N°. 70. HEIDELBERGER 1837.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.
Politique d’Aristote, traduite en Franqciis d’apres le texte collationne
sur les manuscrits et les editions principales par J. Bart helemy-
St.- Hilaire. Paris, imprime par Autorisation du Rot ά l’imprimerie
royale. MDCCCXXXV11. Tome I. CXC und 327 S. Tome II. 559 S.
in gr. 8.
Indem wir eine neue in Frankreich erschienene Bearbeitung
der Politik des Aristoteles zur Kunde unserer Leser bringen, kann
es dabei nur unsere Absicht seyn , sie auf Inhalt und Charakter
dieser Ausgabe aufmerksam zu machen und insbesondere die Er-
gebnisse derselben in der Kürze ihnen vorzulegen. Es ist nera-
lich diese Bearbeitung —- gewifs ein erfreulicher Beweis eines
gründlicheren, auf Erforschung des Alterthums gerichteten Stu-
diums in Frankreich -—· nicht ausschliefslich für Philologen < (wie
dies meist bei solchen Erscheinungen in Deutschland der Fall ist)
bestimmt; sie wendet sich vielmehr an ein gröfseres, gebildetes
Publikum, dem die Früchte der politischen Weisheit des alten
Stagiriten zugänglicher gemacht werden sollen. » Cette traduction,
so beginnt die Einleitung , est adressee a tous ceux qu’interessent
la science politique et l'histoire de la philosophie : l'une doit re-
connaitre dans la politique d’Aristote son point de depart et l’un
de ses principaux monuments; l’autre y trouve un des chefs d'ocu-
vre de cette intelligence qui, depuis deux mille ans n’a point en-
core eu d’egale en profondeur et en etendue et que l’humanite
n’apas cru trop honorer par une obeissance inouie de plusieurs
siecles et par une admiration, qui ne s’eteindra pas« — ein Ur-
theil , das schon im Voraus zu günstigen Erwartungen berechti-
gen kann, wenn man so manche Vorurtheile bedenkt, die in die-
ser Beziehung ebensogut in Frankreich, und vielleicht dort noch
in höherem Grade, wie bei uns noch obwalten; ein Urtheil, das
uns aber auoh — und man wird sich in seinen Erwartungen nicht
getäuscht finden — erwarten läfst, dafs der Heausgeber seiner-
seits Alles werde aufgeboten haben, die politische Weisheit des
Aristoteles in einem möglichst reinen Texte sowie in einer dem
Geist des Originals angemessenen treuen Übersetzung denjenigen
Männern, denen sein Werk bestimmt ist, vorzulegen. Was er
in dieser Hinsicht geleistet, darauf werden wir weiter unten wie-
XXX. Jalirg, 11. Heft. 70
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.
Politique d’Aristote, traduite en Franqciis d’apres le texte collationne
sur les manuscrits et les editions principales par J. Bart helemy-
St.- Hilaire. Paris, imprime par Autorisation du Rot ά l’imprimerie
royale. MDCCCXXXV11. Tome I. CXC und 327 S. Tome II. 559 S.
in gr. 8.
Indem wir eine neue in Frankreich erschienene Bearbeitung
der Politik des Aristoteles zur Kunde unserer Leser bringen, kann
es dabei nur unsere Absicht seyn , sie auf Inhalt und Charakter
dieser Ausgabe aufmerksam zu machen und insbesondere die Er-
gebnisse derselben in der Kürze ihnen vorzulegen. Es ist nera-
lich diese Bearbeitung —- gewifs ein erfreulicher Beweis eines
gründlicheren, auf Erforschung des Alterthums gerichteten Stu-
diums in Frankreich -—· nicht ausschliefslich für Philologen < (wie
dies meist bei solchen Erscheinungen in Deutschland der Fall ist)
bestimmt; sie wendet sich vielmehr an ein gröfseres, gebildetes
Publikum, dem die Früchte der politischen Weisheit des alten
Stagiriten zugänglicher gemacht werden sollen. » Cette traduction,
so beginnt die Einleitung , est adressee a tous ceux qu’interessent
la science politique et l'histoire de la philosophie : l'une doit re-
connaitre dans la politique d’Aristote son point de depart et l’un
de ses principaux monuments; l’autre y trouve un des chefs d'ocu-
vre de cette intelligence qui, depuis deux mille ans n’a point en-
core eu d’egale en profondeur et en etendue et que l’humanite
n’apas cru trop honorer par une obeissance inouie de plusieurs
siecles et par une admiration, qui ne s’eteindra pas« — ein Ur-
theil , das schon im Voraus zu günstigen Erwartungen berechti-
gen kann, wenn man so manche Vorurtheile bedenkt, die in die-
ser Beziehung ebensogut in Frankreich, und vielleicht dort noch
in höherem Grade, wie bei uns noch obwalten; ein Urtheil, das
uns aber auoh — und man wird sich in seinen Erwartungen nicht
getäuscht finden — erwarten läfst, dafs der Heausgeber seiner-
seits Alles werde aufgeboten haben, die politische Weisheit des
Aristoteles in einem möglichst reinen Texte sowie in einer dem
Geist des Originals angemessenen treuen Übersetzung denjenigen
Männern, denen sein Werk bestimmt ist, vorzulegen. Was er
in dieser Hinsicht geleistet, darauf werden wir weiter unten wie-
XXX. Jalirg, 11. Heft. 70