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ner schlechten Lesart zu Liebe, die Stelle falsch erklärt wird: Ipsa
Messana, quae situ, moenibus portuque ornata sit, ab bis rebus, quibus
iste delectatur, vacua est. Um den sprachwidrigen Conjunctiv zu erklä-
ren, übersetzt der Verf.: „das mag wohl eine sonst bevorzugte
Stadt seyn‘h Ernesti fühlte wohl das Sprachwidrige der Lesart, und
corrigirte quum oder quam vis, und nach dieser Correctur übersetzte
Osiander ganz recht: „obwohl es — eine schöne Stadt heissen kann“.
Allein das nichtige lag näher. Nicht in quae liegt der Fehler, sondern
in sit; man muss lesen ornata ’st: Dieses ’st ist oft von unwissenden
Abschreibern in sit verwandelt worden. Es ist hier überall keine Un-
bestimmtheit , wie der Verf. andeutet, sondern der Sinn ganz einfach:
„Messana selbst, das (bekanntlich) durch seine Lage, seine Mauern, sei*
nen Hafen eine herrlich schöne Stadt ist, ist leer und entblösst von
solchen Dingen, an denen VerreB eine Liebhaberei hat“. — Zu S. 97. be-
merkten wir, dass die Tempuseintheilung in Tabellen, wie sie Thiersch
und Dissen gegeben haben, schon im Klarke’schen Homer zu II. a, 37
gegeben ist, nur in etwas verschiedener Form, und dass auch Wolf sie
seinen Schülern vorzutragen pflegte, überdies» G. Hermann. De Emend.
Rat. Gr. Gr. p. 180 sqq. zu vergleichen ist. — S. 102. ist eine Stelle aus
Apollodor sehr unpassend wie Verse abgedruckt. Ueberhaupt haben wir
in den Stellen aus fremden Sprachen manche, doch selteü siunstörende
Druckfehler angetroffen. Ebendaselbst hätten von der Stelle des Livius
noch vier Zeilen weiter abgedruckt weiden sollen} da der Verf. auf der
folgenden Seite Worte aus ihnen anführt. — Wenn der Verf. S. 112. be-
hauptet, man sage auch im Deutschen: „das Werk, das er machte, sah
er an“ (für gemacht hatte); sa irrt er. Man konnte nur so sagen,
wenn der Verfertiger es während des Mächens ansieht. Freilich sagt
Luther in der Uebersetzung von Gen. 2,3: „die Gott schuf und mach-
te“; aber richtiger Deutsch de Wette: „die er geschaffen und gemacht“.
— S. 124. ist das seltsame Citat Eurip. T., welches Eurip. Iphig. in
Taur. heissen sollte. — Wenn endlich der Verf. S.144L bemerkt, dass, da
die Bedeutung des Aor. 1. Conj. offenbar auf die Zukunft hinweise, wir
wohl berechtigt seyen, jenen Conjunctiv des ersten Aorists im Activum
und Medium auch als ein Futurum des Conjunctivs anzusehen; so fügen
wir bei, dass dies schon von altern Grammatikern geschehen sey, und
sogar die Formen scrcy/^ai, so-^ra/ angeführt werden, die gar nicht zu einem
Aorist, sondern nur zum Futurum (von saofJLai) Conj. gehören können.

Theoretisch-praktische deutsche Schulgrammatik, oder kurzge-
fasstes Lehrbuch der deutschen Sprache, mit Beispielen und Aufga-
ben zur Anwendung der Regeln, von Br. Joh. Christ. August
Heys e, weil. Schuldirector zu Magdeburg und Mitglied der Gelehr-
ten-Vereine für deutsche Sprache zu Berlin und Frankfurt a. M.
— Zwölfte, grüsstentheils neu bearbeitete Ausgabe. Hannover,
1840. Im Verlage der Hahn'sehen Hofbuchhandlung. £7% Bogen.
Ein Lehrbuch, das die zwölfte Ausgabe erlebt hat, dessen eiifte,
im J. 1834 erschienene, Ausgabe seit jener Zeit dreimal unverändert ab-
 
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