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Nr. 25. HEIDELBERGER 1847.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

Murchison: Geolog? of Russia*
(Schluss.)
Der mittlere oder weisse Kalkstein, in den Umgebungen
von Μ o s c a u so verbreitet, und durch Spirifer Mosquensis charakterisirt,
spielt unter den einzelnen Gliedern der russischen Kohlen - Gruppe eine
sehr bedeutende Rolle. Er zieht sich aus der Nähe von Moscau bis
südlich von Kholmogor bei Archangel und aus der Gegend von
Serpuchow längs dem Laufe der Oka bis in das Gouvernement von
Riaizan. Die vorherrschende petrographische Beschaffenheit des Gebil-
des, wie dasselbe in den Gouvernements von Moscau und Twer er-
scheint, ist als ein weisser, grobkörniger Kalkstein, dem „calcaire grös-
ster“ nicht unähnlich. Fast ganz Moscau ist — nach dem unglück-
lichen Brande — aufs Neue aus diesem Kalkstein entstanden. Bisweilen
zeigen die Kalksteinschichten einen dolomitischen, hie und da einen oo-
lithischen Charakter. Nach unten gehen sie häufig in Mergel-Lager über.
Das Auftreten rother und grüner Mergel und Schiefer gehört zu den
Charakterzügen der unteren paläozoischen Reihe Russlands; in der noch
zu beschreibenden permischen Formation findet es gleichfalls statt. Unter
den bezeichnenden Versteinerungen sind äusser dem Spirifer Mosquensis
Productus antiquatus, P. punctatus und P. lobatus (SowQ anzuführen.
An der südlichen und östlichen Grenze der Formation erscheint
der obere Kohlen-Kalk stein, wegen der Myriaden von Fusulina
cylindrica die derselbe umschliesst, auch als F u s u 1 i n en - K a 1 k bekannt.
Schon Pallas — den Murchison mit Recht Russlands Saussure
nennt — gedenkt der unzähligen Fusulinen als Madreporites-Reste. Als
Begleiter der Fusulina sind von Petrefacten zuml einige Orthis-Arten zu
erwähnen.
Wir wollen unsere Aufmerksamkeit nun den Steinkohlen- und
Anthracit-Lagern zuwenden, die im sechsten Capitel beschrieben
werden. Die Gegenden, welche solche aufzuweisen haben, liegen zwi-
schen dem Dnieper und Don, im Gebiete von Donetz, zwischen dem
471/a° und 49’/2 nördlicher Breite, und 36° und 41Y20 östlicher Länge.
XL. Jahrg. 3. Doppelheft. 25
 
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