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266

Scheidler; Paränesen für Studireude.

sich damit an den Verstand oder die Denkkraft wendet; obwohl
gar.z richtig bemerkt wird, dass die Grundlinien sich hier durch-
aur nicht so scharf ziehen lassen, da Beides in einer gegenseiti-
gen Beziehung und Wechselwirkung zu einander steht.
Die erste Abtheilung: „Zur allgemeinen wissenschaftlichen
und akademischen PropädcutikP gibt fünf Aufsätze, welche zu-
nächst eine Paränese zum Studium der Hodegetik beabsichtigen.
Zuerst ein aus der an Mediciner zunächst gerichteten Schrift des
Prof. Sachs „Ueber Wissen und Gewissen“ entnommener Ab-
schnitt „über die Bedeutung der Hodegetik“ (Vielen unserer heu-
tigen Mediciner möchte schon der griechische Name Hodegetik
eben so fremd seyn, wie der eines Hippokrates!). Dann folgt
aus Tittmann’s Schrift: Die Bestimmung des Gelehrten, ein
längerer Aufsatz „über Wesen und Bedeutung des höhern Le-
bens“ S. 8ff., dessen beherzigenswerther Inhalt gewissermassen
in dem nächsten Aufsatz von J. G. Fichte: Ueber Belebung und
Erhöhung des reinen Interesses an Wahrheit.(aus den Horen von
1790) S 43 ff. fortgesetzt ist. Daran reihen sich noch zwei Auf-
sätze von Herschel S, 57ff. über den allgemeinen Einfluss wis-
senschaftlicher Bestrebungen auf den Geist des Menschen (aus
der Einleitung zu seiner Schrift, über das Studium der Naturwis-
senschaften) und von H. Steffens über die höhere Bedeutung
des Universitätslebens, aus dessen Vorlesungen über die Idee der
Universität, S. 75 ff.
Die zweite Abtheilung enthält ähnliche Beiträge zur Me-
thodik des akademischen Studiums im en'gern Sinne dieses Wor-
tes, sowohl in Hinsicht der nothwendigen wissenschaftlichen Vor-
kenntnisse, als auch der zweckmässigen Anordnung des Privat-
studiums. Wir stossen zuerst auf zwei aus Fichte’s Vorlesungen
über das Wesen des Gelehrten entnommene Abschnitte: „Ueber
die Rechtschaffenheit im Studiren überhaupt“ S. 88ff. und: „Wie
die Rechtschaffenheit des Studirenden sich äussere“ S. 99 ff. Beide
sollen hauptsächlich dazu dieuen, jene ächte und wahre Begeiste-
rung für den Gelehrtenberuf zu erwecken, von welcher der Jün-
ger der Wissenschaft durchdrungen seyn soll; als Ergänzung ge-
wissermassen kann der nun folgende Aufsatz Tittmann’s dienen:
„Ueber Vielseitigkeit und Tüchtigkeit im Studiren“ S. 109 ff., dem
ein ariderer desselben Verfassers: „Ueber den Werth des Stu-
diums der Sprachen überhaupt und der classisehen, namentlich der
griechischen, insbesondere“ S 115 ff. sich anreiht. Ref. legt die-
sen beiden Aufsätzen eine besondere Bedeutung in einer Zeit bei,
 
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