Nr. 13. HEIDELBER6ER 1847.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.
Darwin: On Volcanic Islands.
(Schluss.)
Nicht ohne Interesse ist eine Vergleichung· der äusseren Gestaltung
von Ascension mit St. Helena. Dort sind die Laven-Ströme glasig, als
ob sie eben ergossen worden wären; sie lassen sich leicht bis zu Kra-
teren, denen sie entquollen, verfolgen. Nirgends beobachtet man einen
Gang, und die Küsten - Gegenden sind sehr niedrig. Seit den dreihun-
dert und vierzig Jahren, dass man Ascension kennt, herrscht die grösste
Ruhe, auch keine Spur vulkanischer Thätigkeit zeigte sich mehr, hinge-
gen kann man auf St. Helena keinen einzigen Laven - Strom verfolgen;
nur die schwachen Umrisse eines Kraters ahnt man in dem oben be-
schriebenen Rücken; nicht allein die Thäler, auch die Oberfläche der
höchsten Hügel sind von Gängen durchzogen; an vielen Orten treten die
nackten Gipfel pittoresker Kegel empor.
Fünftes Capitel. Galapagos-Inseln. (S. 97 — 117}.
Die Insel-Gruppe liegt unter dem Aequator, fünf bis sechshun-
dert Meilen von der Westküste Südamerikas entfernt; sie besteht aus
fünf Haupt-Inseln und einigen kleineren. Alle sind vulkanischen Ur-
sprungs ; die Laven - Ströme verrathen eine gewisse Neuheit, die grösse-
ren Eilande erreichen eine Höhe von drei bis viertausend Fuss. Auf
sämmtlichen Inseln kann man gewiss über tausend Kratere zählen. Sie
sind verschiedener Art; entweder aus schlackiger Lava, oder aus brau-
nem Tuff gebildet. Darwin führt als wichtigere Eilande an: Chatam,
Albemarle, Narborough, James, Charles, Hoods, Rarrington, Indefati-
gable, Eindloes, Tower, Abingdon, Wenmann und Culpepper. Die erst-
genannte Insel Chatam verdient, ihrer geologischen Verhältnisse wegen,
besondere Aufmerksamkeit.
Chatam. Auf dem östlichen Ende dieses Eilandes finden sich zwei
Kratere von Tuff; der eine aus erhärteter Asche gebildet, der andere
aus einem eigenthümlichen lichtebraunen Gestein, das zahlreiche zerbro-
chene Augit - und Olivin - Krystalle, sowie Schlacken-Theilchen um-
schliesst und von Kalk - Schnüren durchzogen ist. Genauere Untersu-
XL. Jahrg. 2. Doppelheft. 13
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.
Darwin: On Volcanic Islands.
(Schluss.)
Nicht ohne Interesse ist eine Vergleichung· der äusseren Gestaltung
von Ascension mit St. Helena. Dort sind die Laven-Ströme glasig, als
ob sie eben ergossen worden wären; sie lassen sich leicht bis zu Kra-
teren, denen sie entquollen, verfolgen. Nirgends beobachtet man einen
Gang, und die Küsten - Gegenden sind sehr niedrig. Seit den dreihun-
dert und vierzig Jahren, dass man Ascension kennt, herrscht die grösste
Ruhe, auch keine Spur vulkanischer Thätigkeit zeigte sich mehr, hinge-
gen kann man auf St. Helena keinen einzigen Laven - Strom verfolgen;
nur die schwachen Umrisse eines Kraters ahnt man in dem oben be-
schriebenen Rücken; nicht allein die Thäler, auch die Oberfläche der
höchsten Hügel sind von Gängen durchzogen; an vielen Orten treten die
nackten Gipfel pittoresker Kegel empor.
Fünftes Capitel. Galapagos-Inseln. (S. 97 — 117}.
Die Insel-Gruppe liegt unter dem Aequator, fünf bis sechshun-
dert Meilen von der Westküste Südamerikas entfernt; sie besteht aus
fünf Haupt-Inseln und einigen kleineren. Alle sind vulkanischen Ur-
sprungs ; die Laven - Ströme verrathen eine gewisse Neuheit, die grösse-
ren Eilande erreichen eine Höhe von drei bis viertausend Fuss. Auf
sämmtlichen Inseln kann man gewiss über tausend Kratere zählen. Sie
sind verschiedener Art; entweder aus schlackiger Lava, oder aus brau-
nem Tuff gebildet. Darwin führt als wichtigere Eilande an: Chatam,
Albemarle, Narborough, James, Charles, Hoods, Rarrington, Indefati-
gable, Eindloes, Tower, Abingdon, Wenmann und Culpepper. Die erst-
genannte Insel Chatam verdient, ihrer geologischen Verhältnisse wegen,
besondere Aufmerksamkeit.
Chatam. Auf dem östlichen Ende dieses Eilandes finden sich zwei
Kratere von Tuff; der eine aus erhärteter Asche gebildet, der andere
aus einem eigenthümlichen lichtebraunen Gestein, das zahlreiche zerbro-
chene Augit - und Olivin - Krystalle, sowie Schlacken-Theilchen um-
schliesst und von Kalk - Schnüren durchzogen ist. Genauere Untersu-
XL. Jahrg. 2. Doppelheft. 13