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Aschbach t Geschichte Kaiser Siginund’s. 747
Hr. Aschbach berichtet nämlich, auf welche Weise Sigmund
erst Bosnien dann auch Dalmatien wieder mit Ungarn zu ver-
einigen suchte 5 bei dieser Gelegenheit heifst es S. 232—233:
„Nur Zara, wo eine starke Besatzung von Neapolitanern
sich befand, fuhr fort den König Ladislaus als Oberherrn an-
zuerkennen. Dieser, wohl einsehend, wie er nicht vermöge
die Stadt auf die Länge der Zeit zu behaupten, verkaufte
dieselbe (18. Juli 1409) mit den dazu gehörigen Inseln Arbe,
Pago, Cherso, Osero nebst dem Schlosse Vrana und dessen
Gebiet, sammt allen Ansprüchen auf ganz Dalmatien an die
Republik Venedig um hunderttausend Ducaten.u Dazu fügt
Hr. Aschbach in der Note die Bemerkung, Windeck Cap. 17
p. 1085 gibt die Summe, um welche Zara an die Venetianer
verkauft ward, nur auf 66,000 Ducaten an. Bei Hormayr,
Sigmund österr. Plutarch XVII. p. 121, findet sich die Ur-
kunde angegeben, wornaeh 100,000 Zechinen bezahlt wur-
den. S. 154 Not. 15 berichtigt Hr. Aschbach, was auch Hr.
v. Hammer übersehen zu haben scheint, dafs in Sigmunds
Brief an Philipp den Kühnen von Burgund wegen der Türken
in der Unterschrift die Jahrszahl MCCCVI statt MCCCIV
gelesen werden mufs. Bei den österreichischen Händeln, von
denen S. 234 u. f. die Rede ist, spielt offenbar Sigmund nur
eine Nebenrolle, der Vf. hätte uns daher wohl mit den ver-
wirrten und verwirrenden Raubhändeln und den Zwistigkei-
ten der Herzoge verschonen können. Dieses um so eher, als
Kurz in seinem König Albrecht II. die einzelnen Umstände
mit ängstlicher Genauigkeit erwähnt und kritisch erläutert
hatte, so dafs auch von dieser Seite dem Herrn Aschbach
wenig zu thun übrig biieb. Was den Hauptnutzen solcher
ins Einzelnste gehenden Geschichte, nämlich eine unmittel-
bare Anschauung des unglücklichen Zustands der Feudalzeit,
angeht, so kaun el' aus Kurz geschöpft werden, der alle
Fehden und Raubzüge einzeln urkundlich berichtet.
Die beiden folgenden Kapitel, nämlich das zwölfte und
dreizehnte, über Friedensvermittiung Sigmunds zwischen Po-
len und dem deutschen Orden und über dessen innere Ein-
richtungen in Ungarn behandeln Dinge, die dem Ref. zu fern
liegen, als dafs er es wagen dürfte, einem Manne, der sich
besonders damit beschäftigt hat, diese barbarica zu untersu-
chen, kritische Bemerkungen darüber mitzutheilen. Eins leuch-
tet in Beziehung auf das Allgemeine ein, obgleich Hr. Asch-
 
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