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Ciceronis Tuscull. ed. Klotz.
Ausdruck selbst nicht verdächtig machen dürfte. *) Der zweite
Punkt in diesem §. sind die Worte: Quasi vero isla, vel quid-
quam tum potuerit ei melius accidere. Der Herausg. erklärt sich
gegen den Ref., welcher in der Allg. Schulzeitung ι83ο. II. i53.
diese Lesart für unhaltbar erklärt hat, ziemlich ausführlich, und
wir können den von ihm angegebenen Sinn nicht verwerfen: aber
noch immer scheint uns, die Worte lassen ihn nicht zu, welche
vorausgehen. Sollen wir ista in der Weise behalten , dafs man
aus dem Folgenden dazu denke: potuerint ei melius accidere, und
heifst melius, was es wirklich heifst, auf eine bessere Wei-
se; so stellt sich ja der seltsame Sinn heraus: ista non potuerunt
tum melius inflammari, non melius pofuit Priamo vita evilari, non
melius Jovis ara sanguine turpari: da doch auch im Sinne des
Herausg. gesagt seyn soll: quasi vero istis tum potuerint meliora
[oder tum potuerit melius quid] ei accidere. Liest man also nicht
im Sinne des Herausg. quasi vero istis oder quasi vero vel istis,
welches beides Ref. in seiner Ausgabe für diejenigen vorgeschla-
gen hat, die sich gegen die Conjectur des P. Crassus sträuben,
so wird man ista vi immer noch der gezwungenen und mit dem
Text nicht harmonirenden Auslegung vorzuziehen geneigt seyn,
wo die Worte, wie sie stehen, nichts Anderes sagen würden,
als: Diese Art der Verbrennung und der Ermordung war unter
den vielen möglichen Arten die beste.**) — I. 41· 98: Tene —
*) Ein gelehrter Freund, dem wir unsere Ansicht mittheilten, sagt:
„Es scheint gezwungen, zu Metellus ille zu ergänzen: mortuus est
beatus. Ich bin für honoratus sc. filiis et quatuor et honoratis, als
domesticis solatiis ornamentisque. At steigert: Hatte ja Priamus
u. s. w. Für honoratus sprechen auch die Worte: Metellum enim —
imposuerunt: das war auf jeden Fall eine Ehre für ihn. Übrigens
inufs honorari filiis nicht nothwendig auch anderwärts stehen, und
ist an sich in der Ordnung: durch sdine Söhne geehrt seyn. Übri-
gens nennt Cicero die Söhne des Metellus selbst multi. [nicht die
Söhne allein, sondern die Töchter, die Enkel und Enkelinnen da-
zu, heifsen multi.]“ Das Urtheil bleibe unsern Lesern überlassen.
**) Derselbe Gelehrte wendet uns ein : ,, Ista scheinf; mir richtig. So
wie bene heifst zum Glücke, und optime zur guten Stunde,
so duch melius.“ Das Letztere ist es eben, was wir, besonders in
dieser Stellung und in diesem Zusammenhänge, bezweifeln. Es bleibt
zweideutig. Cicero würde entweder gesagt haben: quasi vero ista
vel quidquam tum optabilius ei potuerit accidere oder opportunius f
-wollte er aber melius, so hat er einen Ablativ vorausgesetzt, sey
dieser nun ista vi oder istis.
Ciceronis Tuscull. ed. Klotz.
Ausdruck selbst nicht verdächtig machen dürfte. *) Der zweite
Punkt in diesem §. sind die Worte: Quasi vero isla, vel quid-
quam tum potuerit ei melius accidere. Der Herausg. erklärt sich
gegen den Ref., welcher in der Allg. Schulzeitung ι83ο. II. i53.
diese Lesart für unhaltbar erklärt hat, ziemlich ausführlich, und
wir können den von ihm angegebenen Sinn nicht verwerfen: aber
noch immer scheint uns, die Worte lassen ihn nicht zu, welche
vorausgehen. Sollen wir ista in der Weise behalten , dafs man
aus dem Folgenden dazu denke: potuerint ei melius accidere, und
heifst melius, was es wirklich heifst, auf eine bessere Wei-
se; so stellt sich ja der seltsame Sinn heraus: ista non potuerunt
tum melius inflammari, non melius pofuit Priamo vita evilari, non
melius Jovis ara sanguine turpari: da doch auch im Sinne des
Herausg. gesagt seyn soll: quasi vero istis tum potuerint meliora
[oder tum potuerit melius quid] ei accidere. Liest man also nicht
im Sinne des Herausg. quasi vero istis oder quasi vero vel istis,
welches beides Ref. in seiner Ausgabe für diejenigen vorgeschla-
gen hat, die sich gegen die Conjectur des P. Crassus sträuben,
so wird man ista vi immer noch der gezwungenen und mit dem
Text nicht harmonirenden Auslegung vorzuziehen geneigt seyn,
wo die Worte, wie sie stehen, nichts Anderes sagen würden,
als: Diese Art der Verbrennung und der Ermordung war unter
den vielen möglichen Arten die beste.**) — I. 41· 98: Tene —
*) Ein gelehrter Freund, dem wir unsere Ansicht mittheilten, sagt:
„Es scheint gezwungen, zu Metellus ille zu ergänzen: mortuus est
beatus. Ich bin für honoratus sc. filiis et quatuor et honoratis, als
domesticis solatiis ornamentisque. At steigert: Hatte ja Priamus
u. s. w. Für honoratus sprechen auch die Worte: Metellum enim —
imposuerunt: das war auf jeden Fall eine Ehre für ihn. Übrigens
inufs honorari filiis nicht nothwendig auch anderwärts stehen, und
ist an sich in der Ordnung: durch sdine Söhne geehrt seyn. Übri-
gens nennt Cicero die Söhne des Metellus selbst multi. [nicht die
Söhne allein, sondern die Töchter, die Enkel und Enkelinnen da-
zu, heifsen multi.]“ Das Urtheil bleibe unsern Lesern überlassen.
**) Derselbe Gelehrte wendet uns ein : ,, Ista scheinf; mir richtig. So
wie bene heifst zum Glücke, und optime zur guten Stunde,
so duch melius.“ Das Letztere ist es eben, was wir, besonders in
dieser Stellung und in diesem Zusammenhänge, bezweifeln. Es bleibt
zweideutig. Cicero würde entweder gesagt haben: quasi vero ista
vel quidquam tum optabilius ei potuerit accidere oder opportunius f
-wollte er aber melius, so hat er einen Ablativ vorausgesetzt, sey
dieser nun ista vi oder istis.