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Suringar: De Romanis Autobiographie.
und hätten in der Eile, als ihre Equipagen umgeworfen seien, sich in
jenes Reduit (den Fourgon) geflüchtet und späterhin die versprengten
Herren aufgenommen. Ein mit 100 Napoleons bezahlter Stabstrompeter
schirmte fortan durch Halt- und Kehrtblasen die gefangenen Schönen wider
die Zudringlichkeiten der Kosacken.“ — Aehnlichen Humor hat der Ver-
fasser mehrmals in der kleinen Schrift entwickelt und sie dadurch auch
für das feinere, gebildete Publikum geniessbar gemacht. Man muss die
Fortsetzung wünschen.
Kortüm«
Programma scholasticum de Romanis Autobiographis sire iis,
qui de suo ipsi scripserunt vita. Ex auctoritale amplissimorum
gymnasii Leidensis curatorum publicam discipulorum promotionem.
XII. Sept. MDCCCXLVI habendam indicturus scripsit W. H. D.
Suringar, ph. Dr. gymnasii prorector. 51 S. in gr. 4.
Wir geben dem Verf. Recht, wenn er es bedauert, dass der Ge-
genstand, den er hier einer näheren Untersuchung unterworfen hat, bis-
her weniger Beachtung gefunden, während er doch gewiss in mehr als
einer Hinsicht eben so wichtig, als zu einer vollständigen und genauen
Kunde der römischen Historiographie sogar nothwendig ist. Da nun der
Verf. in dieser Schrift, die zugleich als ein erfreulicher Beweis einer bis-
her, so weit wir wissen, noch nicht in Holland üblichen Sitte gelten
kann: den jährlich ausgehenden Gymnasiumsprogrammen wissenschaftliche
Abhandlungen beizugeben, zunächst nur diejenigen römischen Schriftsteller
berücksichtigt hat, welche ihr eigenes Leben geschildert, oder einzelne
wichtige Ereignisse und Begebenheiten desselben zum Gegenstand eigener
Schilderungen — Memoiren — gemacht haben, welche dann, weil sie
meist von Männern ausgegangen , die eine wichtige Rolle gespielt,
auch weitere Verbreitung bald gefunden, wiewohl davon kaum Etwas
auf unsere Zeit gekommen ist, so möchten wir an diese Aufgabe
noch eine zweite, damit innig verknüpfte anreihen, welche über-
haupt die Memoirenschreibung des alten Rom, insbesondere der früheren
(republikanischen^, und auch der Kaiserperiode einer erneuerten und um-
fassenden Untersuchung unterstellte, die auf diesen, wie wir glauben, nicht
unbedeutenden Theil der römischen Historiographie, der sich an die er-
sten Versuche der Ännalistik unmittelbar anreiht, und jedenfalls eine von
dieser verschiedene Richtung genommen hat, auch von ganz andern Män-
nern gepflegt worden ist, gewiss manches neue Licht werfen würde. Die
Suringar: De Romanis Autobiographie.
und hätten in der Eile, als ihre Equipagen umgeworfen seien, sich in
jenes Reduit (den Fourgon) geflüchtet und späterhin die versprengten
Herren aufgenommen. Ein mit 100 Napoleons bezahlter Stabstrompeter
schirmte fortan durch Halt- und Kehrtblasen die gefangenen Schönen wider
die Zudringlichkeiten der Kosacken.“ — Aehnlichen Humor hat der Ver-
fasser mehrmals in der kleinen Schrift entwickelt und sie dadurch auch
für das feinere, gebildete Publikum geniessbar gemacht. Man muss die
Fortsetzung wünschen.
Kortüm«
Programma scholasticum de Romanis Autobiographis sire iis,
qui de suo ipsi scripserunt vita. Ex auctoritale amplissimorum
gymnasii Leidensis curatorum publicam discipulorum promotionem.
XII. Sept. MDCCCXLVI habendam indicturus scripsit W. H. D.
Suringar, ph. Dr. gymnasii prorector. 51 S. in gr. 4.
Wir geben dem Verf. Recht, wenn er es bedauert, dass der Ge-
genstand, den er hier einer näheren Untersuchung unterworfen hat, bis-
her weniger Beachtung gefunden, während er doch gewiss in mehr als
einer Hinsicht eben so wichtig, als zu einer vollständigen und genauen
Kunde der römischen Historiographie sogar nothwendig ist. Da nun der
Verf. in dieser Schrift, die zugleich als ein erfreulicher Beweis einer bis-
her, so weit wir wissen, noch nicht in Holland üblichen Sitte gelten
kann: den jährlich ausgehenden Gymnasiumsprogrammen wissenschaftliche
Abhandlungen beizugeben, zunächst nur diejenigen römischen Schriftsteller
berücksichtigt hat, welche ihr eigenes Leben geschildert, oder einzelne
wichtige Ereignisse und Begebenheiten desselben zum Gegenstand eigener
Schilderungen — Memoiren — gemacht haben, welche dann, weil sie
meist von Männern ausgegangen , die eine wichtige Rolle gespielt,
auch weitere Verbreitung bald gefunden, wiewohl davon kaum Etwas
auf unsere Zeit gekommen ist, so möchten wir an diese Aufgabe
noch eine zweite, damit innig verknüpfte anreihen, welche über-
haupt die Memoirenschreibung des alten Rom, insbesondere der früheren
(republikanischen^, und auch der Kaiserperiode einer erneuerten und um-
fassenden Untersuchung unterstellte, die auf diesen, wie wir glauben, nicht
unbedeutenden Theil der römischen Historiographie, der sich an die er-
sten Versuche der Ännalistik unmittelbar anreiht, und jedenfalls eine von
dieser verschiedene Richtung genommen hat, auch von ganz andern Män-
nern gepflegt worden ist, gewiss manches neue Licht werfen würde. Die