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Hegels Werke. 5r Bd.

836
Andern, und damit ist Unterscheidung, Bestimmung gesetzt.
Das Verhältnifs zur Welt erscheint also zunächst als Ver-
hältnis zu einem Andern, was ausserhalb Gottes ist; aber
weil es sein Verhältnifs, seine Thätigkeit ist, .so ist dies,
das Verhältnifs in sich zu haben, ein Moment seiner selbst.
Der Zusammenhang Gottes mit der Welt ist Bestimmung in
ihm selbst. Wir sagen, Gott hat den Menschen, die Welt
erschaffen; dies ist eine Bestimmung in ihm selbst und diese
Bestimmung ist zunächst eine Bestimmung seiner in ihm selbst,
und diese Bestimmung ist der Punkt des Anfangs des End-
lichen, Weltlichen mit ihm. Auf diese Weise sind denn also
die Bestimmungen, Besonderungen einer Seits seine Bestim-
mungen, Ideen in ihm selbst, sein Erzeugnis in sich selbst.“
Es ist für die, Avelche das System Hegels kennen, diese
Ansicht nichts Neues, die sie etwa hier deutlicher als ander-
wärts ausgesprochen fänden; denn wenn dieselbe auch nicht
das ganze System, wie es schon in der Phänomenologie des
Geistes subjectiv begründet und dann ausgeführt ist, seinem
Grundprincip nach enthielte ; so liefsen sich genug einzelne
Stellen in allen Schriften Hegels aufweisen, worin dasselbe
enthalten ist, wie in der vorliegenden. Aber diese ist di-
rekter als manche andere.
Die neuere Philosophie beginnt nach Hegel mit Cartesius;
er handelt sie aber in folgender Weise ab. Es sind drei Ab-
theilungen : 1) Ankündigung der Vereinigung des Gegen-
satzes des Denkens und Seyns: Baco von Verulam und Ja-
cob Böhme; 2) metaphysische Vereinigung des Gegensatzes.
Hier fängt erst die eigentliche Philosophie dieser Zeit an,
nämlich mit Cartesius. Es ist hier das Streben, die Bereini-
gung* zu Stande zu bringen. Hiergegen tritt der Scepticis-
mus auf; es geht diese Metaphysik unter. 3) Es kömmt diese
angestrebte Vereinigung zum Bewufstseyn und wird zum
Gegenstand. Diese Vereinigung ist das einzige Princip und
Interesse. Die zweite Abtheilung* beginnt mit Cartesius,
geht zu Spinoza über, der zur ganzen Consequenz durch-
gedrungen ist; er ist die consequente Ausführung der Car-
tesischen Philosophie. Malebranche folgt nun als eine voll-
endete Entwicklung der Cartesischen Philosophie; er ist der
Spinozismus in anderer, frommen theologischen Form. Die
formell logischen und psychologischen Betrachtungen Male-
branche’s machen den Übergang zu Locke, Hugo Grotius,
 
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