IV
hinstellt: »Möglichste Treue, die bei · dem vollen Periodenbau
des griechischen Schriftstellers zu erreichen gewifs keine leichte
Aufgabe ist, so wie Reinheit und Verständlichkeit des Ausdrucks
sind diejenigen Eigenschaften, welche man dieser Arbeit zu ge-
ben sich bestrebt hat«, — das hat er auch möglichst zu errei-
chen gesucht. Ref. hat die Übersetzung sorgfältig durchgangen,
und mit dem Original verglichen; er hat sich daraus überzeugt,
wie der Übersetzer, ohne sich besondere Freiheiten zu gestatten,
möglichst treu an den griechischen Text anschliefst, und dieses
Meisterwerk griechischer Beredtsamkeit auf eine Weise wieder-
giebt, die auch dem des Originals Unkundigen einen Begriff yon
der Darstellungsweise sines Isokrates, von seiner einfachen, aber
gefälligen und wohlgerundeten, durch einleuchtende Gründe über-
zeugenden Redeweise zu geben vermag. Der deutsche Ausdruck
ist durchaus klar, einfach und wohlverständlich, er gefällt sich
nicht in der Nachbildung griechischer Constructionen und Wen-
dungen , die nun einmal dem Genius unserer Sprache zuwider
sind, und daher hemmend und störend wirken können. Wir
haben Nichts der Art in dieser Übersetzung, die sich vielmehr
recht gut liest, bemerkt, und glauben sie darum auch füglich
als Führer bei Privatstudien empfehlen zu können.
ΤΪ
XXX. Jahrg. 12. Heft.