Griechische Literatur. — Schulsehrifteu.
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wordenen Sammlungen möglichst zu vermeiden, um denjenigen
Lehrern, welche mein Buch vielleicht an die Stelle eines andern,
längere Zeit gebrauchten setzen wollten, eine wirkliche Abwechs-
lung darbieten zu können.« Diesem Plane gemäTs erhalten wir
demnach aus Xenophons Änabasis das ganze vierte Buch, und
aus der Cyropädie die Jugendjahre des älteren Cyrus (I, 2— 4) j
dann folgen aus Herodotus die Erzählungen von Arion und Crö-
sus (I, q3 ff.), von der Schatzkammer des Rhampsimt u. s. w.
(II, 121 — 125), von Cambyses Zügen (III, 17 — 3o) , von Poly-
krates (III, 39 ff. 120 ff.), von den Indern (III, 98 ff.) und von
dem Abfall und der Wiedereinnahme Babylons (III, i5o ff.).
Den Beschlufs machen drei Stücke aus Lucian : der Traum oder
die Wahl des Lebensberufs, Timon oder der Menschenfeind und
Prometheus. Der Text dieser Stücke ist nach den neuesten und
besten Recensionen mit höchst wenigen Abweichungen geliefert;
es ist dabei auch stets auf die Interpunction eine weise Rücksicht
genommen, die das zu Viel eben so sorgfältig wie das zu Wenig
zu vermeiden gesucht hat, und dadurch von dem in der neueren
Zeit hier und dort eingeführten Sparsystem, das wir insbesondere
bei Schulausgaben, Chrestomathien u. dgl. gar nicht billigen kön-
nen, sich durchaus entfernt hält. Eine gute, zweckmäfsige In-
terpunction bewahrt den Schüler vor manchen Irrthümern, ohne
auf der andern Seite sein Geschäft ihm zu leicht zu machen und
die eigene Thätigkeit zu hemmen oder ganz zu unterdrücken.
Die kurzen Anmerkungen, w’elche unter dem Text beigefügt sind,
entsprechen der Bestimmung des Buchs und suchen dem Schüler
eine zweckmäfsige Nachhülf’e bei der Präparation zu geben, die
dem Lehrer sein Geschäft erleichtern, die Lehrstunde mehr in
eine Prüfungsstunde umwandeln, und dadurch die Fortschritte des
Lernenden beschleunigen soll. Es sind meist kurze grammatisch-
sprachliche Bemerkungen oder vielmehr Verweisungen auf die
Lehrbücher von Matthiä, Buttmann, ,Rost u. s. w., oder auch
treffende Parallelstellen , welche zu eigener Forschung anregen
und die Selbstthätigkeit fördern; indessen fehlen doch auch nicht
da, wo es nöthig W'ar, die erforderlichen Sachbemerkungen, zu-
mal da der Verf. seine Ghrestomathie auch zugleich für den Pri-
vatgebrauch nützlich zu machen suchte. Bei Herodot ist auf die
jonischen Formen in diesen Anmerkungen keine Rücksicht ge-
nommen, dagegen in einem eigenen Anhang S. 287 — 296 eine
schätzbare Übersicht der Eigenthümlichkeiten des jonischen Dia-
lekts geliefert , die durch Zusammenstellung des Einzelnen unter
bestimmte Ordnungen und Rubriken dem Schüler die Kenntnifs
der einzelnen Formen sehr erleichtern wird. Ein zweiter An-
hang giebt einige gut zusammengestellte Nachrichten über Leben
und Schriften der drei Autoren , aus denen Abschnitte in diese
Chrestomathie aufgenommen worden sind; genaue Register be-
schlielsen das Ganze. — Druck und Papier sind sehr befriedigend.
S. 122 in der Note ist irrthümlich der jetzige Name des Halys
abgegeben Hisil-lrmak statt Kisi\ - Irmak: ein Versehen, dessen
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wordenen Sammlungen möglichst zu vermeiden, um denjenigen
Lehrern, welche mein Buch vielleicht an die Stelle eines andern,
längere Zeit gebrauchten setzen wollten, eine wirkliche Abwechs-
lung darbieten zu können.« Diesem Plane gemäTs erhalten wir
demnach aus Xenophons Änabasis das ganze vierte Buch, und
aus der Cyropädie die Jugendjahre des älteren Cyrus (I, 2— 4) j
dann folgen aus Herodotus die Erzählungen von Arion und Crö-
sus (I, q3 ff.), von der Schatzkammer des Rhampsimt u. s. w.
(II, 121 — 125), von Cambyses Zügen (III, 17 — 3o) , von Poly-
krates (III, 39 ff. 120 ff.), von den Indern (III, 98 ff.) und von
dem Abfall und der Wiedereinnahme Babylons (III, i5o ff.).
Den Beschlufs machen drei Stücke aus Lucian : der Traum oder
die Wahl des Lebensberufs, Timon oder der Menschenfeind und
Prometheus. Der Text dieser Stücke ist nach den neuesten und
besten Recensionen mit höchst wenigen Abweichungen geliefert;
es ist dabei auch stets auf die Interpunction eine weise Rücksicht
genommen, die das zu Viel eben so sorgfältig wie das zu Wenig
zu vermeiden gesucht hat, und dadurch von dem in der neueren
Zeit hier und dort eingeführten Sparsystem, das wir insbesondere
bei Schulausgaben, Chrestomathien u. dgl. gar nicht billigen kön-
nen, sich durchaus entfernt hält. Eine gute, zweckmäfsige In-
terpunction bewahrt den Schüler vor manchen Irrthümern, ohne
auf der andern Seite sein Geschäft ihm zu leicht zu machen und
die eigene Thätigkeit zu hemmen oder ganz zu unterdrücken.
Die kurzen Anmerkungen, w’elche unter dem Text beigefügt sind,
entsprechen der Bestimmung des Buchs und suchen dem Schüler
eine zweckmäfsige Nachhülf’e bei der Präparation zu geben, die
dem Lehrer sein Geschäft erleichtern, die Lehrstunde mehr in
eine Prüfungsstunde umwandeln, und dadurch die Fortschritte des
Lernenden beschleunigen soll. Es sind meist kurze grammatisch-
sprachliche Bemerkungen oder vielmehr Verweisungen auf die
Lehrbücher von Matthiä, Buttmann, ,Rost u. s. w., oder auch
treffende Parallelstellen , welche zu eigener Forschung anregen
und die Selbstthätigkeit fördern; indessen fehlen doch auch nicht
da, wo es nöthig W'ar, die erforderlichen Sachbemerkungen, zu-
mal da der Verf. seine Ghrestomathie auch zugleich für den Pri-
vatgebrauch nützlich zu machen suchte. Bei Herodot ist auf die
jonischen Formen in diesen Anmerkungen keine Rücksicht ge-
nommen, dagegen in einem eigenen Anhang S. 287 — 296 eine
schätzbare Übersicht der Eigenthümlichkeiten des jonischen Dia-
lekts geliefert , die durch Zusammenstellung des Einzelnen unter
bestimmte Ordnungen und Rubriken dem Schüler die Kenntnifs
der einzelnen Formen sehr erleichtern wird. Ein zweiter An-
hang giebt einige gut zusammengestellte Nachrichten über Leben
und Schriften der drei Autoren , aus denen Abschnitte in diese
Chrestomathie aufgenommen worden sind; genaue Register be-
schlielsen das Ganze. — Druck und Papier sind sehr befriedigend.
S. 122 in der Note ist irrthümlich der jetzige Name des Halys
abgegeben Hisil-lrmak statt Kisi\ - Irmak: ein Versehen, dessen