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Geschichte und Mythologie. •

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wie sie wegen der der Sonne inwohnenden Heilkraft als Heil-
götter erscheinen 11. s. w. Dasselbe gilt in ähnlicher Weise
von dem, was Cap. VI von den geistigen Vorzügen der He-
roen oder Heroinen bemerkt wird. Die vielfachen Erzählun-
gen von der Vermählung der Heroen mit Göttinnen, ihre
Verbindungen mit vielen Frauen (cap. VII. p. 216 ff.), sind
ebenfalls lauter symbolische Darstellungen der Verbindung
und der Verhältnisse, in welche Sonne und Mond zu einan-
der treten, oder bildlich ausgedrückfc, sich mit einander ver-
mählen 5 die Kinder, die solcher Verbindung entsprossen sind,
stellen sich daher auch wieder als göttliche Wesen dar (cp.
VIII. p. 227 ff.); die grofse Anzahl solcher Kinder, die ein-
zelnen Heroen, z. B. einem Herkules, zugetheilt werden, hat
daher eine astronomische Beziehung auf die Zahl der Wo-
chen , der Monate, der Planeten u. s. w. , daher überhaupt
die Wichtigkeit der Zahlen fünfzig, zwölf und sieben,
oder selbst die so häufig vorkommende Dreizahl, welche der
Verf. auf die drei verschiedenen Mondsphasen bezieht. Bei
dieser Gelegenheit wird S. 231 auch der Mythus der Banai-
den besprochen. Die Zahl fünfzig bezieht der Verf. auf die
Zahl der Wochen, und das bodenlose Fafs, in welches die
Danäiden schöpfen, ist ihm die Erde, welche, so viel Hegen-
wasser auch vom Himmel herabströmt, doch im Sommer im-
mer neuer Nahrung bedarf. Nun folgen Cap. IX. X. XL
Erörterungen über den Inhalt der genealogischen Verzeich-
nisse , über das Auftreten der Heroen zu verschiedenen Zeiten
und Orten, über ihre Wanderungen und Irrfahrten. Man wird
nach dem, was wir schon vorher bemerkt haben, wohl er-
rathen, in welchem Sinne der Verf. diese Punkte auffafst,
und es dann auch nicht auffallend finden, wenn er bei den
zuletzt genannten Wanderungen und Irren alles rein Geogra-
phische, so gut wie das Historische, absclmeidet und alle
diese Wanderungen und Irren der Heroen als der Sonnen-
und Mond - gottheiten, auch auf den Kreislauf dieser beiden
Himmels-Gestirne bezieht. Schon auffallender dürfte erschei-
nen, was Cap. XII. p. 262 ff. über die Paläste und Schatz-
häuser der Heroen, insbesondere über die Thesauren bemerkt
wird, indem auch hier, wie bei allem Andern, eine symbo-
lische Bedeutung als zu Grunde liegend angenommen wird.
Letztere erscheinen dem Verf. als unterirdische Tempel und
Heiligthümer der Lichtgötter, entstanden aus dem Volksg’au-
 
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