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804 Usch old : Vorhalle zur griech. Geschichte' u. Mythologie.
ben, dafs Sonne und Mond zu einer Zeit, wo sie nicht am
Himmel leuchten, in einer unterirdischen, dunkeln Grotte,
gleichsam im Grabe, verborgen gelegen. Nun folgt Cap. XIII
über den Aufenthalt der Heroen in Tempeln; cp. XIV über
Kleidung’ und Schmuck der Heroen und Heroinen. eap. XV
über Speer und Bogen derselben, wobei stets die Beziehung
auf Sonne und Mond bei der Erklärung des Einzelnen zu
Grunde gelegt wird, wie dies auch bei der specieiSen Unter-
suchung, welche Cap. XVI über die Schilde des Achilles,
Heracles und Agamemnon geführt wird, der Fall ist. Denn
der gewölbte Schild ist dem Vf. das natürliche und ursprüng-
liche Bild des Minimeisgewölbes. Dafs Cap. XVII die Argo
und die Fahrt der Argonauten auf den Lauf der Sonne be-
zogen wird, wird darum nicht befremden können, selbst wenn
manches Einzelne vielleicht auffallen soll. Die übrigen
Abschnitte beziehen sich auf den Kasten des Eurypylus und
einiger andern Heroen , auf das Hinabsteigen des Odysseus
in den Hades und die Beschäftigungen der Heroen im Hades,
auf die Dienstbarkeit des Herakles und anderer Heroen, auf
die grofse Herrschaft des Minos, Agamemnon und Dioraedes,
auf den grofsen Reichthum einiger Heroen, insbesondere an
Heerden, auf die Flügelrösse des Achilles (des Sonnengottes
nach des Verfs. Ansicht) und anderer Heroen, die ebenfalls
vom Verf. als ursprüngliche Sonnengötter genommen sind ;
endlich auf die symbolische Bedeutung des Raubes und der
Entführung, sowie der Erlegung schädlicher Thiere.
Wir haben diese reichhaltigen und umfassenden Abschnitte
nur kurz berührt oder vielmehr nur angedeutet, weil wir, in-
nerhalb der durch den Raum der Jahrbücher uns angewiese-
nen Gränzen, durch diese Anzeige die Leser nicht sowohl des
Studiums und der näheren Bekanntschaft mit diesem Werke
überheben , als vielmehr sie dazu auffordern wollten , und des-
wegen auf Angabe der Tendenz und des Ganges der Unter-
suchung uns grofsentheils beschränkten. Wenn wir aber da-
bei dem gerechten Vorwurfe nicht ausweichen können, im
Ganzen wohl mehr die Punkte, an denen wir Anstofs ge-
nommen , hervorgehoben und zum Gegenstände einer offenen
Besprechung genommenem haben, so sind wir uns doch auch
auf der andern Seite bewufst, dem Vf. durch eine sorgfältige
Prüfung seiner Principieri. durch Einwürfe, aus redlicher Ab-
sicht und aus dem Einen Bestreben hervorgegangen, die
Wahrheit, die allein aus solchem Widerspruch hervorgehen
kann, zu fördern, mehr zu dienen,' als durch ein blos bei-
fälliges Lob. das, wipwiederholen es, der Gründlichkeit sei-
ner Forschung, wie sie sich in dem gediegenen Werke über-
all zu erkennen giebt, dem Scharfsinn und der klaren Ent-
wicklung nicht erst von unserer Seite gezollt zu werden
braucht. dir. B ü h v.
 
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